Teil 24

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"Wir sind dann jetzt weg, wenn was sein sollte auf dem Tisch in der Küche liegt ein Zettel mit allen wichtigen Nummern!" Rief mein Papa zum Balkon hoch und schnappte sich seine Schlüssel von der Kommode im Flur. Er Mihyun und Mi Yeom würden die nächsten vier Tage nicht da sein, weil sie zuerst Mi Yeom bei Min Chan absetzen würden und danach würden mein Vater und Mihyun sich ein kleinen Urlaub gönnen. Sie hatten mich gefragt ob ich mitkommen wollte, jedoch wollte ich die beiden turtel Tauben nicht stören. Und nach langem überlegen hatte sich mein Vater mit dem Gedanken mich über die Zeit allein zu lassen auch abgefunden. "Pass auf dich auf Bomul! Melde dich bitte sofort wenn was ist, wir werden sofort für dich umkehren!" Mihyun hatte zu Beginn Schuldgefühle, da sie dachte das sie sich zu sehr zwischen mich und meinen Appa drängen würde. Doch ich beruhigte ihre Gedanken wieder, wie kann man nur so gutherzig sein?
"Ja mach ich! Und jetzt fahrt schon endlich los!" Ich winkte den dreien von Balkon aus zu und freute mich sehr für mein Vater, so glücklich wie jetzt war er seit langem nicht mehr gewesen.

Nachdem ich ihrem Auto noch eine Weile hinterher gesehen hatte holte ich mein Handy raus und stellte meine Musik laut an. Nebenbei begann ich etwas vor mich hin zu zeichnen, dass machte ich immer. Ich hatte es von meinem Vater geerbt. "Guten Tag schöne Frau!" Ich erschrak und zog ein langen Strich durch meine Zeichnung. Etwas traurig betrachtete ich diese und schaute dann zu der Person welche mich so erschrecken ließ. "Jeno! Was macht du denn hier?" Unten auf dem kleinen Wiesen Stück welches unser Haus von dem Nachbarhaus trennte stand der Schwarzhaarige und strahlte bis über beide Ohren. "Freust du dich etwa nicht mich zu sehen?" Er zog eine gespielt traurige Hundeschnute und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich musste anfangen zu grinsen als ich sein Schauspiel betrachtete. "Du weißt wie ich das gemeint habe." Wir beide fingen an zu lachen und wurden von einer vorbeigehenden Rentnerin freundlich angeschaut. Sie murmelte sowas wie 'Ach die junge Liebe von heute' und unser Lachen endete in einem beschämten Lächeln beiderseits.

"Wie dem auch sei, ich bin hier, weil ich ein Geschenk für dich habe." Sofort musste ich wieder anfangen zu Grinsen und düste schnell ins Haus um ihm die Tür auf zu machen. Eigentlich müsste er mich doch mittlerweile für gestört halten, bei meinem ständigen rumgegrinse. Freudig riss ich die Haustür auf und schaute mich zu allen Seiten um. "Jeno?"
"Buh!" Ich fiel nach hinten und stolperte über meine eigenen Schuhe, dass nenne ich Karma wenn ich sie auch immer überall rumliegen lassen muss. "Auh." Sagte ich leise und probierte meinen Schmerz so gut wie es ging zu  verstecken. Beim hinfallen hatte ich mir den Kopf an der Kommode gestoßen und Jeno stand wie angewurzelt im Türrahmen als das geschah. "Ouh verdammt! Entschuldigung. LinKi das wollte ich nicht, tut mir leid, geht's?" Er lief sofort zu mir und half mir beim aufstehen, als Antwort gab ich nur ein Nicken von mir. Wir setzten uns zusammen auf die Treppenstufen im Haus. Jeno hatte eine Hand auf mein Rücken gelegt und schaute mich noch immer bemitleidenswert an. "Es geht schon wieder. Sag schon wo ist die Überraschung." Fragte ich ihn neugierig und blickte um ihn herum, doch nichts.

"Komm mit sie ist nicht hier." Sagte er und lachte über meine kindische Neugier. Ich zog mir schnell Jacke und Schuhe an und führte  Jeno an der Hand mit raus. Er lief mit mir zusammen zur Bushaltestelle und wartete dort auf den Bus. Als er kam stiegen wir ein und setzten uns ganz nach hinten, Jeno setzte plötzlich seine Kapuze und eine Sonnenbrille auf. Ich schaute in nur verwirrt von der Seite an, als mir dann aber wieder einfiel das er sich ja in der öffentlich nicht so frei zeigen konnte ohne erkannt zu werden. Ich musste innerlich lachen, sobald er vor mir stand verdrängte ich den Gedanken das er ein Idol war komplett, ich sah nur die Person in ihn. Wir stiegen aus und kamen in einem ordentlichen Stadtviertel an, wo ganz viele moderne und wahrscheinlich auch sehr teure Wohnungen standen. "Was machen wir hier?" Jeno stellte sich einfach vor mich hin mit einem sehr nervösen Blick. Er griff nach meiner Hand und atmete einmal tief ein. "Ich möchte dir die anderen vorstellen." Sagte er zu mir und sein Griff verfestigte sich. "W-Was..?" War das einzigste was ich bei meinem gestottere raus bekam. "Keine Panik, vertrau mir einfach. Sie werden dich bestimmt mögen."

Langsam nickte ich und folgte ihm hoch in eins der Gebäude. Die Nervosität stand uns beiden ins Gesicht geschrieben, jedoch fühlte ich mich wohl noch unsicherer als er. Wir gingen die einzelnen Stufen hoch und verdammt waren das viele!
Jeno wollte zwar den Aufzug nehmen allerdings hatte ich fürchterliche Angst in diesen Dingern. Diese engen Räume die jeder Zeit stehenbleiben könnten sind mir einfach nicht geheuer. "So wir sind da, bist du dir auch wirklich sicher das du dir dass antun willst? Wir k-können auch wieder gehen wenn du nicht willst." Fragte mich der Schwarzhaarige noch einmal vor der Tür und kramte in seiner Tasche nach dem Schlüssel. Jetzt könnte ich es mir nochmal anders überlegen aber anscheinend ist es ihm sehr wichtig und ich möchte Jeno nicht enttäuschen, also stimmte ich nickend zu. "Wirklich?" Fragte er noch ein letztes Mal bevor er die Tür nur noch aufdrücken müsste und wir in der Wohnung ständen. "Ja wirklich." Lächelte ich ihm aufbauend entgehen.

Jetzt gibt es kein zurück mehr. Also Augen zu und durch.

⁰¹ LIMITLESS | jenoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt