*Felicitys Sicht*
,,Hey, komm rein", sagte meine Tante mit einem herzlichen Lächeln, als ich die Wohnungstür erreichte. ,,Hey, alles klar bei dir?", fragte ich, als ich meine Jacke und Schuhe auszog und ihr Richtung Wohnzimmer folgte. Sie hatte bereits Tee gekocht, da sie wusste, wie sehr ich Tee liebte und servierte sie mit ein paar Keksen. ,,Danke, du weißt immer Bescheid!", sagte ich lachend und bedankte mich. ,,Ach natürlich weiß ich Bescheid! Ich weiß sogar, dass du die Jaffa Cakes liebst. Die Kekse oder Kuchen, was auch immer, die mit Orangengelee gefüllt sind", sagte sie lachend und zeigte auf die Keksschale. Wie ein Kleinkind begann ich mich zu freuen und schob mir einen in den Mund. ,,Wo ist Luke?", fragte ich mit vollem Mund. Hier konnte ich mal meine Manieren über Bord werfen und einfach ich selbst sein. Das ist einer der vielen Gründe, weshalb ich hier regelmäßig auftauchte. Ich fühlte mich einfach nur wohl und meine Sorgen konnte ich hier einfach vergessen. ,,Der wollte einkaufen, nachdem er gemerkt hatte, dass er das ganze Knabberzeug aufgegessen hatte", antwortete sie mit einem leicht verärgertem Kopfschütteln, was mich zum Kichern brachte. ,,Gibt es einen besonderen Anlass, weshalb ihr einen Filmeabend veranstaltet?" Augenblicklich verschwand mein Kichern und überlegte, wie das sagen sollte. Luke hatte nicht gesagt, dass ich es für mich behalten sollte, aber sowohl er und ich erwähnten meinen Onkel kaum in Carlottas Gegenwart, da sie sonst so traurig und nachdenklich war.
,,Es ist wegen Christian, oder?", hörte ich sie leise fragen. ,,Hab ich laut nachgedacht?", fragte ich, aber sie schüttelte nur den Kopf. ,,Luke war gestern von Morgen bis Abend so still und nachdenklich. Er wollte mir auch nicht sagen was los war. Gegen Abend ist er dann ohne mir einen Grund zu nennen raus in den Regen abgehauen. Als er wiederkam, meinte er dann, dass du vorbeikommst", erzählte sie mir und ich hatte mich immer noch nicht entschieden. ,,Liebes, es ist schon in Ordnung", sagte sie und schaute mich dabei lächelnd an. ,,Also gut... Ich hatte gestern den Brief von Onkel Christian gelesen und hatte den großen Drang ihn zu besuchen. Und als ich dann da war, hab ich Luke dort gesehen und irgendwie wirkte er auf mich auch so, wie du es vorhin erzählt hast, also hatte ich vorgeschlagen einen Filmeabend zu machen", sagte ich und ließ den Alptraum von Luke mit Absicht aus. Carlotta erwiderte nichts, was mich ein wenig ratlos machte. ,,Luke kann sich echt glücklich schätzen, dass er so jemanden wie dich hat. Nicht nur er, sondern ich auch. Es tut mir so leid, dass deine Mutter zu blind ist um zu merken, was für eine tolle Tochter sie besitzt", sagte sie dann, was mich kurz lächeln ließ. Dann hörte ich, wie die Tür aufgeschlossen wurde und Luke mit vollen Taschen in die Küche ging. ,,Oh, hey! Ich hab noch Kartoffeln und Schnitzel gekauft. Vielleicht essen wir erst Abend und schauen dann einen Film, oder?", fragte er. ,,Ist eigentlich eine gute Idee, so müsst ihr nicht pausieren", antwortete meine Tante und ich stimmte beiden zu. ,,Essen ist für mich nie verkehrt!"
Nachdem wir gemeinsam gekocht hatten, aßen wir und unterhielten uns über den Abschlussball. ,,Und mit wem gehst du?", fragte meine Tante. ,,Mit Jonas, oder?", sagte Luke nachdenklich während ich seufzte. ,,Er wird mich nicht begleiten können" ,,Warum denn das?" ,,Jonas ist total krank und kann mich deshalb nicht begleiten", erklärte ich den beiden, da sie mich verständnislos angeschaut hatten. ,,Gehst du dann allein hin? Oder willst du wen anders fragen?" ,,Nee, geh jetzt alleine hin. Hab jetzt Bock Lust mich darum zu kümmern", sagte ich lustlos. Meine Tante merkte, dass es mir dezent zu unangenehm wurde und schlug vor, dass wir die Filme schauen sollten. Luke sprang freudig auf und bereitete alles vor. Ich warf ihr einen dankbaren Blick zu, den sie mit einem Zwinkern erwiderte und wünschte uns beiden eine gute Nacht. Carlotta hätte gerne mit zugeschaut, aber sie hatte am nächsten Tag Frühschicht und musste deshalb früh ins Bett.
,,So, worauf hast du Lust? Ich habe Harry Potter, Fack Ju Göthe, Fluch der Karibik, paar Animationsfilme und hauptsächlich Horrorfilme, die du aber nicht schauen willst", sagte Luke und klang ein wenig vorwurfsvoll. ,,Mein Gott, ich kann nach einem Horrorfilm nachts schlafen, aber ich sehe die Welt dann ein wenig anders" ,,Hast du Angst vor den Leichen oder den monsterähnlichen Figuren?" ,,Weder noch. Kriegsfilme oder andere Filme mit Leichen gehen locker und in ,,The Flash" ist in jeder Folge ein Monster!" Keine zehn Pferde bringen mich dazu Horrorfilme zu schauen. ,,Ich hab keine Angst, nur mag ich es einfach nicht. Es ist wie essen: Ich hab keine Angst vor Spargel sondern mag sie einfach nicht", erklärte ich, während Luke nur kopfschüttelnd irgendwas mit ,,War doch klar, dass du das mit Essen vergleichst" oder sowas ähnliches murmelte.
,,Ich hab ,Die Bestimmung' und ein paar Liebesfilme eingepackt", sagte ich und neckte ihn damit. Luke hasste Liebesfilme und fand sie alle bescheuert und surreal. ,,Nein, nicht dein Ernst oder? Ich verabscheue kitschige 08/15 Romanzen! Mit ,Die Bestimmung' bin ich einverstanden ", sagte er angeekelt, woraufhin ich heftig lachen musste. ,,Ich hatte eh keine mit... Aber bei Elisa solltest du es dir schon anders überlegen", fügte ich hinzu. Mein Cousin schaute mich verwirrt an, während ich kichernd die DVD in den Player einführte. Elisa liebte sowas und war eigentlich immer sehr nah am Wasser gebaut, was solche Filmsorten betraf. ,,Oh Süße, denkst du, dass du gewonnen hast? Nein, ich werde es dir schon heimzahlen", sprach er leise und begann, wie diese Bösewichte aus den Filmen, zu lachen. Doch er konnte das überhaupt nicht, was er auch bemerkte, als ich ihn unbeeindruckt anblickte. Kopfschüttelnd startete ich den Film und kuschelte mich bei Luke ein. ,,Du Möchtegern-Bösewicht", murmelte ich und erntete dafür einen Killerblick, doch der Film hatte meine volle Aufmerksamkeit.
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Lache das Leben an und es knurrt zurück (Shawn Mendes Ff)
FanfictionFelicity führte ein schreckliches Leben, ihre Familie hasste sie und geliebte Menschen hatte sie auch verloren. Aber zum Glück standen Felicitys besten Freundinnen und ihre Tante hinter ihr. Doch an einem Tag stand ihre Welt auf dem Kopf, als sie au...