Der Junge kam mir gefährlich nahe und ich wich immer weiter zurück.
Plötzlich stieß ich mit dem Rücken an einen Baumstamm.
Wieso musste ausgerechnet er mich erwischen?
"Es tut mir leid-..."
Ich verschmolz regelrecht mit dem Baum und hielt den Atem an.
Er sah mir direkt in die Augen und sein schüchternes Lächeln verschwand.
"Wer bist du?"
Für ihn muss ich wirklich wie eine verwirrte Waise aussehen...
"Das geht dich nichts an und wenn du mich nicht töten willst, kann ich auch sofort wieder abhauen."
Irritiert kam er auf mich zu.
"Wieso sollte ich dir wehtun wollen?"
Komm keinen Schritt näher.
Meine Hände lösten sich von dem Untergrund.
"Weil ich nicht zu eurem erbärmlichen Dorf gehöre und naja, vielleicht sehe ich nicht so aus, aber ich könnte dich genauso umbringen."
Seine Augen weiteten sich schlagartig.
Ich muss hier weg.
Ich brach den Blickkontakt ab und rannte tiefer in den Wald.
Allerdings kam ich nicht weit, denn er war schneller und hielt mich am Arm fest.
"Bitte, bleib hier!"
"Ich kann nicht."
"Aber wohin gehst du?"
Endlich kam mein Verstand zurück und ich riss mich los.
Barfuß lief ich über den Waldboden.
"Warte!"
Er folgte mir nicht.
Er stand da und ließ mich gehen.
Nur mein schlechtes Gewissen holte mich ein.Stunden später kam ich mit meinen Sachen am Ufer an und sah auf mein Spiegelbild.
Ich gehöre nicht zu ihnen.
Mein Platz ist auf der anderen Seite dieses Flusses.
Alleine, in einer Höhle, irgendwo im Nirgendwo.
Ich hatte meinen Entschluss getroffen.
Diese Augen darf niemand je wieder sehen.
Meine Füße setzten sich in Bewegung und schon stand ich bis zur Hüfte im Wasser.
Vergiss ihn.Mitten in der Nacht kam ich an meinem Versteck an und ging durch den, von Ranken verdecken, Eingang.
Ich ertastete mir den Weg ins Innere und legte die Beeren auf einen Stein.
Ab jetzt muss ich sparsam sein.
Das Abendessen fiehl vorerst aus und ich schlief auf einem weichen Fell ein.Traum
Ich rannte, rannte vor allem weg und vergaß, wo ich mich befand.
Meine Eltern waren gestorben und ich würde für immer allein sein.
Ich roch das Blut an meinem Arm und spürte, wie es langsam hinunter lief.
Doch plötzlich hörte ich auf zu laufen.
Ich sah mich um und bemerkte, dass ich nicht mehr das kleine, verängstigte Mädchen aus der Vergangenheit, sondern die starke Jugendliche war, die ich in der Wirklichkeit darstellte.
Die Bäume um mich herum waren nicht mehr so Angst einflößend wie vorher und mir wurde klar, dass sich etwas verändert hatte.
Von einer Sekunde auf die andere erkannte ich ihn vor mir.
Er stand an einen Baum gelehnt da und musterte mich.
Dann streckte er mir die Hand aus und kam auf mich zu.
"Komm, ich will dir helfen."
Alles verschwamm.
Ich wachte auf.
Ich brauche seine Hilfe nicht.
Nachdem ich aufgestanden war, ging ich aus der Höhle und versuchte meine Gedanken zu sortieren.
Er kennt mich nicht und es ist zu gefährlich.
Ich streifte durch die Wildnis und tötete einen Dachs.
Das Tier wehrte sich kaum und war schon ziemlich alt, weshalb ich davon ausging, dass es keine Babys besaß.
Während ich mein Revier erkundete, lauschte ich dem Gezwitscher der Vögel.
Sie sangen wunderschön und ich erinnerte mich an früher.
Als ich noch in meinem Dorf gelebt hatte, sah die Welt ganz anders aus.
Ich war klein und es gab immer jemanden, der sich um mich gekümmert hatte.
In meiner Kindheit sah ich meiner Mutter noch nicht so ähnlich wie ich es heute tat, doch jedes Mal, wenn ich nun mein Spiegelbild im Fluss sah, sah ich meine Mom.
Sie besaß die selben dunkelbraunen Haare, die selbe schmale Nase aber im Gegensatz zu meinen, hellbraune statt grüne Augen.
Mein Vater war anders gewesen.
Er war schwarzhaarig, hatte ein viel markanteres Gesicht und dunklere Augen.Ich war auf dem Rückweg und trank nur kurz etwas am Fluss, bevor ich als Raubtier wieder weiter ging.
Nach Sonnenaufgang werde ich meinen Vorrat auffüllen gehen müssen.
Meine Lider wurden schwer und als ich in der Höhle ankam, nickte ich sofort weg._____
Hello again! 💟🦄
Ich habe mich mal beeilt das Kapi fertig zu bekommen, um der kleinen nurfantasy und prinzess_blackdeath einen Gefallen zu tun. 😅😘
Ich will ja nicht, dass ihr denkt, ich würde nie updaten...😎Bye!
#680 Wörter
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Jaguna ~ das Geheimnis
FantasiJaguna lebt vollkommen allein im Wald. Sie befindet sich auf einer großen Insel und kämpft täglich ums Überleben. Alles ist erträglich geworden. Nur ihre Vergangenheit und ihr Geheimnis kommen immer wieder hoch. Ein Geheimnis, das sie niemandem anve...