Ich hatte erwartet, dass Phoebe in hysterisches Geschrei ausbrechen würde, aber sie stand einfach nur wie versteinert vor meiner Tür und starrte.
Niall beugte sich zu mir rüber und runzelte die Stirn, ohne Phoebe aus den Augen zu lassen. „Geht´s ihr gut?“
„Sie kann euch hören“, gab diese genau so leise zurück und hob spöttisch ihre Augenbrauen.
„Dann ist ja gut“, stellte Niall lachend fest. „Ich dachte schon, wir hätten einen Fan verloren.“
„Hey, so besessen bin ich jetzt auch wieder nicht!“ Vorwurfsvoll blicke sie mich an, vermutlich wissend, dass ich Niall über ihr Fandasein aufgeklärt hatte und ich konnte nicht anders, als zu lachen.
„Genau, Phoebe. Willst du mal ihr Zimmer sehen?“ Grinsend sah ich Niall an, doch bevor er seinen Mund auch nur öffnen konnte, ging Phoebe dazwischen. „Nein, will er nicht. Aber ihr wollt mir erklären, was hier läuft.“ Sie gestikulierte zwischen mir und ihm hin und her und tippte ungeduldig mit ihrem Fuß auf den Boden.
„Ach, wollen wir das?“, fragte ich und warf ihm einen überraschten Blick zu.
„Klar, wir können es ja nicht ewig geheim halten.“
Ich verengte meine Augen kaum merklich zu Schlitzen, bis er mir mit einem Blick zu verstehen gab, dass er scherzte. Sofort sprang ich drauf an. „Bist du dir sicher?“, fragte ich etwas zu dramatisch.
„Irgendwann wird sie es sowieso erfahren.“
„Ja, du hast Recht.“ Ich atmete intensiv aus, bevor ich meine Freundin ernst ansah, die uns schon wieder mir riesigen Augen anstarrte. „Wir sind Freunde mit gewissen Vorzügen.“
„Was?“
„Ich glaube, wir hätten es ihr vorsichtiger beibringen sollen“, meinte Niall, der sich mühsam sein Lachen verkniff und stattdessen auf seiner Lippe herum kaute. „Jetzt habe ich schon gleich einen schlechten Eindruck hinterlassen.“
„Aber eigentlich ist es verwunderlich, dass sie noch nichts mitbekommen hat“, entgegnete ich nachdenklich. „Wie oft warst du schon hier? Vier Mal mindestens, oder?“
„Ich glaube fünf“, korrigierte er die erfundenen Treffen.
„Oh Gott“, stöhnte Phoebe. „Zu viel Information!“
„Entschuldige.“ Ich tat schuldbewusst und sah auf den Boden. „Wir werden versuchen, leiser zu sein.“
An dem Punkt knickte Niall ein und fing lauthals an zu Lachen. Phoebe brauchte einen Moment, um alles zu verstehen.
„Ihr seid solche Schwachköpfe“, knurrte sie und stiefelte beleidigt Richtung Wohnzimmer. Ich folgte ihr, gleich nachdem ich Niall ein triumphierendes Grinsen geschenkt, seine ausgestreckte Handfläche abklatschte und ihm bedeutet hatte, mir zu folgen.
„Sorry, Phoebe.“ Ich warf ihr ein entschuldigendes Lächeln zu, als ich sie auf dem Sofa sitzend auffand. „Um dich zu beruhigen, wir sind nur Freunde. Normale Freunde.“
Ihre Antwort darauf bestand aus einem vielsagenden Blick, der gleichzeitig „Warte nur ab“ ausdrückte. Ich funkelte sie an und überprüfte hastig, ob Niall etwas davon mitbekommen hatte, doch er war viel zu sehr in den Anblick meiner neuen Gitarre vertieft, die das Wohnzimmer seitdem ich sie dort abgestellt hatte nicht verlassen hatte.
„Nur zu“, meinte ich schmunzelnd, als er sich kaum traute, das Instrument zu berühren. „Ich werde dich weder umbringen, falls irgendetwas kaputt geht noch am Boden zerstört sein.“
Er warf mir einen amüsierten Blick zu, aber hob die Gitarre trotzdem hoch. „So wie ich dich kenne, hast du noch kein einziges Mal auf ihr gespielt, oder?“
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Spotlight
Fanfiction„Ich habe Angst, zu fallen", flüsterte ich. Er lächelte. „Ich werde dich auffangen." Alyssa Hill war es gewohnt, im Rampenlicht zu stehen, aber das erwartete man schließlich auch von einer mehr oder weniger bekannten Schauspielerin. Gut, sie war kei...