Ich ließ mich langsam sinken. In meiner einen Hand war das vergoldete Zepter, und in meiner anderen Hand die schwere Kugel aus Gold - der Reichsapfel. Auf meinem Kopf saß die goldene, mit Juwelen ausgestattete Krone, die mich von nun an als König auszeichnete. Ich schwor bei den Göttern, dieses Reich zu schützen und gelobte es in Frieden zu halten, so lange ich lebte. Äußerlich wirkte ich vielleicht recht stolz, erhaben und selbstbewusst, doch innerlich war das reinste Chaos. Ich war aufgeregt, meine Hände schwitzen und ich hatte Angst mich zu versprechen oder mich anders lächerlich zu machen. Zephyr stand am Rand des gefüllten Thronsaals und ließ mich kein einziges Mal aus den Augen. Er beschütze mich wie seinen Schatz, und das war ich wahrscheinlich auch für ihn. Doch diese Blicke machten mich noch nervöser als ich eh schon war. Gerade vor ihm wollte ich mich nicht bloßstellen. Er würde mein Leben lang drauf rum reiten und es mir immer wieder vorhalten. Ich brachte alles hinter mich und als ich dann endlich auf dem gepolsterten Thron saß, konnte ich nicht anders als zu strahlen. Nie hätte ich gedacht, dass ich so früh hier sitzen würde. Nach der Krönung ging es dann zu der Feier im Ballsaal. Es war eine offene Feier, weswegen Bauern, so wie auch Adlige hier waren und von den gleichen Speisen aßen, und den gleichen Wein schmeckten. Es blieb alles friedlich zwischen den Drachen und den Menschen, und das ließ mein Herz höher schlagen. Ich folgte den Leuten in den Ballsaal um mit einigen sprechen zu können. Erwischte mich jedoch dabei, dass ich wenig später einfach am Rand stand und den Wesen zu sah wie sie sich langsam einander annäherten.
Zephyr
Ich hatte Sora noch nie so glücklich erlebt. Er steckte mich mit seiner Freude an, weswegen ich nicht anders konnte als ihn lächelnd zu beobachten. Er ging in seiner Rolle voll auf und ich war mir sicherer denn je über meine Entscheidung. Er wird mich schon nicht enttäuschen. Ich gesellte mich zu meinem König und verbarg mein Lächeln hinter einer neutralen Maske. Neben ihm musste ich mich normal verhalten. Das Volk ist schon zwiegespalten durch die Straferlassung der Drachen, sie würden Sora erst recht nicht mehr akzeptieren, wenn er mit einem männlichen Drachen auch noch zusammen wäre. Das wird in nächster Zeit eh schon Probleme geben, da Sora einen Sohn braucht, den ich ihm nicht geben konnte. Er wird sich wohl eine Frau suchen müssen, und mit ihr ein Kind machen. Mein Lächeln verschwand augenblicklich und meine Instinkte verbaten mir jeden weiteren logischen Gedanken darüber. Sie würden es nicht zulassen, dass Sora jemanden anderen liebt oder berührt. Er war meins.
Ich erkannte erst, dass ich ziemlich düster drein blickte, als Sora mich erschrocken ansah. Direkt verdrängte ich den Gedanken an Frau und Kind und setzte eine monotone Miene auf. "Zephyr.. deine Augen haben sich gerade leicht rot gefärbt. Alles okay?", fragte mich der König sacht und sprach leiser. Er wirkte besorgt, und am liebsten würde ich ihm jetzt durch sein goldenes Haar fahren, doch ich bremste mich in letzter Sekunde. "Ja... Nein..", Ich berichtigte sofort meine Lüge. Es fühlte sich falsch an ihn anzulügen. Ein stummer Seufzer entfuhr mir. Das stärkere Band zwischen uns machte es mir unmöglich meine Gefühle vor ihm zu verbergen. Ich legte eine Hand auf seinen Rücken und führte ihn zurück in den nun leeren Thronsaal. Er wirkte verwirrt, doch wehrte sich nicht. Das würde ihm sowieso nichts bringen. "Sora. Du bist jetzt König.", fing ich an nachdem ich tief Luft geholt hatte um meine Gefühle zu ordnen. "Ich weiß.", sprach er rein und runzelte leicht verwirrt die Stirn. "Und du wirst irgendwann sterben.", sprach ich weiter. "Ja, das ist so üblich bei uns Menschen.", redete er wieder dazwischen. Ein Knurren entfuhr mir und ich legte meine Hand auf seinen Mund. "Lass mich aussprechen.", brummte ich, worauf er hastig nickte. Ich senkte meine Hand wieder. "Da du irgendwann sterben wirst, brauchst du einen Nachkommen. Du brauchst eine Frau mit der du einen Sohn machen kannst. Und genau da liegt mein Problem. Ich befürchte...", ich machte eine kurze Pause, um die aufkommende Eifersucht zu unterdrücken. ".. dass ich das nicht zulassen kann. Du bist mein Schatz, mein Gefährte, mein Partner. Meine Instinkte sagen mir, dass dich keiner außer mir in dieser Weise berühren darf. Ich würde sie wahrscheinlich vor Eifersucht umbringen.", beendete ich mein Gejammere über meine Gefühle, die ich leider nicht so einfach abstellen konnte. Aufmerksam musterte ich seine Gesichtszüge, die recht entspannt wirkten. Hatte er mich nicht verstanden, oder begriff er die Situation nicht?". Das ist kein Problem Zephyr. Wir haben noch paar Jahre Zeit. Außerdem.. selbst wenn ich wollte, könnte ich nicht mit einer Frau schlafen.", er zuckte leicht die Schultern, und auch wenn er es nicht zeigte, fühlte er sich etwas überfordert. "Wir finden einen Weg.", er sah mir fest in die Augen und tastete nach meiner Hand. Diesmal war er es, der mir Mut zusprach und ich grinste leicht. "Na schön Kleiner.. wenn du es sagst.", lächelte ich sacht und verbannte dieses Problem erstmal in meinen Hinterkopf. "Und nun lass uns etwas feiern. Ich möchte eine gute Bindung mit meinem Volk haben.", lächelte er voller Tatendrang und hüpfte schon fast zurück zum Ballsaal. Ich sah ihm kopfschüttelnd nach und folgte dann langsam.
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Dragon's Slave
Fantasía!!! [BoyXBoy] !!! Zwölf Tage hat es gebraucht um die Menschheit auf ein Minimum zu dezimieren, und die 9 Königreiche zu übernehmen. Dazu war auch nur eine Spezies in der Lage - die Drachen. Sie kamen über Nacht und legten ganze Dörfer in Brand. Ar...