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Ich riss die Augen auf und schreckte nach oben.
Ein weiteres Knurren kam aus den Gebüschen auf der anderen Seite der kleinen Lichtung und ich bekam es mit der Angst zutun.
Die Raubtiere blieben in ihren Verstecken, doch mir war bewusst, dass das nicht lange andauern würde.
Meine zittrigen Hände rüttelten an seinen Schultern und ich versuchte verzweifelt, ihn aufzuwecken.
"Steh auf!"
Ich setzte ihn an den Baumstamm und gab ihm dann eine heftige Ohrfeige.
"Na los! Da sind Wölfe!! Werd wach!"
Meine Rufe brachten nichts und ich stand langsam auf.
Ich könnte nichts gegen die Bestien unternehmen, wenn er in der Nähe war und vielleicht jeden Moment das Land der Träume verließ.
Nach einem noch aggressiveren Geräusch aus dem Unterholz raufte  ich mir die Haare und drehte mich um.
Ein dunkelgrauer Wolf erschien nur wenige Meter vor mir und ich sah zu dem erloschenen Feuer.
Mist! Was soll ich tun!?
Ich tat einen Schritt zu dem Tier und machte mich vor ihm groß, um ihn einzuschüchtern.
Weitere Wölfe kamen aus dem Wald und musterten mich hungrig.
Ich wusste, dass sie nur auf die Fische aus waren, spürte aber den Respekt, den ich vor ihnen hatte.
Schließlich waren sie viel stärker und in der Überzahl und da ich mich ja nicht verwandeln konnte, bekam ich langsam ein richtiges Problem.
"Jaguna?"
Ich drehte mich zu dem verschlafenen Jugendlichen und starrte ihn an.
"Renn!"
Mein Verstand war vollkommen überfordert und ich hatte keinen Plan, was zu tun war.
"Was? Wölfe!"
Auf einmal war er hellwach und sprang auf die Beine.
"Komm da sofort weg!"
Er zeigte seine Angst offen und ich erstarrte.
"Renn. Mach dir um mich keine Sorgen, ich habe das ja schon mal überlebt aber du musst von hier verschwinden!"
Ich bewegte mich keinen Millimeter, weil mir bewusst war, wie nah die Raubtiere mir schon waren.
"Ich gehe nicht ohne dich!"
"Aber du musst!"
Mom.
Feuer.
Gefahr.
Tod.
Die Bilder übernahmen die Kontrolle über mich und mir rollte eine Träne die Wange herunter.
"Renn!!!"
Völlig irritiert und verängstigt sah er zu mir und zu den Tieren.
"Rette dich."
Er schien zu begreifen, was ich ihm sagen wollte und setzte sich in Bewegung.
Noch kurz bevor er sich von mir abwand flüsterte er ein 'Ich werde dich nie vergessen' und verschwand dann.
Ich schluckte heftig und sah der Bestie, die mir am nähesten war tief in die Augen.
"Verschwindet."
Mein Handrücken wischte die Träne weg.
Ich baute mich regelrecht vor ihnen auf und warf mit Todesblicken um mich.
"Haut ab!"
Als Antwort erhielt ich ein gefährlich lautes Knurren und ich grinste.
"Ihr habt es nicht anders gewollt..."
Ich atmete einmal ein und aus und brüllte sie dann so aggressiv wie es nur ging an.
Mein Raubtiergebrüll ließ sie zurück weichen und einige flüchteten direkt in die Gebüsche.
Knurrend und brüllend kam ich auf die restlichen Wölfe zu und auch diese bekamen es mit der Angst zutun.
Damit haben sie wohl nicht gerechnet.

Ich war immer noch in meiner menschlichen Gestalt und ging, nachdem ich sicher gegangen war, das alle verschwunden waren, zu den aufgespießten Fischen.
Was er wohl gerade denkt... Meint er, sie hätten mich umgebracht? Oder hat er mich gehört?
Ich lief mit den Forellen schon durch den Wald, als mir ein noch abscheulicher Gedanke kam.
Hat er... Jemandem von mir erzählt?
Ich schob ihn sofort wieder zur Seite und konzentrierte mich aufs Rennen.
Nein.

Nach anstrengenden Minuten befand ich mich endlich auf meiner Lichtung und verstaute meine Beute in der hintersten Ecke meiner Höhle.
Ich muss ihn Morgen danach fragen.
Er darf mich nicht verraten.
Ich legte mich auf ein Hirschfell und schloss die Augen.
Es dauerte noch bis die Sonne aufging und in der Zeit würde ich mich ausruhen.
Ich würde meine Energie dringend brauchen, wenn ich wieder zu ihm gehen würde.
Ich könnte es ihm nicht verzeihen.
Nach einer Weile schlief ich wieder ein und wartete auf die warmen Sonnenstrahlen.

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Hellou! 😊
Na, was meint ihr?
War das unerwartet oder nicht? 😉
Einen schönen Tag euch noch!
😂😅Bb!
#640 Wörter

Jaguna ~ das GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt