Kapitel 75

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Meltem: Er hasst mich. Er wird mir nie verzeihen - nie. Warum bin ich in diese Ehe eingegangen? Warum? Können wir es nicht anders klären? Ich will mich scheiden lassen. Bitte. Lass uns es anders regeln. Verlang etwas Anderes von mir.

M.: Scheiden? Nein, Meltem. Ich habe dich geheiratet und werde dich nicht mehr loslassen. Verstanden?

Meltem: Ich liebe dich nicht.

M.: Ich weiß. Aber deinen Mann beziehungsweise den Vater von Yasin hast du auch nicht geliebt. Sonst hättest du ihn-

Meltem: Psst. Vielleicht könnte es jemand hören. Sei leise. Keiner darf es erfahren. Verstanden? Darum bin ich diese Ehe eingegangen.

M.: Meltem, es wird keiner etwas erfahren, solange du jede Nacht das tust, was ich will.

Meltem: Für Yasin. Er darf es nicht erfahren.

M.: Gut, mein Engel. Du weißt schon, was passiert, wenn du mir nicht gehorchst.

Sie nickte.

M.: Komm her.

Er zog sie zu sich und küsste sie.
Ich hatte Recht gehabt, mein Onkel bedroht sie mit etwas. Aber was?

M.: Ich liebe dich über Alles. Ich werde dich nie loslassen. Du gehörst mir, mein Engel. Du bist meins und keinem Anderem. Endlich.

Meltem Anne lächelte unsicher.

M.: Du wirst nie wieder darüber nachdenken, mich zu verlassen.

Die Stimme meines Onkels wurde lauter.
Sie nickte nur und widersprach nicht.

M.: Lass uns ins Wohnzimmer gehen.

Sie nickte und folgte ihm.
Ich tat so, als würde ich gerade zufällig durch den Flur gehen.
Sie bemerkten mich und baten mir, mit ihnen zu gehen. Ich folgte ihnem und setzte mich im Wohnzimmer auf ein Sofa.

M.: Canım, geht es dir besser?

Aylin: Etwas. Amca, ich möchte nachhause gehen, wenn es okay ist.

M.: Hasan kann dich fahren.

Aylin: Nein, braucht er nicht. Ich möchte etwas spazieren.

M.: Wie du willst. Meltem, begleite sie bis zur Tür.

Sie nickte und tat, was er sagte. Wir gingen zur Tür und sie verabschiedete sich von mir.

Aylin: Meltem Anne, wenn etwas ist, sag es mir bitte.

Meltem: Uns geht es bestens, aber danke.

Ich umarmte sie und ging. Ich nahm den längsten Weg, weil ich Zeit brauchte - Zeit für mich.
Ich wurde benutzt und bin dreckig. Ich verdiene Yasin nicht. Er verdient eine, die nur von ihm berührt wurde, die nur von ihm geküsst wurde. Aber so war ich nicht. Ich wurde nicht nur von dem Mann, den ich liebe, geküsst, sondern von einem Jungen, der mich berührt hat. Er hat mich berührt, geküsst, wie niemand. Er war der erste, der mich in Bh gesehen hatte, der mich am Hals entlang geküsst hatte.
Ich wollte es nicht, aber habe nichts dagegen getan. Ich konnte nicht, ich war zu schwach - zu schwach, um mich zu wehren.
Yasin sollte der Mann sein, der mich das erste Mal in der Art berühren, küssen sollte. Es sollte etwas besonders sein. Es wollte ein Teil meiner Hochzeitsnacht werden. Es sollte zu meinem erstem Mal gehören. Aber nun? Ich war dreckig. Ich war berührt worden.
Wie sollte ich noch in seine Augen schauen, ohne mich daran zu erinnern? Ich kann es ihm nicht sagen, er darf nicht mehr mir gehören. Dafür bin ich zu dreckig. Während er unberührt ist, bin ich diejenige, die dreckig ist. Es geht nicht. Ich kann nicht. Er verdient eine, die wie er unberührt ist. Und nicht so eine Dreckige wie ich.
Ausgenutzt und dreckig. Zwei Worte, die mich beschrieben.
Sollte ich es ihm erzählen? Er würde Diego nicht mehr leben lassen. Das kann ich nicht erlauben. Nicht weil Diego es nicht verdient, sondern weil ihm etwas zu stoßen konnte.
Mir fiel ein, dass ich ihn zuvor nicht erreicht hatte. Ich nahm sofort mein Handy in die Hand und sah, dass er mich mehrmals versucht hatte, zu erreichen.
Erst jetzt spürte ich meine etlichen Tränen, die flossen.
Ich rief ihn, er sollte sich keine Sorgen machen. Er ging sofort dran.

Tek İhtiyacım Birazcık Sen (Deutsch) - abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt