Ich wachte auf, blickte neben mich und sah in Millers schlafendes Gesicht. Von Nahem sah er wirklich gut aus. Ich blieb eine Weile so verharren und schaute mir sein Gesicht genauer an bis ich entschied ihn aufzuwecken. Ich nahm seinen linken Arm, den er um mich geschlungen hatte langsam weg und setzte mich auf. Mir gefiel seine Wärme und eigentlich wollte ich mich wieder hinlegen aber stattdessen schlug ich ihm mit der flachen Hand aufs Gesicht. Er wachte sofort auf und sah mich fassunglos an. 'Gehts noch?',fauchte er mit seiner dunklen Stimme. 'Steh auf! Hol mir was zu essen!', sagte ich nur kalt und schubste ihn vom Bett. 'Sofort!'
Er lehnte sich verschlafen gegen die Tür. 'Du schuldest mir noch etwas', sagte er dann und starrte mich an. Ich legte mich wieder hin und sah zu ihm rüber. 'Ein anderes Mal', erwiderte ich nun. Er ballte seine Hände zu Fäusten. 'Jetzt, sofort!', befahl er energisch und stand auf, 'Wo hast du ihn?' Er fing an die Schubladen aus der Kommode zu reißen. Er schmiss den Fernseher auf den Boden und kam dann auf mich zu. Er zog mich vom Bett und drehte die Matratze mehrmals um bis er sie in die Ecke schmiss. 'Wo hast du ihn?', schrie er. 'Ich brauche ein neues Zimmer', sagte ich gelassen was aber meine Gefühlslage ganz und gar nicht wiederspiegelte. Doch ich wollte ihm die Angst die sich langsam in mir breit machte nicht zeigen. Er zog mich hoch und drückte mich nicht wirklich zärtlich gegen die Wand. Sein Gesicht näherte sich meinem und er war nur noch wenige Zentimeter entfernt. 'Gib ihn mir!', befahl er wütend. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen. Vergeblich. 'Weißt du was Schmerz bedeutet?', fragte er mich jetzt. Ein kleiner Schlag in meinen Bauch genügte, damit sich mein ganzer Körper verkrampfte. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte nicht loszuschreien. 'Willst du noch mehr?' Er holte aus doch da wurde die Tür geöffnet und ein junger Mann trat in das verwüstete Zimmer. Miller blieb in seiner Ausholposition verharren und starrte den mir Fremden an. 'Chef', flüsterte er und ließ mich augenblicklich los.
Er hatte schwarze Haare, besaß keinen Bart dafür aber einen Plug im linken Ohr. Der 'Chef' war ziemlich jung was ich nicht erwartet hätte. Doch Drake hatte Recht, er sah ein wenig zwiespältig aus.
Er kam auf mich zu und griff nach meinem Arm. Ich zog diesen instinktiv weg und stellte mich wie ein kleines Mädchen hinter Miller obwohl er mich geschlagen hatte. So standen wir erstmal eine Zeit lang und keiner sagte ein Wort.
'Ich bin Hunt Emberhard, Chef von diesem kleinen Unternehmen hier', sagte der Fremde schließlich und streckte seine Hand aus. Ich sah zu Miller, doch er starrte seinen Vorgesetzten weiterhin an. Nach kurzem zögern schüttelte ich seine Hand. 'Cyprus.', sagte ich kurz.
'Freut mich dich endlich mal kennenzulernen. Miller hatte bisher immer gesagt du seiest krank und könntest kaum aus dem Bett steigen. Hat sich wohl geändert.', sagte er, schaute kurz zum tätowierten Psycho und dann wieder zu mir. 'Du kommst bitte mit. Ich möchte dir ein paar Fragen stellen', erklärte er und zeigte Richtung Tür. 'Warte bitte draußen, ich muss noch einiges klären.' Er lächelte und schloss die Tür als ich aus dem Zimmer trat. Ich drückte mich gegen diese um möglichst viel mitzubekommen.
'Wieso lügst du mich an?'
Keine Antwort.
'Du sagst mir seit Tagen, dass ich sie nicht sehen kann weil sie mit Fieber im Bett liegt und dann seh ich dich hier wie du sie fast zusammenschlägst. Erklär mir das, bitte!'
Immernoch keine Antwort.
'Du warst mal ein zuverlässiger Freund. Aber jetzt erkenn ich dich nicht wieder!'
Eine Zeit lang hörte man nur Gemurmel und ich drückte mich noch stärker gegen die Tür.
'Du krümmst ihr kein Haar.' war das einzige was ich noch vernahm, denn dann ging die Tür auf.
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A new kind of happiness
FanfictionWas würdest du tun wenn du nichtsahnend auf eine Party gehst und plötzlich von einem ziemlich gut aussehenden Typen entführt und eingesperrt wirst? Ohne jeglichen pausiblen Grund. Das passiert Cyprus, einem Mädchen das erst seit knapp 2 Jahren in Br...