Kapitel 80

2K 61 16
                                    

Nachdem ich Meltem Anne nachhause begleitet hatte, machte ich mich auf den Weg zu meinem Zuhause.
Auf dem Weg rief ich Yasin an. Ich dachte mir, dass er ein Recht dazu hat. Er sollte es wissen. Obwohl Meltem Anne mich gebittet hat, ihm von nichts zu erzählen, werde ich ihm alles ausführlich erklären.
Ich rief ihn an, aber niemand ging ran. Wo war er?
Etwas später gab ich die Hoffnung auf, das er rangehen wird.
Ich ging mit tausenden Gedanken nachhause und setzte mich dort zu meiner Familie. Wir sprachen etwas, bis ich in mein Zimmer ging.
Ich wartete, bis er mich anrief. Aber nichts kam. Ich schaltete mein Handy aus und legte es neben mich hin. Ich schloss meine Augen und ruhte mich aus.

...

Durch das laute Klingeln meines Handys wachte ich auf und merkte, dass ich eingeschlafen war. Ich schaute auf mein Display, worauf Aşkım stand. Ich ging sofort ran.

Aylin: Yasin? Wo warst du? Warum ruft du mich erst so spät an?

Yasin: Aşkım, es tut mir leid. Ich hatte etwas zu erledigen.

Aylin: Schon wieder?

Yasin: Ja, Aşkım. Aber jetzt habe ich Zeit für dich.

Aylin: Was war denn so wichtig, dass du meinen Anruf annehmen konntest?

Yasin: Ehmm... Aşkım, ich habe dich vermisst. Lass uns treffen. Ich werde dir es dann auch sagen, tamam?

Hatte er etwas angestellt?

Aylin: Hast du etwas gemacht?

Yasin: Nein, Aşkım. Hadi kapının önüne çık.

Aylin: Nein, erst sagst du mir, wo du warst.

Yasin: Ich bin da, komm raus.

Er legte auf.
Was sollte das denn? Einfach Auflegen? Denkt er, er kann das Sagen über mich haben? Nein, auf gar kein Fall.
Aylin, çoçuk dışırda boşuna mı beklesin? Ja, soll er. Ich werde nicht rausgehen. Das kann träumen. Er soll mich noch einmal anrufen und ordentlich, höflich fragen, ob ich raus kommen kann. Aylin, du übertreibst. Nö, find ich nicht.
Ich wartete und wartete. Kein Anruf, rein gar nichts.
Als ich gerade die Hoffnung aufgeben wollte, ertönte ein Klingeln von meinem Handy. Es war Yasin. Ich nahm seinen Anruf etwas später an.

Yasin: Kızım, wo bist du?

Aylin: Zuhause? Wo sollte ich sein?

Du provozierst ihn nur, Aylin. Nerv nicht.

Yasin: Bei mir? Ich warte auf dich.

Aylin: Also mich hat niemand gefragt, ob ich komme.

Yasin: Aylin

Aylin: Efendim

Yasin: Çık dışarı

Aylin: Wie bitte?

Ich hielt mich schwer davon weg, laut loszulachen.

Yasin: Können Sie mir die Ehre geben und ihren Arsch zu mir bewegen?

Aylin: Also ihre Redensart gefällt mir ganz und gar nicht, Herr Yaman.

Yasin: Hadi gel şimdi. Bekliyorum.

Aylin  (leise): Daha çok beklersin.

Yasin: Was hast du gesagt?

Aylin: Nichts, nichts.

Yasin: Tamam. Bekliyorum. Hadi.

Aylin: Tamam.

Ich legte auf und überlegte, ob ich zu ihm gehen soll oder ihn noch etwas provozieren soll. Meine innere Stimme siegte und ich machte mich fertig. Mit fertig machen meine ich; Haare richten und Gesicht waschen. Ich zog mich nicht um, da ich eine Jogginghose anhatte.
Ich verließ das Haus und sah ihn vor unserer Haustür. Er hatte es ernst gemeint. Er stand wortwörtlich vor unserem Haus. Ist der Typ irgendwie bescheuert?
Ich nahm schnell mein Handy raus und rief ihn an. Ich versteckte mich hinter einem Gebüsch und beobachtete ihn. Wie kann er so gut aussehen? Back to the reality, Aylin.

Tek İhtiyacım Birazcık Sen (Deutsch) - abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt