Teil 34 [special]

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"..hey schaut euch das mal an.."
"..Schau ich auch richtig?"
"...tschhhht ihr weckt sie noch auf!"
Total ermüdet kniff ich meine Augen zusammen, zog die Bettdecke noch ein Stück höher und kuschelte mich in einen weichen Stoff. "Leute was ist denn los?" Bildete ich mir diese Stimmen ein? Nein ich hörte die anderen wirklich reden oder besser gesagt tuscheln. Ein verschlafenes Brummen erklang an meinem Ohr, noch immer müde kuschelte ich mich noch mehr in diesen Stoff, von welchem mir ein angenehmer Geruch entgegen kam. "Seit wann liegen die denn schon da?" Sprach eine mir bekannte Stimme. "Mhhhh...Leute könnt ihr auch leiser sprechen?" Erklang eine kratzige Morgenstimme neben mir und mein Untergrund begann sich zu bewegen.

Verschlafen richtete ich mich auf und packte mir an den Kopf, die Morgensonne blendete mich und es dauerte einen Moment bis ich mich an das helle Licht gewöhnte. Als sich meine Sicht verbesserte starrte ich perplex neben mich. Der weiche Stoff mit dem angenehmen Duft stellte sich als das T-Shirt von Jeno heraus, an welchen ich mich angekuschelt hatte. Dieser kratzte sich an der Stelle wo ich mich zuvor noch vergruben hatte. "LinKi?" Ertönte es im Raum, schnell drehte ich mich von Jeno weg und blickte zur Tür. In dieser standen alle anderen und vor ihnen lief Mark verwirrt auf uns zu. "Jeno?" Fragte er weiter und richtete seinen Blick auf diesen. Der neben mir drehte sich von seinem Kissen weg, fuhr sich einmal durch seine zerzausten Haare und rieb sich dann die Augen. Er setzte sich aufrecht neben mich und guckte mit noch kleineren Schlitzen und einem halben Lächeln in meine Richtung. Danach streckte er sich einmal ausgiebig und legte seinen Kopf auf meine Schulter. Währenddessen starrte ich in Mark's Augen und probierte einen sinnvollen Satz rauszubekommen. "Warum schläft Jeno bei dir? Und wo hat Misa du ganze Nacht verbracht?" Kam der Blonde mir zuvor und verschränkte seine Arme vorwurfsvoll vor der Brust. Wieso war er plötzlich so wütend? "Ich..ähm...also..ich hatte..." Stotterte ich hilfesuchend und senkte meinen Blick zu Boden. Wie würde sich das den anhören wenn ich beichtete, dass ich einen Albtraum gehabt habe und Jeno darum bat bei mir zu bleiben, weil ich nicht allein sein wollte? Nicht gerade überzeugend. Aber was sollte ich schon anderes sagen? "Ich konnte nicht schlafen, wegen eines Albtraums und habe ihn nur gebeten bei mir zu schlafen. Mehr nicht." Ich ließ mich beschämt zurück ins Bett fallen und Jeno machte es mir nach. Er hatte auch keine andere Wahl, er hatte sich ja dazu entschlossen mich als Ablage zu benutzen. "Yah! Wegen euch konnte ich die Nacht auf der Chouch verbringen! Als ich euch gestern da so sah wollte ich euch nicht stören, aber eins muss ich los werden. Dieses Sofa ist das unbequemste Sofa auf welchem ich je geschlafen habe!" Misa stürmte durch die anderen, welche sich noch immer wie Fische im Wasser im Türrahmen sammelten.

Nach dem ganzen Trubel lud uns WinWin's Tante zu sich rüber ein um mit ihr zu frühstücken. Sie begrüßte uns alle ganz freundlich und überbrachte mir nochmals liebe Grüße meines Vaters. Außerdem musterte sie mich die ganze Zeit und betonte, dass ich die erste Deutsche sei die sie jemals zu Gesicht bekommen hätte. Dies wiederholte sie dann nochmals bei Misa und wie schön ihre portugiesischen Locken doch aussehen würden. Sie war eine wirklich liebe und zierliche Dame, außerdem war sie eine ausgezeichnete Köchin. Die ganze Küche war mit unzähligen Gewürzen und Gemüsesorten ausgestattet von denen ich noch nie gehört, geschweige denn probiert hatte. "Lasst es euch schmecken! Schade das dass hier das letzte mal mit euch sein wird." Sprach seine Tante und ließ sich zu uns auf den Boden fallen. Gemeinsam begannen wir zu essen, alle unterhielten sich über die vergangenen Tage. Morgen würde es wieder nach Hause gehen, das hieß Abschied nehmen von China, Abschied nehmen von WinWin's Tante und Abschied nehmen von der tollen Zeit welche wir hier verbracht haben. Verträumt schaute ich von meinem Essen zu Jeno, welcher mit Chenle schräg von mir rumalberte. Ich würde diese gemeinsame Zeit mit diesen Chaoten sehr vermissen, denn ich wusste, dass wenn die Ferien vorbei wären, der Alltag uns einholen würde. Jeno müsste genauso wie ich wieder zur Schule gehen, doch Zeit sich mit mir zu treffen hätte er nicht. Er sagte es mir zwar nicht, doch ich wusste wenn der Urlaub hier vorbei ist, sein Leben als Idol weiterginge. Meetings, Auftritte, Training. Er hätte keine Freizeit mehr um überhaupt mal zur Ruhe zu kommen.

⁰¹ LIMITLESS | jenoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt