Kapitel 49

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Ich rannte immer noch. Aus weiter Entfernung sah ich ein Haus. Das war meine einzige Chance. Ich rannte zum Haus und beachtete den Mann gar nicht mehr. Als ich vor der Haustür des einzigen Hauses hier stand, klingelte ich an der Tür und wartete bis jemand die Tür öffnete. Mein Ziel war eigentlich den Hausbesitzer nach einem Telefon zu fragen. Doch als ich sah, wer mir die Tür öffnete, weitete ich meine Augen aus. Ihn hatte ich nicht erwartet. Die Augen, in die ich mich jedes Mal erneut verliebte, sahen mich verwirrt und geschockt an. Er hatte verwuschelte Haare , was ihm so gut stand. Er hatte eine Jogginghose und ein T-Shirt an. Er war blass und sah krank aus. Anscheinend ging es ihm auch nicht gut.

Yasin: Aylin?

Ich glaube, dass ich ihn zu lange analysiert habe.

Aylin: Y-yasin, können wir reden?

Yasin: Ich wollte sowieso auch mit dir reden. Komm rein.

Ich nickte und betrat das Haus. Ich folgte ihm und sah, dass das Haus wirklich unordentlich war. Überall waren Scherben von Gläsern oder Müll.

Yasin: Setz dich.

Er zeigte mir das Sofa und ich setzte mich dorthin. Er setzte sich auf das andere Sofa.

Yasin: Willst du etwas Trinken oder so?

Aylin: Nein, danke.

Yasin: Wie hast du mich gefunden?

Aylin: Ich war zuerst in der Bar, weil du auch letztes Mal da warst. Dann ist mir dieser Ort eingefallen. Als ich hier war, habe ich ein Auto gesehen und dachte, dass du das bist. Aber dort war ein Mann, der betrunken war. Ich bin gerannt und wollte ein Taxi bestellen, aber mein Akku war leer. Ich bin immer weiter gerannt, weil der Mann mich verfolgt hat. Dann habe ich dieses Haus gesehen und wollte eigentlich nur nach einem Telefon fragen.

Sein Kiefer war angespannt. Anscheinend gefiel es ihm nicht, dass ich in der Bar war und der Mann mich verfolgt hat. Ich merkte, dass er etwas sauer war. Jedoch versuchte er normal zu wirken, was ihm nicht gelang.

Yasin: Achso. Sicher, dass du nichts trinken willst?

Aylin: Nein danke.

Er blickte ab und zu in meine Augen. Aber seine Augen funkelten nicht. Ich blickte durchgehend in seine Augen, aber er schaute weg und versuchte kalt zu wirken.

Yasin: Was wolltest du mir sagen?

Aylin: Ich habe dich vermisst.

Als ich diesen Satz aussprach, blickte er lange in meine Augen. In seinen Augen konnte ich ein Stück Liebe erkennen. Jedoch blickte er wieder weg.

Aylin: Sensiz olmuyor.
(Es geht nicht ohne dich.)

Ich wartete, dass er etwas sagt. Doch von ihm kam nichts.

Aylin: Beni Affet.
(Verzeih mir)

Eine Stille herrschte im Raum. Er sprach nicht, was mich aufregte.

Aylin: Yasin, rede mit mir. Schrei mich an. Mach was. Aber bitte schweig nicht.

Er drehte seinen Kopf zu mir.

Yasin: Ich gehe kurz etwas trinken.

Er stand auf und verschwand. Ich wartete und wartete. Hatte ich wieder einen Fehler gemacht? Sollte ich nicht offen reden?
Er kam wieder und setzte sich wieder hin.

Yasin: Kannst du mir bitte erzählen, wie du herausgefunden hast, das er lebt?

Aylin: Also, weißt du noch, als ich bei euch war, um deine Mutter kennenzulernen. An dem Tag ist doch wegen mir eine Vase zerbrochen. Ich wollte die Scherben sammeln und habe einen Briefumschlag gesehen. Anscheinend war er in der Vase gewesen. Ich weiß, es war falsch. Aber ich habe den Umschlag geöffnet und hatte die ersten Zeilen gelesen. Dann kamst du und ich packte den Brief ein. Zuhause las ich mir den Brief durch. Er war von ihm. Im Brief stand seine Adresse drauf. Ich-

Tek İhtiyacım Birazcık Sen (Deutsch) - abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt