Kapitel 1 | Prolog

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Ich hasste mein Leben nicht, doch mögen tat ich es ebenso wenig. Ich redete mir jeden Morgen ein, während ich mich mit dem kalten Wasser wusch, welches jedes mal wie Nadeln auf meiner Haut stach, dass es mich hätte schlimmer treffen können.

Ich hätte nicht in einem Palast arbeiten können, der sogar mal mein eigenes Heim war, sondern vielleicht auf irgendeiner Straße und mich für wenig Geld nehmen lassen, hinter dem nächsten Haufen bestehend aus Essensresten und Fäkalien.

Ich hätte als Prügelknabe in einer Zelle versauern können oder als lebendiges Wild, was Sie jagen, und das aus purer Freude am Töten.

Es hätte mich so viel schlimmer treffen können, als jetzt: Diener einer selbst gekrönten Prinzessin. Doch selbst das war manchmal grausam, immerhin war auch sie einer.

Ein Drache.

Mächtige Kreaturen die einst im Verborgenen gelebt haben und sich nicht um die Menschen kümmerten. Aus unbestimmten Gründen, änderte sich dies jedoch. Aus heiterem Himmel haben sie unsere Dörfer verbrannt und die Menschen auf ein Minimum reduziert, und das alles in nur zwölf Tagen.

Nun herrschen Sie über die Länder und, auch wenn ich es mir nicht eingestehen will, sie machen ihre Arbeit gut. Das Land gedeiht, wie nie zuvor und jeder lebt in Frieden und Glückseligkeit.

Bis auf die Menschen, die nun als Sklaven gehalten, und wie Tiere behandelt werden.

Aber, wie gesagt: Ich hasste mein Leben nicht. Es war gut so wie es jetzt ist, Sora.

Das hat meine Mutter immer gesagt. Sie war einmal Herrscherin dieses Landes und wurde am 5. Tage von den Drachen gefangen genommen.
Ich kam in die selbe Zelle mit ihr und wir verbrachten jede Stunde dicht beieinander, schützten uns vor der bitterlichen Kälte und der Feuchtigkeit, die so viele um uns herum krank machte. Jeden Tag sagte sie, ich solle die Drachen nicht hassen, dass es gut sei was passiert ist.

Ich glaubte ihr. Sie war meine Mutter und würde so etwas nicht ohne Grund sagen. Andererseits verstand ich nicht, warum sie es sagte, denn es gab in meinen Augen nichts Gutes an dieser Revolution.

Jedenfalls, habe ich es ihr geglaubt.. bis man sie mir wegnahm. An jenem Morgen sah ich sie das letzte Mal. Sie schrie nicht, als man sie mitnahm. Sie lächelte nur und eine Träne rann ihr über die Wange. Nie würde ich den Ausdruck auf ihrem Gesicht vergessen, der sich seit diesem Tag in mein Gehirn gebrannt hatte, wie ein heißes Eisen in Butter.

Im Nachhinein erfuhr ich, dass man sie öffentlich gehängt hatte.
Sie soll nichts gesagt, und nur stumm geweint haben.

Ich habe es ihnen nie verziehen und trage die stille Wut noch immer mit mir herum, die in manchen Situation wirklich nur schwer zu kontrollieren ist.

Man hätte mich mit ihr hängen sollen, doch der Drache, der sie getötet hat, hatte sehr großes Interesse an mir. Sie fand mich hübsch und machte mich zu ihrem persönlichen Sklaven.

So begann alles.

Und mich erwartet noch so viel mehr. 





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