Dragon's Slave

Kapitel 15 | Vorahnung

Das war nur ein Traum. Bitte.

Ich traute mich nicht meine Augen aufzumachen, doch als ich meinen Arm bewegen wollte, spürte ich den Schmerz an meiner Schulter. Nein... Ich öffnete meinen Augen einen Spalt und blinzelte ein paar mal. Es war durch die Vorhänge noch ziemlich dunkel, doch man erkannte wie die Sonne hartnäckig auf den Stoff schien und doch etwas das Zimmer erhellte.

Ich habe mit ihm geschlafen. Das wurde mir klar, als ich an mir herunter sah, und mich nicht nur nackt vorfand, sondern auch seinen Arm sah, wie er sich um meinen Bauch geschlungen hatte.

"Hm, schon wach?", seine raue und noch leicht verschlafene Stimme jagte mir einen Gänsehaut über den Rücken. Whoa. Ich zuckte leicht zusammen und drehte mich langsam auf den Rücken, um ihn ansehen zu können. Sein Anblick ließ mein Gesicht erröten. Seine schwarzen Haare waren zerzaust und hingen ihm in einzelnen Strähnen ins Gesicht. "Schau mich nicht so an, sonst falle ich nochmal über dich her.", seine Augen funkelten amüsiert und ein Grinsen umspielte seine Lippen. In seinem Blick lag kein bisschen Kälte oder Spott. "War das meine Bestrafung?", fragte ich murmelnd, um irgendwie sachlich zu bleiben und meine Gedanken nicht abdriften zu lassen. Seine Augenbrauen hoben sich. "Hat es sich wie eine angefühlt? Wenn du ehrlich zu dir selber bist.", wollte er wissen und sein Blick wurde eindringlich. Lügen war unmöglich. Ich biss mir auf die Innenseite meiner Wange. Wenn ich ehrlich bin, war es der beste Sex den ich mir vorstellen könnte. "Was ist dann meine Bestrafung?", wollte ich wissen, ohne ihm seine Genugtuung zu gönnen. Leider verstand er jedoch sofort, was ich an seinem Grinsen erkannte. "Du spielst für einen Tag eine Frau.", erklärte er mir schlicht.

"Wie bitte?", wollte ich perplex wissen. Das war doch nicht sein Ernst? Und ich dachte er hätte mich gestern Nacht schon genug erniedrigt. "An dem Tag vom Ball wirst du in die Rolle von Kathlyn schlüpfen und dich etwas unter die Drachen mischen. Mit ihnen sprechen.", erläuterte er es mir ohne seine Blicke von mir zu nehmen, die gebannt auf eine ausgefallene Reaktion warteten. "Und warum sollte ich das machen?", wollte ich dann jedoch wissen, da ich ehrlich nicht verstand, was er damit bezweckte. "Es hat keinen tieferen Grund, es soll einfach nur deine Bestrafung sein.", zuckte er nur leicht mit den Schultern. "Und was wenn ich mich weigere?" - "Das könnte schmerzhaft werden.", sein Grinsen wurde leicht dunkler und er umfasste meinen Schaft. Ich zog scharf die Luft ein und versteifte mich. "Ich habe von Satras Vorlieben gehört - sie soll einem gerne mal die Männlichkeit nehmen, und vielleicht nehme ich mir ein Beispiel an ihr.", seine Stimme passte sich seinem dunklen Grinsen an und er stemmte sich mit einem Mal wieder über mich, wobei er zum Glück meinen Schwanz los lassen musste. "Oder ich fick dich das nächste mal einfach blutig.", knurrte er gegen meinen Hals.

Zephyr

Ich sah seine Gänsehaut und hörte sein Herz schneller schlagen. Ich weiß nicht, was er an sich hatte, aber ich konnte meine Finger nicht von ihm lassen. Nicht wenn er so unter mir lag und die lästige Kleidung eh schon weg war. Doch ich musste. "Halt still, ich kümmere mich um deine Wunde.", brummte ich dann und ließ meine Zunge über seine Halsbeuge fahren. Gestern war er leider ja sofort eingeschlafen, und genau auf der Seite, an dem die kleine Bisswunde von mir war. Auch wenn er versuchte sein wohliges Seufzen zu unterdrücken, spürte ich wie er sich unter den Bewegungen meine Zunge entspannte. Nachdem wir uns dann so weit wieder angezogen hatten, ließ ich eine Dienerin kommen. Wir sollten unbedingt proben, wie er sich als Frau anstellt. Sora war natürlich gar nicht davon begeistert, doch meist genügte ein warnendes Brummen oder ein Blick meinerseits, um ihn gefügig zu machen. Er bekam ein Kleid zur Probe an, um zu sehen wo wir noch auspolstern mussten. "Seine zierliche Figur macht es wirklich einfach ihn zu einer Frau zu machen.", lächelte die Dienerin und vermaß den ziemlich genervten Sora. "Ja, auch sein symmetrisches Gesicht wird sie täuschen.", nickte ich. "Stimmt... Wenn er hergerichtet wird, könnte man seine Schönheit schon fast mit der eines Drachen vergleichen.", setzte sie hinzu und notierte sich die Maße.

Stimmt. Sora ist mir auch sofort aufgefallen, und anderen Drachen auch schon. Was wäre wenn der nicht menschliche Teil wirklich von einem Drachen kommt? Aber das wäre unmöglich. Wir Drachen sind noch nicht so lange hier, um ihn gezeugt haben zu können, geschweige denn, dass es unmöglich sein sollte mit einem Menschen Kinder zu zeugen.

Aber was wäre wenn es keiner von uns gewesen ist? Kann es sein, dass Vater seine Finger im Spiel hat?

Mein Blick schoss zu Sora und ich musterte, wie er geschminkt wurde. Was wenn Vater wirklich einer menschlichen Frau dieses Kind beschert hat? Das würde auch Eclipses Vision erklären und warum er so schön für einen Menschen ist. Und wenn er wirklich Vaters Gene in sich trägt, dann hat er auch ein Teil seiner Macht. Das würde so ziemlich alles erklären.

Ob meine Vermutung stimmt, wird sich dann am Ball zeigen.

Die Dienerin schnipste vor meinem Gesicht und ich berief mich zur Besinnung. "Prinz, was sagen sie. Ich habe entschieden, ihm keine Perücke aufzusetzen da sein Haar, glatt gekämmt, ihm schon bis zu den Schultern geht.", erklärte sie mir und präsentierte Sora. Die Schminke brachte ihm die richtigen weiblichen Züge und das Kleid ließ seine Schultern nicht mehr so breit wirken. "Könnten wir ihm mit einem Korsett, eine Taille geben?", fragte ich und sah sie an. "Wir könnten es versuchen.", stimmte sie zu und eilte auch gleich los um eines zu holen. "Wenn du lachst, dann bringe ich dich um", drohte Sora mir und verschränkte die Arme vor seiner künstlichen Brust. Ich grinste herausfordernd und ging auf ihn zu. "Versuch es doch, Prinzessin.", neckte ich ihn. "Ich bin keine Prinzessin!", schnaubte er und schlug meine Hand weg, noch ehe ich sie ihm auf die Hüften legen konnte. "Nachdem, wie ich dich gestern gefickt habe, bist du eine.", grinste ich und griff trotz seinen Versuchen sich zu wehren, seine Hüften und zog ihn auf seinen hohen Schuhen an mich heran. Selbst unter dem Rouge erkannte ich seine Röte und er wich meinem Blick aus. Nervös nahm er seine Unterlippe zwischen seine Zähne und knabberte daran herum. Das machte er meist wenn er nervös ist. "Muss ich das wirklich machen? Es ist mir peinlich mich so zu zeigen.", murmelte er versöhnlich und sah mich mit einem Blick an, der schon fast flehend wirkte. Das bestärkte mich jedoch nur in meiner Meinung. Ich ließ es mir jedoch nicht, ihn etwas zu necken. "Unter einer Bedingung musst du es nicht machen: Du wirst mich ab sofort mit Meister anreden und mir immer dann einen blasen, wenn ich es sage.". Er schnaubte und rümpfte seine Nase. "Da laufe ich dann doch lieber zehnmal als Frau herum!", er reckte sein Kinn in die Höhe und würdigte mich keines Blickes mehr. Ich zuckte nur leicht die Schultern und sah zur Tür, wo kurz darauf die Dienerin mit einem Korsett in der Hand wieder kam. Jetzt beginnt erst der Spaß. Mit einem sadistischen Grinsen wandte ich mich Sora zu, der etwas bleicher schien als zuvor. Nachdem das Korsett so eng geschnürt war, das Sora eine Taille hatte, kaum Luft bekam und jammerte, dass er gleich sterben würde, war ich zufrieden mit all dem. Ich überließ ihm der Dienerin, die ihm alles nötige beibringen sollte in den nächsten zwei Tagen.

Ich hatte immerhin ein Königreich zu leiten.

Am Abend vor dem Ball kam der letzte Check und Sora hatte wirklich gut gelernt in den letzten Tagen. Auch läuft er im Korsett nicht mehr blau an, selbst wenn es ziemlich lustig ausgesehen hat. Er ging wie eine Frau und redete sogar etwas wie eine. Ich war im Großen und Ganzen zufrieden und schickte die Dienerin deswegen fort. "Hm, so gefällst du mir gleich noch besser.", säuselte ich und umrundete ihn wie ein Raubtier. Ich könnte schon wieder über ihn herfallen. "Hm..", murrte er nur und ihm war es offensichtlich peinlich so von mir betrachtete zu werden. "Bereit für morgen?", wollte ich wissen. "Nein... mit Drachen zu sprechen ist etwas ganz anderes. Ihr seid Monster und begnügt euch am Leid anderer.", schnaubte er stur und verächtlich. Ich ging darauf nicht ein. Eigentlich wollte ich ihm mit dem Ball auch nur beweisen, dass wir Drachen auch eine Seele besitzen und nicht so sind, wie er uns gerne hätte. Das musste er aber nicht wissen, da er sich sonst nur noch mehr in seiner Meinung versteifen würde.

Ich konnte den morgigen Abend schon kaum mehr abwarten und freute mich insgeheim auf die Erkenntnis, die Sora treffen wird.