"Sora! Zephyr möchte, dass du ihm seine Sachen bringst.", kam es von Carla, als diese gerade die Küche betrat. Nicht nur sie war überrascht, denn ich und auch die anderen Diener, die es mitbekommen haben, teilten ihre Expression. "Warum ich?", wollte ich wissen, immerhin war ich ein einfacher Diener, und sie immer noch sein persönlicher. Es war ihre Aufgabe sich um den Prinzen und sein persönlichen Wohlbefinden zu sorgen.
Sie zuckte nur ahnungslos mit den Schultern. "Wer weiß, vielleicht will er wieder einen Schluck nehmen.", sie zwinkerte mit einem neckenden Lächeln während ihr Ellbogen meine Rippen traf. Damit zog sie mich ständig auf, und jedes mal überkam mich ein Schauer bei dem Gedanken erneut in dieser Verfassung zu stecken. Eine Hand legte sich auf meine Schulter, wo bis vor zwei Wochen noch die Wunde war. Wie die Kratzer an meiner Wange sind sie sehr schnell und ohne Narbenbildung verheilt. Ich habe die Vermutung dass es wegen dem Speichel von Zephyr ist. Es ist bekannt, dass Drachen verschiedene Gaben haben, und seine könnte ja eine heilende sein. Ich nahm ihr nur widerwillig die frische Kleidung ab und ging anschließend los. Mittlerweile kannte ich mich hier im Schloss besser aus, aber ich arbeitete hier ja auch schon knapp 3 Wochen. Das macht die Tatsache, dass der Prinz gerade jetzt erst wieder was von mir will, ziemlich verwunderlich. Die Sache mit dem Biss und meine Einstellung ist schon eine Zeit lang her und gewiss nicht mehr aktuell. Irgendwas muss er also gerade von mir wollen. Vielleicht machte ich mir aber auch nur zu viele Gedanken. Vor seinem Zimmer angekommen atmete ich tief durch. Nie hätte ich geahnt, dass eine bloße Tür so beängstigend sein kann. Ich hob meinen Kopf und klopfte. Carla brachte mir bei etwas selbstbewusster zu sein, jedenfalls versuchte ich es. In solchen Momenten war es jedoch schwer einen kühlen Kopf zu bewahren und stolz zu wirken. "Herein.", drang seine gelangweilte Stimme aus dem Zimmer und ich machte so gut wie lautlos die Tür auf. Zephyr saß in seinem Bett und schien vor kurzem wach geworden zu sein. Seine Haare waren ziemlich zerzaust und er hatte keine Bekleidung an, aber das war ja logisch, denn diese hielt ich noch in meinen Armen.
Ich drückte die Tür hinter mir zu und verneigte mich einmal kurz respektvoll. Mit schnellen Schritten eilte ich zu seinem Bett und legte die Sachen ausgebreitet an sein Bettende, damit er sie sich nur noch später anziehen musste. Seine Hand schnellte mit einem mal vor und umgriff mein Handgelenk, noch ehe ich eine Möglichkeit hatte eben dieses weg zu ziehen. Ich schreckte etwas zurück, doch er hielt mich fest. Erneut war eine Flucht unmöglich. Etwas überrascht blickte ich ihm entgegen, während mein Körper zur Statue gefror und das Blut aus meinem Gesicht wich. Was wird das denn jetzt schon wieder? Wie ein verängstigtes Reh sah ich in seine skeptischen Blicke, die meine auffingen, doch zu schnell wieder los ließen, um sie über meinen Hals fahren zu lassen. Ich biss mir leicht auf meine Zunge, da ich bereits eine dunkle Befürchtung hatte. Er zog den Kragen meines Leinenshirt etwas herunter und begutachtete die Stelle, an dem seine Zähne mal steckten. Er sagte jedoch nichts und ließ mich dann wieder los. Meine Erwartungen hat sich nicht erfüllt, Gott sei dank. Das Blut kehrte in mein Gesicht und meine Glieder zurück, weswegen ich mich wieder uneingeschränkt bewegen konnte. Das machte ich mir auch gleich zu nutzen um meinen Fluchttrieb zu befriedigen. Da meine Aufgabe getan war, verbeugte ich mich noch einmal so besonnen, wie es mir in meiner Panik möglich war, und ging dann aus dem Zimmer. Mein Herz pochte kräftig und ich atmete mehrmals tief durch. Kurzzeitig habe ich wirklich gedacht, dass er mich wieder beißen würde.
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Im Laufe des Tages beorderte mich der Prinz immer wieder zu seinem Zimmer. Mal war es Obst, was ich ihm bringen soll, dann waren es bestimmt Bücher die er sich wünschte. Es passte eigentlich kaum in meinen Zeitplan und es nervte mich. Er sprach nicht mit mir sondern musterte mich immer nur gründlich. Dieses Verhalten machte mich ziemlich wütend. Ich war doch nicht für seine Belustigung da, oder? Dafür hatte er doch Carla! Warum bringt er mich, um meine wertvolle Zeit? Man mag es zwar nicht meinen, doch ich nehme meine Pflichten sehr ernst und kann es nicht leiden, wenn man mich daran hindert diese zu erfüllen. Wenn er mich doch so gerne sehen möchte, sollte er ein Bild von mir machen lassen, was er sich dann stundenlang anschauen kann.
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Dragon's Slave
Fantasy!!! [BoyXBoy] !!! Zwölf Tage hat es gebraucht um die Menschheit auf ein Minimum zu dezimieren, und die 9 Königreiche zu übernehmen. Dazu war auch nur eine Spezies in der Lage - die Drachen. Sie kamen über Nacht und legten ganze Dörfer in Brand. Ar...