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Jaguna

Ich verwandelte mich direkt vor seinen Augen.
Ich wusste nicht, wie er darauf reagieren würde und innerlich könnte ich mich echt dafür umbringen, dass ich es ihm zeigte.
Sein Mund klappte auf und ich ging im Kopf jeden Schritt durch, den ich nun gehen würde.
Erst näherte ich mich ihm so vorsichtig und leichtfüßig wie ich nur konnte und knurrte ihn dann an.
Er sollte nicht denken, dass ich ihn bedrohte, doch dadurch erwachte er wieder aus seiner Starre und begann zu reden.
"Jaguna? Sag mir, dass du das nicht bist... Sag mir, dass ich mir das nur einbilde..."
Seine Worte taten weh.
War es falsch, es ihm zu sagen?
Aber was hätte ich sonst tun sollen?
Ich legte mich in der Gestalt der Raubkatze auf den erdigen Boden und sah ihn die ganze Zeit an.
Er muss mir vertrauen...
"I-Ich... Ich will dir nichts tun..."
Liam hob die Hände schützend vor seinen Körper und ich schlug einmal mit dem dünnen Schwanz.
Ohne viel nachzudenken stand ich danach auf und verwandelte mich gleichzeitig zurück.
"Es ist alles okay, ich greif' dich schon nicht an." versicherte ich ihm und er nahm die Hände in Zeitlupe runter.
"Du...-"
"Ja, ich bin anders als du... Ich bin eine Gestaltenwandlerin."
Ich gab ihm eine Minute, um diese Information zu verdauen und sprach dann weiter.
"Mein ganzes Dorf bestand aus dieser Art Magischen."
Sein Blick war für mich undeutbar geworden und ich wusste nicht, ob er Angst hatte oder nur noch einen Moment brauchte, um mir wieder folgen zu können.
"Wie machst du das? Was? Wieso?"
Wie konnte ich denken, er würde es verstehen...?

"Vertraust du mir?"
Wir waren immer noch sehr weit von einander entfernt, doch dies wollte ich nun ändern.
"Ich weiß nicht..."
"Okay."
Irritiert sah er mir dabei zu, wie ich auf ihn zu schritt.
"Ich vertraue dir.
Du wirst mich nicht verraten.
Du wirst mich nicht jagen.
Du wirst mich nicht verurteilen.
Du wirst mich... Verstehen."
Leise sprach ich auf ihn ein und mittlerweile trennten uns nur noch wenige Meter.
"Nein! Nein, ich werde dich nie verstehen, ich werde dir zwar auch nicht weh tun können aber verstehen werde ich dich mit Sicherheit nicht!"
Der Schmerz kam zurück.
Mein Herz krampfte sich zusammen und ich kniff die Augen zu.
"Liam..."
Was stellt er nur mit mir an...?
"Jaguna, ich... Ich weiß nicht, was ich sagen soll... Ich dachte, dein Geheimnis... Wäre vielleicht nicht so groß und... Bitte gib mir eine Sekunde."
Ich sah ihm zu wie er sich hin setzte und die Erde vor seinen Füßen anstarrte.
"In Ordnung... Ich lasse dich dann mal allein..."
Gekränkt und traurig ging ich in meine Höhle, um mich auch erst einmal hin legen zu können.

Irgendetwas macht er mit mir...
Dieses Gefühl...
Ich weiß nicht, was es ist...
Meine Augen musterten die Steine über mir und ich dachte nochmal über alles nach.
Wenn er mir nicht traut rennt er zurück und erzählt seiner Familie von mir aber wenn er es tut...
Ich war echt naiver als ich früher gedacht hatte.
Er würde mein Vertrauen misshandeln.
Und ich konnte nichts dagegen unternehmen.

_____

Hello again...
😅Dieses Kapi ist sehr viel kürzer als das letzte, ich weiß aber naja...
War halt so ein guter Moment für einen Cut... 😇❤

#520 Wörter 😆

Bis bald! 🌷🦄

Jaguna ~ das GeheimnisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt