Kapitel 50

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Yasin's Sicht

Ich konnte es nicht glauben. Menschen, denen ich mit geschlossenen Augen vertraut hätte, haben Dinge, die mich angehen, vor mir verschwiegen. Zwei wichtige Frauen in meinem Leben haben mir ins Gesicht geschaut und mich angelogen. Enttäuschung ist das einzige Wort, welches meine Lage perfekt beschreiben kann. Ich bin enttäuscht von den beiden Frauen, die ich liebe. Sie haben alles gewusst und es vor mir geschwiegen. Meine Mutter, sie hat mich am meisten enttäuscht. Wie konnte sie so etwas hinter meinem Rücken machen?
Aylin, das erste Mädchen, welches ich vom Herzen aus liebe - ich würde für sie sterben - hat mich leider auch enttäuscht. Während  ich über unsere Zukunft plane und blind vertraut habe, hat sie mich belogen. Ich habe meinen Antrag an sie geplant - alles war perfekt. Er sollte am Samstag sein, Aylin sollte mir kreischend das Ja-Wort geben und somit mir versprechen meine Frau zu werden. Aber nun bin ich im Auto alleine.
Sie ist bei mir zuhause und wartet. Ich fahre strikt gerade. Habe ich die Kontrolle über mich? Nein. Ich weiß nicht, wohin ich mich bringe.
Ich kam wieder in mich und sah, dass bei dem Haus meiner Mutter war. Ich stieg aus meinem Wagen aus und knallte die Tür fest zu. Ich ging an die Haustür und klingelte mehrere Male.
Eine Angestellte öffnete die Tür und sah mich besorgt an. Ich schubste sie leicht zur Seite und trat ins Haus ein. Als ich im Flur war und ins Wohnzimmer gehen wollte, kam eine besorgte, aber auch erfreute Eda auf mich.

Eda: Abi, wo warst du?

Sie umarmte und ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn.

Yasin: Geh mit Seda in dein Zimmer.

Sie nickte und rief Seda. Anschließend gingen beide hoch. Ich bewegte mich weiter ins Wohmzimmer, dort müsste meine Mutter sein. Die Tür des Wohnzimmers war offen. Ich trat ein und sah meine Mutter. Sie saß auf dem Sofa und stand auf, als sie mich sah.

Anne: Oğlum, wo warst du? Wir haben nach dir gesucht.

Sie kam auf mich zu und umarmte mich. Ich aber erwiderte es nicht. Ich blieb kalt stehen und wartete bis sie sich entfernte.

Anne: Oğlum, ich habe mir Sorgen gemacht.

Sie legte ihre Hände auf meine Wange und blickte in meine Augen. Es war eine Zeitlang still. Sie erwartete, dass ich spreche.
Als sie ihre Hände zu sich nahm, schloss ich die Wohnzimmertür. Sie war verwirrt und schaute mich fragend an.

Yasin: Ich gebe dir jetzt die Chance, alles zu erzählen. Entweder du nutzt es aus oder du kannst mich vergessen.

Anne: Oğlum, ich weiß nicht, was du meinst.

Yasin: Deine Entscheidung.

Ich drehte mich um und wollte gehen. Als ich nach der Türklinke griff, rief sie meinen Namen - wie er erwartet.

Anne: Yasin, warte.

Ich blieb stehen und sie hielt meine Hand. Ich drehte mich zu ihr und blickte kalt in ihre Augen.

Anne: Oğlum, setzt dich. Ich werde dir alles erzählen.

Ich nickte und setzte mich wie sie auf das Sofa.

Anne: Oğlum, was möchtest du wissen?

Sie hat noch mehr als gedacht zu verheimlichen. Deshalb weiß sie nicht, welches Thema ich meine.

Yasin: Die Wahrheit.

Anne: Du weißt doch alles, oğlum.

Yasin: Anne!

Anne: Oğlum, schau, ich habe alles für dich gemacht. Damit es dir gut geht. Damit du nicht wieder in Gefahr kommst.

Yasin: Darum hilfst du dem Typ, der meinen Vater umgebracht hat?

Tek İhtiyacım Birazcık Sen (Deutsch) - abgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt