Nachdem ich mit leerem Magen eingeschlafen war, träumte ich wieder etwas, das nichts mit meinem normalen Alptraum zu tun hatte.
Traum
Ich sah, dass die Menschen alle um ein Feuer herum saßen und sich über das Erlegen ihrer Beute unterhielten.
Mir lief das Wasser im Mund zusammen, als ich das viele Fleisch erblickte aber ich musste mich zurück halten.
Ich war gerade auf dem Rückweg zu meinem Versteck, als ich ihn wieder sah.
Nicht weit von mir entfernt hockte er auf einem Baumstamm und lächelte mich an.
"Hier, das ist für dich!"
Er reichte mir eine gebratene Keule, doch ich versuchte ihn zu ignorieren.
Ich hatte mich nicht verwandelt und konnte deshalb mit ihm reden, allerdings hatte ich das nicht groß vor.
"Ich brauche deine Hilfe nicht." sagte ich ihm eiskalt ins Gesicht und sein Lächeln verschwand augenblicklich.
"Ich kann mich selbst durchschlagen!"
Er zog den Arm ein und starrte auf das knusprig braune Fleisch.
Verletzt sah er wieder hoch und sein Blick traf mich hart.
Härter als ich gedacht hatte.
"Wieso gibst du mir das Gefühl nutzlos und überflüssig zu sein?"
Ich ging einen Schritt auf ihn zu.
"In deiner Gesellschaft bist du bestimmt nicht unnützlich aber für mich bist du nur ein Mensch, der mich eigentlich nie hätte sehen sollen!"
Mit diesen Worten lief ich an ihm vorbei und nach wenigen Metern erkannte ich nichts mehr.Sauer auf mich selbst kam ich zurück in die Wirklichkeit und rieb mir über die Stirn.
Manchmal geht meine Fantasie echt zu weit...
Ich muss aufhören an ihn zu denken.
Langsam ging ich in den Wald.
Ich hatte mir überlegt, weiter nach Norden zu rennen, um den Zweibeinern kein weiteres Mal einen Besuch abzustatten.
Wegen ihnen sind die Tiere panisch geworden und abgehauen.
Meine Pfoten liefen schon eine ganze Weile an den Bäumen vorbei, doch ich hatte immer noch keine Beute gesehen.
Die Vögel zwitscherten über mir und kurz dachte ich über einen Versuch nach, ihre winzigen Körper zu fangen.
Doch das vergaß ich sofort wieder, da sie viel geschickter und wendiger waren.
Ich streifte weiter und erkannte im Unterholz endlich ein angemessenes Opfer.
Komm her Kleiner...
Eine braune Maus huschte durchs Gebüsch, doch mit einem einzigen Prankenhieb hörte ihr Herz auf zu schlagen.
Natürlich reichte sie nicht, um meinen Hunger zu stillen, weshalb ich schon bald ein Eichhörnchen schnappte und verschlang.
Von wegen die Menschen wären bessere Jäger.
Niemand von ihnen würde das schaffen, was ich so gut wie jeden Tag vollbringe.Irgendwann kam ich zu einem riesigen Wasserfall, der an einer Felswand hinunter stürzte.
Das Rauschen beruhigte mich auf eine bestimmte Art und Weise und die Anspannung verschwand.
Am Rand des gleißenden Flusses hielt ich an und beobachte das spritzende Wasser.
Meine Krallen bohrten sich durch einen Fisch und töteten ihn augenblicklich.
Nachdem ich die Schuppen entfernt hatte, machte ich mich über das weiche Fleisch her.
Die nächsten glitschigen Fische schmiss ich auf einen kleinen Haufen am Ufer und als die Sonne direkt über mir stand, war ich fertig.
Ich sah mich kurz um und auf einmal verschwand das Fell, mein Körper veränderte sich und nur wenige Minuten später, trugen meine Hände den Vorrat durch den Wald.
Es waren genau sechs Forellen, die alle eine Größe von einem ausgewachsenen Hasen besaßen, weshalb sie nicht gerade einfach zu halten waren.
Doch ich schaffte es trotzdem sie bis in mein Zuhause zu tragen und packte sie dort auf einen Stein.
So halten sie sich nicht lange...
Ich sah mich gezwungen sie zu braten, um sie auch in einigen Wochen noch essen zu können.
Allerdings war dies leichter gesagt als getan.
Ich hatte lange kein Feuer mehr gemacht und selbst wenn ich es schaffen würde, würden die Menschen garantiert darauf aufmerksam werden.
Während ich überlegte, nahm ich die Fische aus und steckte sie einzeln auf Stöcke, die ich dann über die Flammen halten könnte.
Nach und nach wurde es Abend und der Himmel färbte sich orange.
Jetzt oder nie.
Ich schnappte mir die Stöcke und marschierte los.
Der Wald wurde langsam dunkel, doch das störte mich nicht.
Ich konnte in der Finsternis perfekt sehen und das auch, wenn ich mich in meiner menschlichen Gestalt befand.
In Gedanken versunken, ging ich vorsichtig durchs Gestrüpp.
Und plötzlich sah ich ihn.
Er saß an einem Lagerfeuer und schien mich noch nicht bemerkt zu haben.
Feuer.
Ich duckte mich, um nicht gesehen zu werden und überlegte krampfhaft, was ich tun sollte.
So war das doch gar nicht geplant!
Der Junge besaß das, was ich hatte machen wollen, jedoch würde er es mir nicht einfach überlassen.
Was tut er überhaupt hier?
Schweratmend näherte ich mich der Lichtquelle, blieb jedoch versteckt.
Er hat weder Beute, noch sieht es so aus, als würde er unter freiem Himmel übernachten wollen.
Also was tut er!?
Es war eindeutig keine Falle und die anderen Menschen waren nicht in der Umgebung auszumachen.
Ich erhob mich und ging geradewegs auf ihn zu.
Ich brauche dieses Feuer...
Verdutzt sah er zu mir und sprang von seinem Baumstamm auf.
"Äh... Was machst du denn hier?" irritiert kratzte er sich am Hinterkopf.
Ohne einen richtigen Gesichtsausdruck, legte ich die Stöcke vor die züngelnden Flammen und ließ danach den Blick kein einziges Mal mehr von ihm.
"Kannst du mir einen Gefallen tun und mich diese Fische an deinem Feuer braten lassen?"
Er dachte einen Moment nach und antwortete mir dann lächelnd.
"Klar, aber nur, wenn du mir einige Fragen beantwortest."
"In Ordnung."
Ich habe doch eh keine Wahl.
Ich setzte mich und auch er nahm wieder Platz.
Keinen Augenblick später hielt ich die erste Forelle vor mich und genoss gleichzeitig die angenehme Wärme.
"Also... Wie heißt du?"
Er zog meine Aufmerksamkeit auf sich und ich lächelte schüchtern zurück.
"Jaguna."
"Und wie alt bist du?"
Ich sah weg und antwortete etwas später als zuvor.
Wenn ich ihm meine Vergangenheit sagen müsste, könnte ich so viele Informationen nicht auslassen, die mein Leben zerstören würden.
"Ich bin sechzehn."
Er sah mich ununterbrochen an.
Niemand darf es erfahren.
Mein Geheimnis bleibt geheim und selbst er kann mich nicht umstimmen.
Es wäre zu kompliziert für normale Menschen._____
Yeaaaah!!! #1000 Wörter! 😂😂😂👌🏻
Das ist bis jetzt das längste Kapitel in Jaguna ~ das Geheimnis aber ich sag euch, länger wird's nicht!🌸
Wer lange Kapitel will, muss andere Bücher (kunterbunte Freundschaft ☺) lesen.😝Okay, wie fandet ihr dieses Kapitel und aus welcher Sicht soll ich das nächste schreiben? 😇❤
Bye, bye! ✌🏻
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Jaguna ~ das Geheimnis
FantasyJaguna lebt vollkommen allein im Wald. Sie befindet sich auf einer großen Insel und kämpft täglich ums Überleben. Alles ist erträglich geworden. Nur ihre Vergangenheit und ihr Geheimnis kommen immer wieder hoch. Ein Geheimnis, das sie niemandem anve...