Kapitel 72

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Nun stand ich vor seiner Haustür und wartete bis mir jemand die Tür öffnete. Wie würde er reagieren, wenn er erfahren würde, was passiert ist? Ich will die Situation mit seiner Mutter nicht verschlimmern. Ich will nicht der Grund sein. Aber ich habe es ihm versprochen, alles zu erzählen und daran werde ich mich halten. Ich werde nicht an andere denken, sondern an uns.
Die Tür wurde von Yasin aufgerissen, welcher etwas überrascht aussah. Natürlich hatte er mich nicht erwartet. Schließlich wollten wir uns morgen treffen.
Er zog mich in eine Umarmung und küsste mein Haar. Ich erwiderte seine Umarmung und gab ihm einen Kuss auf die Wange, als wir uns lösten.
Wir betraten das Haus und gingen ins Wohnzimmer, in welchem wir uns auf ein Sofa setzten.

Aylin: Ist Eda zuhause?

Yasin: Nein, sie kommt in einer Stunde. Sie ist mit Freunden draußen.

Aylin: Okay.

Yasin: Aşkım, ist etwas?

Aylin: Ich muss dir etwas sagen.

Yasin: Ich höre.

Aylin: Heute ist so viel passiert, Yasin. Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Aşkım, versprich mir, dass du ruhig bleiben wirst.

Yasin: Kommt drauf an. Fang an.

Aylin: Yasin, du wirst nicht ausrasten, tamam?

Yasin: Ich werde es versuchen, aber ich kann es dir nicht versprechen. Weil ich es manchmal kontrollieren kann.

Aylin: Tamam. Also, du weißt doch, dass ich bei deiner Mutter war. Ich wollte sie trösten, nachdem du dich mit ihr gestritten hattest. Ich ging zu ihr. Zuerst war alles schön und gut. Sie beruhigte sich. Der andere Grund, weshalb ich zu ihr gegangen war, ist, dass ich die Nummer von meinem Onkel holen wollte. Das weißt du. Ich habe die Nummer geholt. Als ich wieder zu deiner Mutter ging, war sie anders. Sie bedrohte mich. Sie sagte mir, dass ich mich zwischen dir und meiner Familie entscheiden soll. Sie meinte, wenn ich mich für dich entscheiden würde, würde sie meiner Familie sagen, dass wir beide ge-geschlafen hätten.

Yasin: Warum hast du mir nichts erzählt?

Ich sah, dass er kurz vorm Ausrasten war. Das merkte ich daran, dass sein Kiefer angespannt war und seine Hände zu Fäusten geballt waren. Er versuchte seine Wut zu unterdrücken.

Aylin: Sie hatte mich bedroht und mir verboten, dir das erzählen.

Yasin: Was willst du jetzt machen?

Aylin: Ich habe es schon erledigt, Aşkım. Zuerst hatte ich kein Plan, was ich machen sollte. Aber dann fiel mir mein Onkel ein. Ich hatte seine Nummer. Mein Plan war es, ihn anzurufen und zu sagen, ich hätte einen Unfall gehabt und ich würde keinen erreichen. Ich tat es. Er ist gekommen. Auch mein Vater mit meiner Mutter.

Yasin: Also, wissen jetzt deine Eltern, dass er lebt?

Aylin: Ja. Wir sind nachher nachhause gegangen und wollten alles besprechen. Deine Mutter ist später auch gekommen und hat alles erzählt. Und weißt du Yasin? Mein Vater wusste schon von unserer Beziehung.

Yasin: Wie?

Aylin: Deine Mutter hatte ihm alles erzählt, dass ich bei euch war und so weiter.

Yasin: Dein Vater hat nichts gegen unsere Beziehung?

Aylin: Ja.

Yasin: Also, haben wir keine Hindernisse mehr?

Aylin: Ja.

Yasin: Also, kann ich dich heiraten ohne, dass jemand gegen uns ist?

Aylin: Ja, Aşkım.

Yasin: Och be.

Ich lachte nur.

Aylin: Yasin, da ist noch was. Aber bitte raste nicht aus.

Yasin: Nichts kann meine Laune versauen. Ich darf dich heiraten.

Aylin: Sei dir nicht so sicher.

Yasin: Sag.

Aylin: Oder ich behalte es einfach bei mir, okay?

Yasin: Sag jetzt. So schlimm kann es doch nicht sein, oder?

Aylin: Deine Mutter-

Yasin: Gine naptı?

Aylin: Sie hat mit meinem Onkel geheiratet.

Yasin: Was?

Er stand auf und ging sich durch die Haare.

Yasin: Das hat sie nicht gemacht, oder? Sie hatte gesagt, sie würde es absagen. Warum? WARUM HAT SIE DAS GETAN? WARUM HEIRATET SIE DEN MÖRDER MEINES VATERS?

Er ging die ganze Zeit hin und her. Ich ging auf ihn zu und versuchte ihn zu beruhigen.

Yasin: AYLIN, WARUM?

Ich umarmte ihn einfach, damit er sich beruhigen kann. Sein Griff an meiner Taille war fest und sein Gesicht in meiner Halsbeuge. Ich spürte seinen unregelmäßigen Atem an meinem Hals, der langsam wieder regelmäßig wurde.
Er löste sich langsam von mir und küsste mich auf der Stirn.

Yasin: Danke, dass du da bist. Aber ich gehe jetzt.

Aylin: Nein, warte.

Yasin: Noch was?

Aylin: Yasin, setz dich hin, bitte.

Yasin: Ich gehe jetzt zu ihr.

Aylin: Nein, warte kurz. Setz dich.

Er tat, was ich sagte und setzte sich hin.

Aylin: Deiner Mutter geht es nicht gut, glaub mir. Als mein Onkel meinte, dass er zu ihnen zieht, habe ich in ihren Augen Angst gesehen, Yasin. Sie hat zwar gesagt, dass sie ihn heiraten wollte. Aber glaub mir, das ist irgendetwas, was sie verheimlicht - etwas, womit er sie bedroht. Wir müssen ihr helfen.

Yasin: Ich denke nicht. Meine Mutter würde sich niemals zu etwas zwingen lassen. Aşkım, ich gehe jetzt, tamam?

Aylin: Tamam, aber bitte verletz sie nicht.

Yasin: Aşkım, ich werde es versuchen für dich.

Aylin: Tamam, ich gehe dann nachhause.

Yasin: Tamam.

Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange und ging aus dem Haus.
Ich war mir nicht so sicher, dass er ruhig sein wird. Jedoch überlas ich es ihm.
Ich muss mit seiner Mutter reden. Ich will ihr helfen.

Kurzes neues Kapitel❤
Meinugen?

Eure
~azizamhayat👑❤

Tek İhtiyacım Birazcık Sen (Deutsch) - abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt