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Ich streckte mich und bereute es sofort, auf einem Stein geschlafen zu haben.
Mein ganzer Körper tat weh und ich wusste, dass ich noch eine ganze Zeit lang keine wirklich bequemeren Schlafplätze zur Verfügung haben würde.
Langsam stand ich auf und schnappte mir meine Tasche.
Kurz überlegte ich, noch einen Apfel zu verschlingen, doch schließlich schaffte ich es, der Versuchung zu widerstehen und ging weiter Richtung Nordwesten.
Zwar kannte ich mich so gut wie gar nicht in diesem Teil des Waldes aus, jedoch glaubte ich, dass ihr Versteck nicht mehr weit sein könnte.
Ich erinnerte mich an die Nacht, in der ich nichts ahnend am Lagerfeuer gesessen hatte und sie mich dann mit einigen Fischen überrumpelt hatte.
Sie hatte in dem flackernden Licht so schön und wild ausgesehen...
Beinahe wäre ich mit dem Fuß umgeknickt, so in Gedanken vertieft war ich.
Ich muss echt vorsichtiger sein...
Auf einmal fiehl mir etwas auf.
An dem Abend ist sie auch exakt aus dieser Richtung aufgetaucht...
Ich war also auf dem richtigen Weg.

Von weitem hörte ich einen Fluss rauschen und als ich ihn endlich erreicht hatte, erkannte ich, dass ich diesen an einer anderen Stelle schon einmal überwunden hatte.
Mein einziges Problem war, dass ich nicht der beste Schwimmer war und außerdem noch viel zu viel Kram mit mir herum trug.
Ich geh da jetzt einfach rüber, dieser Fluss kann mich auch nicht aufhalten!

Ich zog mir das Hemd vom Oberkörper und streifte dann auch die lange Hose ab.
Erst überlegte ich, ob ich die Stiefel an lassen sollte, weil es eventuell auch spitze Steine auf dem Grund des Flusses geben könnte, doch das müsste ich jetzt aushalten.
Meine Füße taten einige vorsichtige Schritte vorwärts und ich versuchte, die Klamotten, Schuhe und den Beutel möglichst gut festzuhalten.
Der Anfang war überraschend leicht und ich verlor kein einziges Mal den Halt auf dem unebenen Boden.
Als ich dann jedoch in der Mitte angekommen war, spürte ich die Strömung schon sehr viel mehr.
Okay, ich krieg das hin...
Noch ein Schritt.
Das Wasser spritzte mir auf die Brust und ich war froh über die Sonnenstrahlen, die verhinderten, dass ich fror.
Ich wischte mir die Haare aus der Stirn und sah dahin, wo die Wassermassen her flossen.
Ich wäre echt ein Weichei, wenn ich hierbei drauf gehen würde...
Meine Füße gruben sich in die Steine und ich versuchte, das Gleichgewicht zu behalten.
Langsam ging ich weiter und endlich wurde das Wasser flacher und reichte mir statt kurz unter der Brust nur noch bis zum Becken.
Schließlich stand ich komplett auf trockenem Untergrund und wartete darauf, das die Sonne mich trocknete.
Natürlich konnte ich es mir nicht leisten, zu warten, bis wirklich kein Tropfen mehr auf meiner Haut zu sehen war, doch für einen Moment hielt ich inne.
Ich sah zurück und lauschte dem Klang des Flusses.
Auch einige Vögel unterbrachen die Stille und ich glaubte mir vorstellen zu können, wie es war, als einziger Mensch in der Natur zu leben.
Es muss herrlich sein, nur für sich selbst sorgen zu müssen... Aber auch einsam und grauenhaft, wenn man sich mal verletzt hat oder krank, alt, taub oder sonst verhindert ist, um jagen zu gehen.
Ich würde nicht gerne so leben.
Ich brauchte meine Familie.
Allerdings besitzt sie keine Familie mehr...
Der Abend.
Sie kuschelt sich an mich und wir schlafen unter dem Sternenhimmel ein.
Ich wollte, dass es immer so sein würde, wenn ich sie erst einmal gefunden hatte.
Doch ich wusste, dass das wahrscheinlich nicht ging.

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Man, endlich!!! 🙊👌🏻
Ich habs geschafft, dieses Kapitel zu beenden! Gott! 👼🏼
😂😂Woooooohuuuooo!!!
#littleParty 🎉
Okay. Kein Plan, wann's weiter geht aber ich glaube, so lang wird dieses Buch auch nicht... 😅💕
Freut euch also auf ein spannendes Ende!

Peace and out! ✌🏻

#640 Wörter 😇

Jaguna ~ das GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt