Written In These Stars

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Wie so oft in den letzten sechs Wochen sitze ich neben Cookie auf der Weide, meine Gitarre neben mir und den Block mit den Liedern auf dem Schoß.
Ich lasse meinem Schreibfluss freien Lauf, mache nicht Halt vor Liebesliedern.
Wir werden uns eh nie wieder sehen, vielleicht ein Mal noch, wenn ich ihnen die Lieder gebe.
Niemand wird wissen, um wen es geht.
Wahrscheinlich noch nicht mal Harry selbst.

Es ist ein sehr romantisches Album, voller Versprechen und Intrigen und Vertrauen und Vertrauensbrüchen, welches ich schreibe, aber das ist mir egal.
Sie wollen ihre Lieder, sie bekommen sie auch.
Aber sie sollen nicht denken, dass ich wieder versuche, in den Liedern nicht ich selbst zu sein.

Mehrere Seiten in dem Block sind eng beschrieben, auf den ersten Seiten pure Hoffnung in Everything About You, Stole My Heart, I Want To Write You A Song und What A Feeling, und dann die Realität.
Ich habe Bilder gesehen, die ich nie habe sehen wollen, Bilder von ihm mit seiner Freundin.
Schreiben hat mir schon immer dabei geholfen, kleine Dinge zu verarbeiten, und diesmal hat es auch geklappt - nur, dass Harry nicht nur ein kleines Problem für mich war, sondern ein großes.
Er hat den meisten Text in They Don't Know About Us.
Vielleicht ist es meine Art, zu zeigen, dass es ihm Leid tut.
Und dann sind da noch all die anderen Lieder, If I Could Fly, Infinity, Fool's Gold, Fireproof und Clouds.

„So tell me you believe in love
Cause it's not an illusion", murmele ich leise die letzten Zeilen von dem Lied vor mir, dann schlage ich den Block zu.
Elf Lieder.
Und natürlich Little Things.
Das ist alles, was ich für sie schreiben werde.
Und ausgerechnet mein letztes Lied erinnert mich an Harry.
Seufzend stehe ich auf und bringe meine Gitarre und den Block nach Hause, um ein letztes Mal in Ruhe reiten gehen zu können.
Wenn ich ihnen die Lieder geschickt habe, werde ich bis zu ihrem Feedback wahrscheinlich keine ruhige Minute mehr verbringen können, weil mein Gehirn sich viel zu viele Sorgen macht.

„Du siehst schon wieder viel besser aus", meint meine Reitlehrerin nach dem Springunterricht und erinnert mich somit schmerzhaft daran, dass sie mich noch einmal durch die Grundlagen geschleppt hat.
„Danke?"
„Im Ernst. Ich überlege, dich nächstes Wochenende mit zum Turnier zu nehmen", offenbart sie mir.
Fassungslos starre ich sie an.
Klar war ich schon ein paar mal dabei, aber das einzige Turnier, welches am nächsten Wochenende stattfindet, war für mich noch nie in greifbarer Nähe.
Jetzt anscheinend schon.

Erst viel zu spät fällt mir ein, dass nächstes Wochenende noch etwas in meinem Kalender steht - die Jungs kommen von ihrer Tour zurück und wollen mit mir das Album besprechen.
Doch diesmal entscheide ich mich nicht für sie.
Ich habe in den letzten Wochen mühsam wieder mein Hobby aufgebaut, obwohl ich dabei noch das Album für sie schreiben musste.
Ich werde nicht zulassen, dass sie meine Errungenschaften sofort wieder zerstören.
Und deswegen laufe ich am Abend einfach an ihrem Haus vorbei und werfe den Block in den Briefkasten.