3. letzte sekunden

730 25 0
                                    










       

Troja Pov

Ich starre in diese roten Augen und fange an zu Zittern. Ein Arm legt sich um meine Schulter. Alesia. Sie hat schon immer versucht mich vor allem zu beschützen. Obwohl wir gleich Alt sind, ist sie immer die starke und behält einen kühlen Kopf. Wie als das mit Sebastian war...

Flashback:

Alesia und ich kommen lachend aus der Schule. Wir sind gerade mal neun. Unser ältester Bruder, Sebastian geht es echt dreckig. Er kommt in der schule nicht gut klar und seine Freundin hat mit ihm Schluss gemacht. Er ist sechzehn und in der schlechtesten Zeit der Pubertät. An diesem Abend hat er sich das Leben genommen. Ich fand ihn mit aufgeschlitzten Pulsadern im Wohnzimmer. Alles war voller Blut. Ich breche weinend auf dem Boden zusammen. Mein aufgeschlagenes Knie bemerke ich nicht. Alesia hat wohl meine Schreie gehört denn sie kommt auch ins Wohnzimmer. Statt, das sie zusammenbricht richtet sie ihre Augen auf Sebastian. Sie sind voller verlangen. Als ihr Blick auf mich fällt klären sich ihre Augen wieder. Sie ruft einen Notarzt an und wischt, nachdem sie Marcus und unsere Eltern angerufen hat, das Blut auf. Sie verarztet noch mein Knie und fährt dann mit mir in der Bahn zum Krankenhaus. Ich sollte Angst haben. Angst vor ihr. Aber ich habe nur Angst vor dem verlangen in ihren Augen, das es sie wieder überfällt. Vor ihr könnte ich nie Angst haben. Bei ihr fühle ich mich Sicher.

Sie hat mich getröstet, als Sebastian gestorben ist. Sie hat nachts bei mir geschlafen, wen ich Alpträume hatte. Ich habe mich nie gefragt, warum sie keine Angst hat, warum sie nicht geweint hat, warum sie den Tod liebt.

Ich könnte viele solche Situationen aufzählen. Nach außen ist sie gefühlslos und kalt, doch zu mir ist sie anders.

Diese roten Augen kommen immer näher. Alesia und ich drücken uns gegen die kalte Wand. Er öffnet seinen Mund ein bisschen und kommt meinem Hals näher.

Was verdammt ist er? Aesia nimmt meine Hand fest in ihre. Sie schickt mir beruhigende Gedanken.

Ich spanne mich an und konzentriere mich auf die Person vor mir. Es ist nicht so, dass ich es steuern könnte.  Es ist ein Instinkt, der mit mir durchgeht.

Alesia neben mir scheint es genau zu ergehen. Ein durchsichtiger Film, der leicht das spärliche Licht reflektiert bildet eine Blase um uns herum.

Der rotäugige stoppt verwundert in seiner Bewegung und versucht dann mit Gewalt weiter vorne zu dringen. Doch unser Schutzschild hält.

Ich strenge mich so an, diesen Film aufrecht zu erhalten, dass mir die Schweißperlen auf die Stirn steigen. Mit dem Film wird sie Verbundenheit zu meiner Schwester größer.

Ich kann nicht mehr. Meine Muskeln verkrampfen sich und der Film verblasst. Das könnten meine letzten Sekunden sein. Und ich denke an all die schönen Momente mit meiner Familie. Mit meinen Freunden. Mit Alesia.

ZwillingsmonsterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt