«5.Kapitel»

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*Felicitys Sicht*

,,Und was ist deine tolle Idee?", fragte ich ihn. ,,Ich hebe dich hoch", sagte er überzeugt, doch ich blieb skeptisch. ,,Nicht schlecht, aber das reicht nicht von der Höhe her... Aber versuchen können wir trotzdem" Wir positionierten uns und sobald Shawn mich an der Taille berührte, spürte ich erneut dieses Kribbeln. ,,Was zur Hölle soll das?" Und wie ich es vorausgesagt hatte, kam ich nicht dran. Verärgert ließ er mich runter und sagte: ,,Letzte Idee: Du setzt dich auf meiner Schulter... Vertraust du mir?", sagte er so leise, dass ich eine Gänsehaut bekam. ,,Ich denke schon", sagte ich ebenfalls leiser.

Ich saß dann auf dem Tisch und Shawn hockte sich so, dass ich mich auf seiner Schulter Platz nahm. Als er dann vorsichtig aufstand, war ich plötzlich nervös. ,,Ganz ruhig...Tief atmen", beruhigte Shawn mich und sobald ich einen ruhigen Rhythmus für meine Atmung fand, war ich viel entspannter. So schnell wie möglich nahm ich die Götterspeise​ und schmiss sie runter. ,,Felicity, reiche mir mal deine Hände", sagte Shawn und hob seine Arme in meine Richtung. Als sich unsere Finger berührten, wich in mir jede Panik. Es war ein schönes Gefühl seine Hand zu halten. ,,Fuck, was geht hier ab?" ,,Danke Shawn, jetzt fühle ich mich viel sicherer", gestand ich ehrlich und Shawn lachte kurz auf. ,,Und ich muss sagen, dass du leichter bist als erwartet", witzelte er rum. ,,Noch ein falsches Wort und ich spucke auf deine Haare", konterte ich zurück. Sofort starb sein Grinsen, was mich zum Lachen brachte. ,,Punkt für dich. Und wie ist es da oben?", fragte er dann. ,,Prima, überall Spinnenweben und Staub", sagte ich mit einem Hauch von Ironie. ,,Dann machen wir mal eine Rundreise", hörte ich ihn unten sagen und ehe ich was sagen konnte, lief er auch schon los.

Die Küchentür war viel zu klein und bevor ich dagegen knallte, senkte ich meinen Kopf. ,,Sei mal vorsichtiger!" ,,Nö" Und so ließ eine Hand von ihm los und zog, ohne große Emotionen und Gefühle, an seine dichten Haare. ,,AUA! Lass das, du blöde Nuss!" ,,Sag das nochmal!", sagte ich empört und wir beide begannen zu lachen. Es war schon länger her, dass ich so einen krassen Lachanfall hatte. Ein Wunder, dass ich noch mein Gleichgewicht halten konnte. Meine Tante lief besorgt auf uns zu. ,,Was macht ihr da?!" ,,Wir mussten die Götterspeise​ holen, weil es keine Leiter gab und es viel zu hoch war. Meine Tante lachte nervös auf und sagte: ,,Ich hab die Leiter versteckt" ,,WAS?"

,,Luke hatte​ schon zwei Packungen geklaut und zu Hause zubereitet, also hab ich die Leiter genommen, es dort abgelegt und dann die Leiter hinter der Bühne in einem Raum abgeschlossen" Shawn und ich schauten uns verdattert an. ,,Also hätte ich dich nur nach der Leiter fragen müssen... Ich bin so dumm", stöhnte ich auf. ,,Also diese Möglichkeit war doch viel schöner, oder?, fotografiert uns Carlotta grinsend, und ich schaute zu Shawn, der meinen Blick lächelnd erwiderte. ,,Ich denke schon", beantwortete er die Frage, ohne mich aus den Augen zu lassen. Mein Herz pochte wild und ich spürte etwas angenehmes Gefühl im Bauch. ,,Das darf doch nicht wahr sein! Ich kenne ihn erst seit ein paar Stunden... Obwohl ich kenne ihn ja schon länger" ,,Kannst du mich runterlassen? Ich will deine Schulter nicht unnötig belasten", sagte ich. ,,Du belastest zwar meine Schulter nicht, aber wenn du runter möchtest, dann mache ich das." Eher unelegant kam ich unten an und erneut mussten wir lachen. ,,Ich glaub, dass wir beide wirklich einen Schaden haben", sagte ich und er stimmte mir lachend zu.

