„Das darf doch nicht wahr sein“, rief ich aufgebracht und warf meine Arme in die Luft, bevor sie wieder auf meinen Oberschenkeln landeten.
Als wäre es das normalste auf der Welt sah ich der Nachrichtensprecherin dabei zu, wie sie von Nialls und meinem Date am gestrigen Tag berichtete. „Verkleidet, vermutlich damit sie nicht erkannt werden, wurden One Direction Mitglied Niall Horan und die Schauspielerin Alyssa Hill gestern in London gesichtet. Während sie eine braune Langhaarperücke trug, hatte Horan sich an der alten Frisur seines Idols Justin Bieber orientiert. Was die Kleidungswahl angeht waren die beiden sich jedoch einig. Beide waren in Klamotten gekleidet, die sehr dem Hippiestil glichen. Was die beiden Stars auf ihrem Ausflug durch die Londoner Innenstadt gemacht haben, wissen wir nicht, doch es wird stark vermutet, dass zwischen den beiden Berühmtheiten etwas laufen könnte, was durch die Verkleidung verstärkt würde. Ob sich zwischen Horan und Hill eine frische Liebe anbahnt, werden wir erst erfahren, wenn einer der beiden es offiziell bestätigt und bis dahin heißt es abwarten. Auf weitere Fotos werden wir vermutlich jedoch nicht verzichten müssen, denn die beiden wirkten bei ihrem Treffen sehr vertraut miteinander und schienen Spaß zu haben, was man bei diesen beiden allerdings nicht behaupten kann…“
Das Bild neben der Moderatorin wechselte von Niall und mir, wie wir in unseren bunt zusammengewürfelten Outfits an der Promenade der Themse entlang liefen zu irgendwelchen B-Promis, von denen wahrscheinlich noch nie ein Schwein gehört hatte. Wütend griff ich nach der Fernbedienung und wechselte so lange die Programme, bis ich über einen Dokumentationssender stolperte. Wenn die jetzt auch noch irgendwas über Niall und mich bringen würden, würde ich irgendwo zu den Affen, die durch den Bildschirm kletterten, in den Regenwald ziehen, wo sich kein Scheißpaparazzo hin traute.
Mit einem Scheppern landete die Fernbedienung auf dem Wohnzimmertisch, was Phoebe dazu brachte, aus ihrem Zimmer zu brüllen, dass ich nicht so einen Lärm machen sollte.
Grummelnd ließ ich mich gegen die Rückenlehne der Couch fallen. Es konnte doch nicht sein, dass ich noch nicht einmal ungestört die Tagesnachrichten anschauen konnte, ohne, dass wieder irgendjemand von Niall und mir anfing. Ernsthaft, die hatte noch nicht einmal Beweise, dass da irgendetwas zwischen uns lief, aber hielten es trotzdem für nötig, über uns zu berichten. Als ob es auf der Welt keine anderen Probleme gab. Umweltkatastrophen, zum Beispiel. Oder dass auf der Welt pro Minute tausende Menschen an Hungersnot starben, weil sich alle nur für die ach so wichtigen Promis interessierten.
„Ich schwöre, die Heizung in meinem Zimmer funktioniert schon wieder nicht“, hörte ich Phoebe fluchen, bevor sie überhaupt das Wohnzimmer betrat und an mir vorbei in die Küche stürmte. „Irgendwann werde ich noch an einer Koffeinvergiftung sterben. Du kommst doch zu meiner Beerdigung, oder?“ Sie fing an, in der Küche mit irgendwelchen Schranktüren zu knallen und in der Besteckschublade rumzukramen, bevor sie einen Moment später ihren Kopf aus der Tür streckte. „Komisch, ich war mir sicher, du würdest auf dem Sofa sitzen und sieh an, du tust es immer noch“, stellte sie fest und musterte mich argwöhnisch von oben bis unten. „Was ist los?“
„Ich hab gerade beschlossen, dass es an der Zeit ist, mal wieder etwas von meinen Massen an Geld zu spenden“, sagte ich.
„Ach Al, man kann dich und deine Großzügigkeit nur drücken“, schwärmte Phoebe und legte sich in einer übertriebenen Geste ihre Hand aufs Herz. „Aber ernsthaft, wie kommt’s dazu?“
Ich zuckte die Schultern und starrte weiter den Fernsehbildschirm an, wo eine Affenmutter mit ihrem kleinen Baby von Baum zu Baum sprang und in mir das besorgte Gefühl auslöste, dass sich beide in den Tod stürzen könnten. Ich hatte keine Lust, meine Freundin schon wieder mit meinen Problemen des Berühmtseins zu nerven.
„Du willst Affen retten?“ Die Verwirrung in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
„Das wäre auch keine schlechte Idee. Ich könnte in Auffangnetze investieren.“
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Spotlight
Fanfiction„Ich habe Angst, zu fallen", flüsterte ich. Er lächelte. „Ich werde dich auffangen." Alyssa Hill war es gewohnt, im Rampenlicht zu stehen, aber das erwartete man schließlich auch von einer mehr oder weniger bekannten Schauspielerin. Gut, sie war kei...