«7.Kapitel»

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*Felicitys Sicht*

Ich saß neben meiner Tante im Auto und schaute nachdenklich aus dem Fenster. ,,Worüber habt ihr denn so geredet?" ,,Er hat mir mein Lieblingsfoto aus der Kindheit gezeigt, was du seiner Mutter mal geschenkt hast und ja...", sagte ich leicht abwesend und seufzte, ,,Alles klar?", fragte Carlotta mich und ich antwortete: ,,Ach, keine Ahnung... Ich muss das noch mit Luke klären und Shawn... Ich weiß nicht was mit Shawn ist" ,,Luke meinte es nicht so, das wird schon. Du und Shawn, ihr versteht euch super. Auch wenn ihr nicht wusstet, dass ich dicke Kindergartenfreunde ward, habt ihr euch blendend verstanden!" Ich wollte ehrlich gesagt nur schlafen und die Feier hinter mir haben.

In der Wohnung von Carlotta und Luke angekommen, nahm ich meine große Tasche und schleppte sie mit nach oben. Meine Tante schloss auf und ließ uns rein. Luke lehnte sich schon an der Wand und musterte mich müde an. ,,Luke du solltest schon längst schlafen!", begann Carlotta zu schimpfen. ,,Sorry Mum, ich konnte nicht. Ich muss das jetzt mit Felicity klären", murmelte er und zog mich mit in seinem Zimmer. Es sah so aus wie früher. ,,Felicity, es tut mir leid... Ich hatte einfach Angst, dass du mit mir nichts mehr zu tun haben willst, weil ich dir nicht vertraut habe und...", weiter kam er nicht, da ich ihn fest umarmt hatte. ,,Luke, ich hab jetzt kein Bock zu diskutieren. Du hast ja verstanden, was du falsch gemacht hast... Können wir es einfach vergessen?" Er löste sich von mir und schaute mich ehrlich glücklich an. ,,Oh mein Gott, ich danke dir! Du weißt nicht, was für ein Stein vom Herzen gefallen ist", seufzte er erleichtert und nahm mich wieder in die Arme. ,,Ich muss jetzt schlafen. Gute Nacht", raunte er mir zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich verließ sein Zimmer und hob meine Daumen, als meine Tante mich erwartungsvoll ansah. ,,Endlich ist das Thema vom Tisch... Komm lass uns noch die Pizza essen", sagte sie freudig. Nachdem wir fertig gegessen und gequatscht hatten, machte ich mich bettfertig und machte es mir in meinem Schlafsack gemütlich. Dauernd kam im Kopf das Bild von Shawn, was mich überhaupt nicht schläfrig machte, doch irgendwann fiel ich ins Land der Träume.

Als ich aufwachte, war es halb acht und totenstill in der Wohnung. Ohne groß zu überlegen, ging ich in die Küche und bereitete das Frühstück vor und deckte den Tisch. Dann weckte ich meine Tante auf, mit der ich dann auf dem Weg in Lukes Zimmer machte. ,,HAPPY BIRTHDAY DU ALTER SACK", rief motiviert und sprang lachend auf sein Bett. Das Geburtstagskind war aber nicht sonderlich begeistert von meiner Aktion. ,,Alter Sack, dein Ernst? Ich finde junger Hübschling passt eher", gab er arrogant zurück, worauf ich nur den Kopf schüttelte. Nachdem er auch von seiner Mutter gratuliert und beschenkt wurde, gingen wir zu dritt runter. ,,Du hast Rührei mit Speck gemacht und Lachs mitgebracht!", rief Luke begeistert und erdrückte mich beinahe. ,,Keine große Sache", keuchte ich schweratmend und löste mich aus Lukes Armen. Während des Frühstückes riefen gefühlt hunderte von Leuten an, um Luke zu gratulieren.

Ich nahm mein Kleid, mit den ganzen Accessoires, und legte sie im Schlafzimmer von Carlotta aus. Danach ging ich duschen und lackierte meine Nägel. Nachdem diese und auch meine Haare trocken war, zog ich mich um. Ich hatte das Kleid extra neu gekauft, da ich sonst immer mein graues Kleid trug, das ich absolut liebte. Es war weiß und ging bis etwas unter den Knien und hatte an der Taille ein silbernes Band, darunter entstand eine leichte Halbkugel. Über das Band, waren kleine silberne Sternchensteinchen drauf geklebt. Unsicher schaute ich im Spiegel, woraufhin ein ,,Wow, wie wunderschön!", von hinten kam. Ich konnte hinter mir Lukes Spiegelbild erkennen, der sichtlich sprachlos von meinem Aussehen war. ,,Danke", flüsterte ich schüchtern. Als ich zu meiner Tante ging, reagierte sie ähnlich und flechtete mir die Haare. ,,Du bist so wundervoll", sagte sie und ich senkte nur peinlich gerührt meinen Kopf. Ich konnte noch nie mit Komplimente umgehen. ,,Du siehst aber auch der Hammer aus!", sagte ich stattdessen und bedankte mich noch für die Frisur, schminkte mich ein wenig und zog meine Armreifen, Ohrringe und Kette an. Luke war schon weg, um die ersten Gäste zu empfangen. Nach einer Weile waren wir auch soweit und fuhren los. Als wir ankamen, hörte man gedämpft die Musik und ich staunte, dass so viele hier erschienen waren.

Ich sah auch schon auch weitem Elisa, die etwas unsicher da stand. Ich winkte ihr und sie erwiderte zurück, Erleichterung war im Gesicht geschrieben und wir unterhielten uns. ,,Wer ist diese hübsche Knusperwaffel, der sich mit deiner Schwester unterhält?", fragte Elisa, die hinter mir mit einem vielsagenden Blick hinschaute. Verwirrt schaute ich in der gleichen Richtung, wie meine beste Freundin, und mein Atem stockte. Scarlett unterhielt sich mit IHM. Sie lachten und verstanden sich anscheinend prächtig. ,,Oh nein, bitte lass es nicht wahr sein!" Während ich sie immer noch fassungslos anstarrte, entschuldigte Elisa sich, dass sie mal auf die Toilette müsste. Scarlett hatte ein olivgrünes Kleid an, das so viele Tüllschichten hatte, dass das Kleid unten mindestens einen Durchmesser von anderthalb Meter hatte. Ihr Gesicht sah total unnatürlich aus, sie hatte geschwitzt und ihre Schminke sah insgesamt leicht verlaufen aus. Scarletts Haare waren gelockt und schimmerten leicht grün. ,,Oh Gott, das ist doch keine Halloween-Party hier!" Und wieder fand ich es krass, dass wir Geschwister waren. Shawn hatte jetzt nicht außergewöhnliches an, aber es stand ihm unheimlich gut.

,,Der hat dir deinen Kopf verdreht, oder?", fragte Luke leise hinter mir, worauf ich beschämt zu Boden schaute. Er stellte sich vor mich, hob mit seinen Fingern mein Kinn und lächelte mich leicht an. ,,Ihr wärt ein süßes Paar", sagte er noch. ,,Wirklich? Ich glaub nicht. Er hat es auf Scarlett abgesehen. Aber rede nicht mit ihm darüber, okay?" Luke schien traurig zu sein. ,,Aber wie soll ich das verheimlichen? Ihr passt so..." ,,Bitte Luke, versprich es mir!" Mein Vater, der noch eben neben Scarlett saß, kam auf mich zu und die Diskussion mit Luke war damit beendet. ,,Felicity, komm mal bitte mit mir", sagte Papa und ich folgte ihm. ,,Was ist denn jetzt los?", dachte ich mir und folgte ihm unsicher.

Lache das Leben an und es knurrt zurück (Shawn Mendes Ff) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt