Die Sonne war aufgegangen und strahlte mir nun ins Gesicht.
Ich stand auf und sah in den wolkenlosen Himmel.
Wenige Minuten später ging ich an den vielen Bäumen vorbei, durch den Wald.
Ich hatte nicht vor, sie sofort wieder auszuspionieren.
Mein Magen knurrte verdächtig und mein Körper veränderte sich.
Lautlos huschte ich durch die Gebüsche.
Direkt vor mir befand sich ein unschuldiges Reh, welches nichts ahnend Gras ausriss und aß.
So ist die Natur eben... Das ist der Kreislauf.
Ich sprang aus der Deckung und hielt das Tier fest.
Meine Krallen rissen ihm das Fell vom Fleisch und meine Zähne zerstörten die Gestalt binnen Sekunden.
Blut klebte an der hellbraunen Hülle.
Ich war eine gnadenlose Jägerin und wenn der Hunger die Überhand hatte, nicht mehr zu stoppen.
Die Reste ließ ich einfach liegen, wodurch kleinere Tiere auch etwas zu essen bekamen.Und jetzt sehen wir mal nach, was die Versager machen.
Ich ging bis an den Rand des Dorfes und leckte mir den letzten Rest Blut von den Pfoten.
Natürlich war dadurch noch nicht alles sauber, aber es störte im Moment auch nicht.
Nach einer Weile erkannte ich ihn zwischen den Häusern.
Er trug Eimer voll Wasser zu einer Karre und lud sie darauf.
Anscheinend war es ziemlich anstrengend, denn er musste sich andauernd ausruhen, wobei er sich öfters durch die Haare fuhr.
Irgendwann war er fertig und nachdem er sich mit einem rotbärtigen Mann unterhalten hatte, kam er in meine Richtung.
Mein Körper spannte sich an und ich duckte mich langsam.
Er sah mit einem undifinierbaren Blick hinter mich und ging schließlich weg.
Ich atmete erleichtert auf.
Dieser Junge ist das größte Problem von allen...
Wenn er mich findet und es den Dorfbewohnern erzählt, bin ich noch mehr eine vom aussterben bedrohte Art.
Schnell zog ich mich zurück und verbrachte den Rest des Tages am Fluss, um mein Fell wieder von dem klebrigen Zeug zu befreien.
Abends schlief ich erst sehr spät ein, da es kälter geworden war und ich kein Feuer entzünden konnte.
Meine Gedanken kreisten um den Menschen und meine Situation, die, meiner Meinung nach, nicht schlimmer sein könnte.Vier Tage lang hatte ich das Dorf aus sicherer Entfernung überwacht und war fast jeden Tag jagen oder Beeren sammeln gewesen.
Er hatte irgendwann aufgehört in den Wald zu starren und unauffällig daran vorbei zu latschen.
Komischerweise war ich aber etwas enttäuscht davon.
Er war der Erste, der so aufmerksam gewesen war, um mich zu entdecken und er hatte so lange nicht aufgegeben.
Dieser Mensch hatte sich von den anderen unterschieden.
Doch jetzt...
Jetzt war er anscheinend wieder zu Sinnen gekommen und schien mich zu vergessen.Ihr Oberhaupt würde bald mit seinen Männern in den Wald gehen und jedes große Tier erlegen.
In dieser Zeit würde ich mich mehr verstecken müssen und könnte nicht meine Höhle verlassen.
Meine Vorräte würden das aushalten, allerdings tat es meiner Freiheit ziemlich weh.
Wenn sie mich finden, bin ich tot.
Und dann sehe ich ihn nie wieder.
Aber so etwas darf ich nicht denken...Ich stand mal wieder vor einem Himbeerbusch und pflückte einige Früchte.
Himbeeren und wilde Erdbeeren waren am leckersten, dafür aber auch am seltensten, da viele Lebewesen es darauf abgesehen hatten.
Trotzdem aß ich nicht den ganzen Busch leer, denn ich wusste, dass manche Menschen sich genauso an ihm erfreuten.
Wenn auffallen würde, dass ich mich hier bedient hatte, würden sie nur mehr darauf aufpassen.
Den saftigen Geschmack genießend, packte ich das winzige Abendessen ein.
Ich passte gerade nicht genug auf und bemerkte das verräterische Knacken aus dem Unterholz zu spät.
Urplötzlich stand jemand oder etwas hinter mir und ich hielt in der Bewegung inne.
Gleich greift es mich an und ich liege im Gebüsch oder auf dem Boden...
Ohne dass wer auch immer hinter mir stand es bemerkte, ließ ich das kaputte Stück Leder in die Tasche meines Kleides gleiten.
Dann nahm ich vorsichtige Schritte in meine Richtung war und drehte mich ruckartig um.
Beinahe wäre ich rückwärts gestolpert und in den roten Früchten gelandet.
Mein Herz setzte kurzzeitig aus.
"Hey..." die Stimme drang sanft an mein Ohr und ich riss die Augen auf.
Was macht er hier!?_____
Ach ich liebe es, solche Cuts einzubauen...
Habe sogar überlegt, schon bei dem Umdrehen Schluss zu machen.😅😝😇
Und? Was haltet ihr von dem Kapitel? 😊
Sorry, dass ich so lange nicht geupdatet habe...💗😁
#680 Wörter
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Jaguna ~ das Geheimnis
FantasyJaguna lebt vollkommen allein im Wald. Sie befindet sich auf einer großen Insel und kämpft täglich ums Überleben. Alles ist erträglich geworden. Nur ihre Vergangenheit und ihr Geheimnis kommen immer wieder hoch. Ein Geheimnis, das sie niemandem anve...