In der Küche war Shawn mit der Tomaten-Mozzarella-Platte beschäftigt und ich rührte gedankenverloren die Götterspeise und füllte sie in kleine Becher ab. Während ich es abkühlen ließ, schaute ich Shawn zu, wie er konzentriert die Mozzarella in gleichgroße Scheiben schnitt. ,,Was starrst du mich so an?", fragte er plötzlich. ,,Ich bewundere deine gleichmäßigen Schnitte. Kein anderer Mann wäre so ordentlich" ,,Ach bin ich für dich ein alter Greis oder warum Mann?" ,,Du verhältst dich halt nicht wie ein kleiner Junge" ,,Also war das ein Kompliment?, fragte er in meinen Ohren etwas hoffnungsvoll. ,,Apfel", sagte ich selbstverständlich. ,,Wie bitte?" ,,Dumme Frage, verdienen dumme Antworten", sagte ich und Shawn hörte auf zu schneiden und schaute mich kopfschüttelnd an. ,,Was ist?", fragte ich verständnislos. ,,Du bist manchmal total frech, aber ich mag Mädchen, die manchmal frech sind." ,,War das ein Kompliment?", äffte ich ihn nach. ,,Birne", erwiderte er und ahmte meine Stimme nach. ,,Du Blödmann", sagte ich lachend. ,,Dumme Fragen verdienen dumme Antworten", sagte er noch und tat so, als hätte er lange Haare, die er arrogant zurückwarf, was mich erneut zum Lachen brachte.

Ich spülte die leicht verstaubte Platte und gab sie ihm, als er fertig war. ,,Warte, wir packen sie abwechselnd auf diese Platte. Du die Tomatenscheiben, ich die Mozzarellascheiben", befahl ich ihm. ,,Du gehörst wahrscheinlich zu den Menschen, die alles durchplanen und das dann durchziehen, richtig?" ,,100 Gummipunkte für dich", sagte ich und verdrehte genervt die Augen. ,,Das war ein Kompliment!", versicherte er mir grinsend und ich verpasste ihm einen leichten Schlag auf dem Hinterkopf. Als wir fertig waren, umhüllten wir diese dann mit einer Frischhaltefolie. ,,Danke, und jetzt verstauen wir zusammen die Dessertbecher." Nachdem wir auch damit fertig waren, bemerkte ich plötzlich zwei Becher mit Götterspeise auf der Arbeitsplatte. ,,Wieso hast du diese zwei noch draußen gelassen?", fragte verständnislos. ,,Für uns als Belohnung", sagte Shawn, als er die ersten Verpackungen in den Müll warf. Während wir die Küche aufräumten und sauber machten, kamen Carlotta und mein Papa rein.

,,Wir sind eben Eiswürfel und Strohhalme einkaufen. Sind gleich wieder zurück!" Mein Vater musterte Shawn erst komisch und begann ungläubig lachen: ,,Shawn! Hab dich kaum wieder erkannt! Wie geht es dir?" ,,Gut, danke! Sie haben sich ja kaum verändert!", begrüßte er meinen Vater freudig zurück. Wir verabschiedeten uns von ihnen und machten weiter. ,,Kanntest du den Mann?" ,,Ja, wieso?", fragte ich zurück und ließ die Information aus, dass er mein Vater war. ,,Ach, ich kenne ihn schon seit klein an! Ich war hier geboren und war dann umgezogen. Er hat doch zwei Töchter, oder?" Ich unterdrückte ein Grinsen und bejahte seine Frage. ,,Die eine kenne ich kaum aber mit der anderen habe ich mich blendend verstanden. Das hat mir zumindest meine Mutter immer erzählt, als ich jünger war! Ich hoffe, dass ich sie morgen sehe... Ob sie mich wiedererkennt?", murmelte Shawn träumerisch und ich begann heftig zu lachen. ,,Wenn er wüsste..."

Im nächstes Mal kommt ein Kapitel aus Shawns Sicht :)

Lache das Leben an und es knurrt zurück (Shawn Mendes Ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt