Teil 32 [special]

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Am Nachmittag machten wir uns dann alle auf den Weg zu WinWin's Kindheitsfreund Lee Chin Chung. Seine Tante hatte uns auch noch aufgetragen in einpaar Läden vorbeizuschauen um Lebensmittel für das Abendessen einzukaufen. "WinWin deine Tante lebt ja echt am Ende der Welt. Hier gibt es ja nichts anderes als Reisfelder. Reisfelder über Reisfelder." Sagte Misa während sie die unzähligen aneinander liegenden Felder musterte an denen wir vorbeiliefen. "Das kann schon sein aber hier bin ich aufgewachsen und Zuhause, für mich gibt es nichts schöneres." Schwärmte er vor sich hin und hängte sich mit einem Arm um Misa. Dabei erzählte er ihr noch weitere Geschichten, wie es früher hier mal aussah und was er als Kind immer gemacht hatte. Ich hörte halb bei ihrer Unterhaltung zu, doch konnte Misa nur recht geben. Mehr als Berge, Felder und Wiesen gab es hier wirklich nicht. Vielleicht würde sich meine Meinung ja ändern wenn wir im kleinen Dorf ankommen würden wo sein Freund wohnte. "Warte Gänseblümchen!" Rief Jeno, welcher von hinten zu mir gelaufen kam und nach meiner Hand griff. Er Chenle und Mark wollten sich noch umziehen bevor wir los gingen, jedoch hatten sie zu lange gebraucht und wir waren schonmal vorgegangen. Es bildete sich sofort ein Lächeln in meinem Gesicht als ich sein strahlendes und glückliches Grinsen erblickte.

Als wir im Dorf ankamen nahm ich alles zurück und musste WinWin zustimmen, es sah toll aus. Es hatte diese alte, willkommene Atmosphäre an sich wonach man in der riesigen Stadtmitte von Seoul vergebens suchte. Dort lebte jeder sein eigenes Leben und beschäftigte sich mit seinem eigenen Business. "Wir machen es so, WinWin geht mit Chenle und Misa zu seinem Kumpel. Mark geht mit mir Jeno und Linn alles einkaufen. Wir treffen uns dann in einer Stunde am Marktplatz um wieder nach Hause zu gehen." Wir alle stimmten Ten zu und trennten uns auch kurz darauf schon. Die kleinen Gassen durch die wir liefen waren wunderschön und wirklich ästhetisch. Ich kam kaum noch aus dem schwärmen raus, meine Augen funkelten nur so vor Begeisterung. "Es ist Wunderschön stimmt's?" Ich schreckte kurz auf als sich neben mich auf einmal Mark befand. Er musterte die hohen Gebäude um uns herum, genau wie ich es zuvor tat. Er schaute mich verträumt an und es herrschte kurze Stille zwischen uns. "Hier ist der erste Laden, kommt ihr?" Wir schreckten beide auf und liefen zu den anderen. Zusammen gingen wir in den altmodischen kleinen Lebensmittelladen rein und wurden sofort von einem älteren freundlichen Herren begrüßt. Ten lass die Liste vor und wir anderen suchten nach den Sachen in den Regalen. "Als nächstes brauchen wir..bugbokk, keine Ahnung was das ist aber so steht es hier." Lass er weiter vor. Gerade als ich in ein Regal reinschaute und nach dem genannten Lebensmittel suchte winkte mich Jeno zu sich rüber und machte ein Zeichen das ich leise sein sollte. Unauffällig machte ich mich zu ihm auf den Weg, dort angekommen blieb mir garnicht erst die Zeit nachzufragen was er wollte, da er mich hinter sich herzog und aus dem Laden verschwand.

"Ich muss dir was zeigen." Sagte er nur und zog mich weiter hinter sich her. "Was denn?" Fragte ich neugierig und verfestigte den Griff um seine Hand, doch ich bekam keine Antwort. Er verschwand mit mir in eine Seitengasse und hielt mir die Augen zu. "Jeno? Was hast du vor?" Ich wurde etwas panisch, nicht zu sehen wo ich hingeführt wurde machte mich nervös. Allerdings vertraute ich Jeno und ließ mich ohne weiteres über den unebenen Untergrund führen. Meine Sicht erhellte sich wieder als er seine Hände von meinen Augen entfernte. Das erste was ich vor mir erblickte war ein langer schmaler Fluss, welcher sich durch eine Straße zog. Jeno beugte sich zu dem Wasser hinunter und ich kam im nach. Er plätscherte etwas im Fluss herum und wartete einen Augenblick, ich spannte etwas vor und weitete meine Augen. "Oh, die sind aber groß." Ich griff nach Jeno's Arm und schielte unsicher zu den riesigen Koi Karpfen die angeschwommen kamen. "Hast du etwa Angst?" Fragte mich mein gegenüber etwas belustigt und fing an zu kichern. "Was? Ich doch nicht!" Sagte ich selbstbewusst. Aber ich log, diese riesigen Dinger waren mir nicht ganz geheuer, vor allem nicht in diesen Mengen. Denn es wurden immer mehr. Jeno schüttelte augenverdrehend seinen Kopf. Ich zog eine beleidigte Schnute, löste mich von seinem Arm und verschränkte meine Arme vor der Brust. "Ach Linn sei doch nicht so." Fing dieser an mit einer zuckersüßen Stimme zu sagen. Ich probierte mir das Lächeln zu verkneifen und drehte mein Kopf von ihm weg. "LinKi lass mich bitte nicht so sein." Sprach der Schwarzhaarige immer noch mit dieser Tonlage und ich drehte mich wieder verwirrt zu ihm um. Kurz darauf spürte ich nur noch eine unangenehme Nässe um mich herum. Ich schaute ungläubig an mir hinunter und atmete erschrocken aus, es war kalt, eise kalt. "Nah warte..." Kurz darauf war er doppelt so nass wie ich und wir verfielen in eine regelrechte Wasserschlacht. Als ich gerade den nächsten Wasserschub auffüllen wollte aber stoppte ich. Ich griff genau in einen Fischschwarm rein, den wir anscheinend ausgelöst hatten. "Ahhh!" Schrie ich auf, stolperte einige Schritte zurück und fiel zu Boden. Jeno stand vom Fluss auf und lief besorgt zu mir. "Ich glaube wir sollten uns jetzt erstmal aufwärmen." Ich nickte und folgte ihm zu einer Mauer mit perfekten Ausblick auf den Fluss. Nachdem wir uns hingesetzt hatten zog er seine Jacke aus und hing sie mir um. Ich lehnte mich dankbar an seine Schulter und genoss die warmen Sonnenstrahlen. "Glaubst du die anderen suchen nach uns?" Durchbrach ich die angenehme Stille und blickte besorgt zu meinem Begleiter. "Möglicher Weise." Sagte dieser, zuckte mit den Schultern und schlang seinen Arm um mich. Ich positionierte mich waagerecht auf die Mauer, legte mein Kopf auf seinen Oberschenkel und schloss meine Augen.

"Wollt ihr uns auf den Arm nehmen?!" Erschrocken riss ich meine Augen auf und blickte zu Jeno hoch. Dieser packte sich vor lachen an den Bauch und kniff belustigt seine Augen zusammen. "Hör auf zu lachen! Das ist nicht witzig!" Schallte Mark's Stimme die Mauern hoch. "Wir haben uns Sorgen gemacht!" Kam es gefolgt von Misa. "Wir wollten uns vor fast zwei Stunden am Marktplatz treffen!" Rief Ten und klopfte abwartend mit seinem Fuß auf dem Boden herum. Nun verstand ich auch was hier lief und fing ebenfalls an zulachen. Alle anderen standen dort unten und riefen uns noch weitere Anschuldigungen zu. Anscheinend waren wir länger weg geblieben als gedacht. Nachdem Jeno und ich uns wieder eingekriegt hatten kletterten wir von der Mauer und machten uns auf den Rückweg.

Als sich alle wieder beruhigt hatten zog ich Jeno zurück und lief nochmal zu dem Fluss. Ich plätscherte schnell im Wasser herum und wartete auf die Kois. Ich bekam nur irritierte Blicke von meinem gegenüber zugeworfen, doch ich hob meinen Finger und deutete so an dass er warten sollte. Schnell zückte ich mein Handy und machte ein Foto als Erinnerung. "Dieser Tag muss festgehalten werden, er darf nicht in Vergessenheit geraten." Murmelte ich verträumt vor mich hin, als ich das Bild betrachtete.

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⁰¹ LIMITLESS | jenoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt