Reglos stehen wir da und mustern uns, bis er vorne zum Tresen kommt und sich setzt. Gerade wollte einer der anderen Gäste zahlen. "Entschuldige mich kurz", murmele ich und wende meinen Blick von ihm ab. Kurz kassiere ich den Kunden ab und gehe dann wieder zurück. "Verfolgst du mich?", grinsend mustere ich den mir immer noch fremden Jungen. "Klar doch, Emma". Seine raue Stimme verursacht eine Gänsehaut bei mir. "Gut, das du mich daran erinnerst. Wie heißt du eigentlich?", mit schiefem Grinsen mustere ich ihn. Wann habe ich das letzte Mal so viel gegrinst? Noch im selben Augenblick komme ich mir dämlich vor. "Ich bin Damon. Damon Black", selbstüberzeugt grinst er mich an. "Also Damon, was darf ich dir bringen?". "Einen Kaffee und deine Handynummer". "Sehr witzig", gebe ich zurück, während ich ihm den Kaffee mache.
Ich stelle den Kaffee vor ihm ab und widme mich kurz einem anderen Kunden, der soeben das Café betreten hat. Als ich zurück zu Damon gehe, hat dieser mein Buch in der Hand und blättert etwas darin. "Musikgeschichte?", fragend sieht er mich, was ich mit einem Nicken bestätige. "Lass mich raten. Du studierst Musik", erwartend sieht er mich. "Jap". Das vibrieren meines Handys lenkt mich ab und ich gehe schnell ran. "Hey Grace", bei dem Gedanken an sie lächle ich leicht. "Ja bringe ich mit. Brauchen wir sonst noch was?". "Ok, dann bis später", immer noch lächelnd lege ich auf. "Deine Freundin? Lass mich nochmal raten, ihr wohnt zusammen". "Gut, da du jetzt alles über mich weißt, ohne das wir uns richtig unterhalten haben, kann ich jetzt ja in Ruhe weiterarbeiten". Ein leiser Seufzer entfährt mir und ich räume einige Tassen in die Spülmaschine ein. "Deine Handynummer habe ich immer noch nicht". Ich fahre leicht zusammen, da Damon plötzlich fast neben mir steht. "Erschreck mich doch nicht so", zische ich und sehe zu ihm. "Also?", mit hochgezogenen Augenbrauen sieht er mich an und hält mir sein Handy hin, damit ich meine Nummer eingebe. "Frag bloß nicht warum ich das tue", murmele ich und tippe die Nummer ein.
"Okay ich frage nicht", lachend sieht er mich an. Wieder widme ich mich anderen Gästen, die bezahlen wollen. "Jetzt erzählst du mal was über dich", fordere ich Damon auf, als ich wieder zu ihm gehe. "Ich heiße wie gesagt Damon", kurz zwinkert er mir einmal zu, "Ich bin 22 Jahre alt und studiere etwas im Management- Bereich. Ich wohne alleine in einem kleinen Apartment hier in der Nähe". "Interessant", gebe ich zurück und lächle leicht. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass meine Schicht endlich zu ende ist. "Meine Schicht ist zu Ende", informiere ich Damon ehe ich hinten im Mitarbeiterraum verschwinde und mir meine Jacke und Tasche wiederhole.
Fertig umgezogen gehe ich wieder nach vorne und verlasse gemeinsam mit Damon das Café. Die kalte Novemberluft umhüllt uns und verweht mir die Haare. Hastig ziehe ich meine Jacke enger um meinen Körper. Sanft streicht Damon mir die Haarsträhne hinters Ohr, was mich leicht erschaudern lässt. "Soll ich dich noch nach Hause fahren?", fragend sieht er mich an. "Das geht nicht. Meine Mum hat mir verboten bei fremden Männern mitzufahren", frech grinsend sehe ich ihn an und gehe dann schnell zur Straßenbahn. Kurz werfe ich noch einen Blick nach hinten, wo Damon noch immer steht und mir schmunzelnd hinterher sieht. Dann beeile ich mich um meine Straßenbahn noch zu erreichen. Gerade noch pünktlich steige ich und fahre bis zu unserer Haltestelle, steige aus und gehe noch in den Supermarkt, um ein paar Kleinigkeiten zu besorgen.
Als ich zuhause ankomme ist Grace schon in der Küche beschäftigt. Ich ziehe meine Schuhe aus, hänge meine Jacke auf und gehe dann zu Grace in die Küche. "Hey Em, wie war dein Tag?", freudig lächelnd sieht sie mich kurz an und widmet sich dann wieder unserem Abendessen. "Ganz gut. Ich hab heute jemanden kennengelernt". "Ich dachte schon das würde nie passieren", erleichtert atmet Grace aus. "Sehr witzig", monoton sehe ich kurz zu Grace, ehe ich beginne ihr zu helfen. "Also wie heißt er? Wo seit ihr euch begegnet?". Ich merke Grace sofort an, dass sie vor Neugierde platzen könnte. Also erzähle ich ihr kurzerhand von der Begegnung mit Damon. "Und wann seht ihr euch wieder?", mit aufgerissen Augen mustert sie mich. "Gar nicht?". Grace klappt wortwörtlich die Kinnlade runter. "Nicht dein Ernst, Emma Monroe. Du bist wirklich unglaublich". "Was denn? Du weißt, dass ich das nicht kann", vorwurfsvoll sehe ich sie an.
Mitfühlend sieht sie zu mir und seufzt leise. "Ach Em, ich wünschte echt dir würde das leichter fallen", kurz drückt sie meine Hand, als Geste des Mitgefühls. Schweigend bereiten wir weiter das Essen zu, bis der Nachrichtenton meines Handys die Stille bricht. Verwundert, darüber wer mir jetzt eine Nachricht schreibt, entsperre ich mein Handy und öffne den Chat. Unbekannte Nummer. 'Erstens bin ich nicht fremd. Und zweitens hätte ich dir auch Schokolade gegeben'. Natürlich war die Nachricht von Damon. Leise lache ich in mich hinein. "Was grinst du so? Hat Damon dir etwa geschrieben?", neckend betont Grace seinen Namen absichtlich. "Ja hat er", schmunzele ich. ' Das hätte es noch schlimmer gemacht. Willst du mich entführen oder was?". Postwendend kam seine Antwort. Natürlich ich entführe ständig Leute. Bist du gut zuhause angekommen?'. "Erde an Emma? Ich hab dich was gefragt!". Grace wedelt mit ihrer Hand vor meinem Gesicht rum. "Was?", entschuldigend hebe ich meinen Blick von meinem Handy. "Was schreibt er denn?". Ich halte ihr als Antwort mein Handy unter die Nase. Als sie fertig mit lesen ist, sieht sie mich mit einem vielsagenden Blick an.
Gekonnt ignoriere ich ihren Blick und antworte Damon. 'Ja bin ich. Danke der Nachfrage'. Anschließend lege ich mein Handy weg. Vom Hunger angetrieben machen wir schnell das Abendessen fertig und setzen uns gemeinsam mit vollen Teller auf die Couch und gucken unsere Lieblingsserie. Stunden später stehen wir endlich wieder vor dem Fernseher auf und machen uns Bettfertig.
Vor dem schlafen schaue ich nochmal auf mein Handy. 'Das freut mich Emma'. Kurz stecke ich mein Handy an mein Ladekabel, da mein Akku bedrohlich kurz davor ist, vollständig leer zu sein. ' Ich geh schlafen. Gute Nacht Damon'. 'Gute Nacht Emma :)'. Um nicht wieder so einen Morgen wie heute zu erleben, stelle ich mir mehrere Wecker, lege mein Handy an die Seite und gehe schlafen.
(Anmerkung: Ich stelle mir Damon als Ian Sommerhalder vor und Grace als Candice Accola.)
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Love Again
RomanceStell dir vor du hast einerseits ein großes Bedürfnis nach Nähe, kannst sie aber andererseits nicht zulassen? Einerseits willst du Leuten vertrauen und sie in dein Leben lassen, andererseits kannst du es aber einfach nicht - So geht es der jungen St...