Teil 15

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Ich lag in meinem Bett und betrachtete die Decke. Draußen war es bereits dunkel und meine kleine Wanduhr ging mit ihren Zeigern auch langsam auf die 12 zu. In meinem Kopf war alles leer. Die ganze Zeit schwebte mir der Augenblick von heute Nachmittag im Kopf.

Flashback
Jaehyun umarmte mich noch immer und meine Augen waren ebenso wie seine geschlossen. "Ich würde es dir gerne sagen, doch... ich kann nicht. Ich-..Es-.. Entschuldige bitte." Jaehyun's Stimme klang verletzt, er sagte die Wahrheit, er konnte es mir wohl echt nicht sagen. Er wollte nicht lügen. Aber was verheimlichten er und die anderen denn so schlimmes, dass sie es mir nicht sagen konnten?

Langsam lösten wir uns voneinander und ich gab nur ein schweigendes nicken von mir, zu mehr war ich einfach nicht im Stande. Diese gesamte Situation war einfach zu viel als das ich ihm eine klare und durchdachte Antwort hätte geben können. "Verzeihst du mir und den Jungs?"Ich musste nachdenken, könnte ich ihnen das so schnell vergeben? Als Antwort nickte ich ihm lächelnd zu. In mir war noch immer die Ungewissheit, dass sie mich wieder belügen würden und ich wieder nur mit halb Wahrheiten abgeschüttelt werden würde. Doch ich musste ihnen verzeihen, ich konnte nicht anders sie waren mir zu sehr ans Herz gewachsen um sie einfach jetzt fallen zu lassen.

Jaehyun fing breit an zu lächeln und umarmte mich erneut, doch dieses Mal voller Freude. "Danke, danke, danke du bist die beste LinKi!" Er strahlte förmlich und drückte seine Stirn an meine. Das war der Jaehyun den ich kannte. Mein Handy gab ein kleinen Ton von sich und zog unser beider Aufmerksamkeit auf sich. "Eine Nachricht...Von wem?" Gab der blonde von sich und schielte auf mein Display. Ein breites Lächeln was nicht gerade zu übersehen war bildete sich auf meinen Mundwinkeln und ich ging sofort auf den Chat. "Ach das ist nur ein guter Bekannter", gab ich ihm als Antwort und fing an mir seine Nachricht durchzulesen. "Guter Bekannter? Zeig mal!" Der ältere riss mir mein Handy aus der Hand und begann laut vorzulesen:
'LinKi es tut mir leid! Ich wollte, doch konnte dir nicht antworten...TT...
Ich habe eine schlechte Arbeit geschrieben und meine Eltern haben mein Handy einkassiert. Mianhae ~Dein Jeno'

Mir stockte der Atem, hatte er wirklich 'Dein Jeno' geschrieben? Ich war genau so perplex wie mein Gegenüber, er ließ mein Handy sinken und schaute genau auf seinen Namen sowie Profilbild. Er murmelte etwas vor sich hin, doch das einzigste was ich noch mit bekam war '..-eine Erklärung schuldig'. "Was?" Fragte ich irritiert, jedoch bekam ich keine Antwort zurück. Er gab mir mein Handy wieder und wir liefen wortlos zu mir Nachhaue. "Bis Montag!" Rief mir Jaehyun vom Gehweg noch zu und verschwand dann ebenfalls, zurück zur Haltestelle? Er war tatsächlich nur für mich ausgestiegen, dann müsste ich mich wohl noch mal bei ihm bedanken.
Flashback Ende

Seit dem er mir mein Handy geklaut hatte benahm er sich anders, zurückhaltender und vorsichtiger in seinem handeln. Wo war der Jaehyun den ich kannte und kennengelernt hatte wieder hin verschwunden? In mir Schlich sich ein Gedanke seinen Weg bis in mein Kopf. Konnte es sein, dass-..? Nein oder...doch? Kannte Jaehyun etwa Jeno? Doch wenn es so wäre, hätte er es mir doch gesagt oder wusste er etwas von Lee Je No was ich nicht wusste? Oder nicht wissen sollte?

Dieses ganze Nachdenken machte hungrig. Ich Schlich mich so leise wie es ging raus und tapste die Treppe runter in die Küche. Dort angekommen nahm ich mir ein Joghurt aus dem Kühlschrank und eine Wasserflasche. Gerade als ich mich auf den Rückweg machen wollte hörte ich leises schlurzen, von Mihyun? Sie saß in Mi Yeom's Zimmer auf seinem Bett und hielt sich ein Taschentuch vors Gesicht. Neben ihr saß Mi Yeom und vor ihr kniete mein Appa. "Es wird alles wieder gut, keine Sorge." Hörte ich mein Vater sagen der über ihr Knie strich. Mi Yeom nickte nur zustimmend und strich über ihren Rücken. "W-was..i-st wenn..e-es nicht besser wird? Sie ist schon länger a-als...geplant im Krankenhaus." Ihr Heulen stach mir mit jedem Wort was sie sagte ins Herz. Der Erzählung zu entnehmen ging es um Min Chan, ich selbst hatte auch bemerkt, dass sie schon länger nicht mehr dar war, doch ich wollte keine unangenehme Stimmung durch neugieriges Fragen auslösen. Also hielt ich meinen Mund, aber anscheinend ging es allen schlechter als ich gedacht hätte. Alle machten sie immer einen Unbesorgten und glücklichen Eindruck auf mich. Aber hieß es nicht immer 'Die Menschen die am meisten Lächeln wurden am meisten verletzt'? Mehr konnte ich allerdings nicht mitbekommen, da Appa sagte 'Warte Schatz ich bring dir noch ein Taschentuch' was mein Stichwort zum verschwinden war.

So war ich also wieder in meinem Zimmer und starrte durch mein, mit Tropfen übersätes, Fenster hinaus auf die Straße. Die Laterne am Gehweg ließ genug Licht in mein Zimmer fallen das ich alles genau erkennen konnte. Ich starrte raus und beobachtete den Regen wie er im Licht zum Vorschein kam. Langsam fielen mir die Augen zu und ich kippte fast mit meinem Kopf auf mein Schreibtisch. Meine Augen öffneten sich ruckartig und mein Herz begann wie verrückt vor Aufregung zu klopfen. Unter der Laterne stand eine komplett vermummte Person die ihren Blick starr in mein Zimmer gerichtet hatte. Vielleicht lag es an mir doch ich war mir sicher das er mich fokussierte. Ich rannte um die Ecke und versteckte mich dort, ich schloss meine Augen und atmete tief aus. Dann schielte ich um meine kleine Gardine, doch huch? Wo war die Person hin? Mein Herz schlug wie bekloppt und meine Atmung war unkontrolliert, wer war das und was wollte er? Mein Handy flimmerte auf und ich erschrak erneut. Mit langsamen Schritten machte ich mich auf mein Mobiltelefon zu und schielte auf dieses...

⁰¹ LIMITLESS | jenoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt