Auch Prinzen sind manchmal Schweine!

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Caya befand sich gerade in der Bibliothek um sich ein Buch zu suchen. Sie entschied sich für Romeo und Julia. Ein Klassiker. Poesie, Romantik, ein tragisches Ende... Sie hatte den Roman zwar schon drei mal gelesen... aber wie hieß es so schön? Alle guten Dinge sind vier... oder so...

Die Bibliothek war nicht besonders groß. Es gab zwar noch eine riesige die sich im zweiten Stock befand, aber Caya hatte es lieber klein und gemütlich. Hier waren gerade einmal fünf Bücherregale die bis zur Decke gingen und ein paar Sitzgarnituren und Lehnsessel. Caya setzte sich zum Lesen einfach auf einen Holzsessel. Sie verschränkte die Beine, schlug die erste Seite des Buches auf und fing an zu lesen.

Nach einer Zeit, sie war gerade auf Seite dreiundzwanzig angekommen, wurde sie unterbrochen.

,,Bemerkenswert! Ihr seid sehr belesen!" stellte Prinz Hamish fest, der gerade den Raum betreten hatte und sie interessiert musterte,

,,Ja... Ja ich denke schon." antwortete Caya und beugte sich wieder über ihr Buch um so zu tun als würde sie weiterlesen und zu hoffen, dass er einfach wieder gehen würde.

,,Shakespeare! Ein wundervoller Visionär. Er hat phantastische Werke verfasst." fing Hamish wieder an zu reden als er bemerkte welches Buch Caya gerade las. Innerlich stöhnte sie genervt auf. Doch aus diese Situation würde sie wohl nicht so einfach wieder rauskommen.

,,Er ist einer meiner liebsten Schriftsteller." antwortete sie. ,,Er hat viel auf die kleinen Dinge des Lebens geachtet... Und sich mehr auf das Innere des Daseins konzentriert..."

,,Ihr bleibt mir ein Rätsel." meinte Hamish ud musterte Caya von oben bis unten.

,,Wer? Ich?"

,,Ja, ich verstehe nicht ganz... Wie kann jemand der es vermag in so großem Luxus zu leben sich eher für die ,,kleineren Dinge im Leben" interessieren?" fragte er und schmunzelte verächtlich. Caya hätte am liebsten die Augen verdreht. Wie konnte man nur so arrogant sein?

,,Ich verstehe nicht ganz." stellte sie fest.

,,Nehmen wir mal diese Bibliothek! Sie ist mickrig, armselig, bekümmernswert! Im zweiten Stock befindet sich eine prachtvolle, riesige Bibliothek mit fünfzehn mal so vielen Büchern. Ich verstehe nicht warum ihr dann hier seid?"

,,Hier ist es so schön gemütlich. Und der Raum hat finde ich etwas... magisches!" hauchte Caya.

,,Magie gibt es nicht!" meinte Hamish und schnaubte belustigt. Caya musste lächeln.

,,Woher wollt ihr das wissen?"

,,Es lässt sich Wissenschaftlich nicht erklären!"

,,Aber es gibt vieles, das die Wissenschaft nicht erklären kann!" sagte Caya und erhob sich von ihrem Sessel. Sie ging auf das Regal zu aus dem sie das Buch genommen hatte und stellte es zurück. Hamish belächelte Cayas Aussagen.

,,Und was, wenn ich fragen darf?"

,,... Die Liebe!" antwortete Caya. Hamish zog verwundert die Stirn in Falten, als er sofort wieder sein selbstgefälliges Schmunzeln aufsetzte,.

,,Ich verstehe... darauf wolltet ihr also hinaus."

,,Bitte?" fragte Caya noch einmal nach, da sie nicht wirklich verstanden hatte, worauf er hinaus wollte.

,,Ich muss noch einmal erwähnen, dass ich mich außerordentlich gefreut habe als unsere Verlobung angekündigt wurde." fing er an. Cayas Herz wurde etwas schwerer, doch sie ließ sich nichts anmerken.

,,Ach... Tatsächlich?"

,,Ja. Ihr müsst wissen, neben euch standen noch die Herzogin von Schweden, die Herzogin von Ungarn und die Prinzessin von Transilvanien zur Wahl. Die Herzoginnen standen von Anfang an außer Frage. Und die transilvanische Prinzessin... Sie hatte Macht und Reichtum, jedoch konnte sie vom Äußerlichen her wohl kaum mit euch mithalten."

Hamish stand nun ganz nah hinter Caya, die mit dem Gesicht noch immer zum Bücherregal stand. Ihr wurde unbehaglich als sie seinen Atem im Nacken spürte. Dennoch drehte sie sich um, sodass ihr Gesicht nun direkt vor ihm war.

,,Ich kann euch nicht ganz folgen..." murmelte Caya unbehaglich.

Hamishs Arme schnellten nach vorne und drückten sich links und rechts von Caya gegen das Bücherregal, sodass sie ihr den Weg abschnitten.

,,Ihr gefällt mir, Caya... sehr gut sogar würde ich meinen." flüsterte er so, dass nur Caya es hören konnte.

,,Hamish..." fing sie an, doch er ließ sie nicht ausreden.

,,Ihr seid meine zukünftige Ehefrau. Das heißt, dass ihr ja irgendwie auch mein Eigentum sein werdet..." redete er weiter.

,,Tut mir leid, aber ich bin das Eigentum von niemandem!" protestierte Caya.

,,Das werden wir ja noch sehen..."

,,Ich bitte euch!" Sie stieß seine Arme weg und befreite sich, jedoch setzte sie sogleich wieder ihr Fake-Lächeln auf.

,,Ich fühle mich leicht schwindelig. Würdet ihr mich vielleicht zu meinen Gemächern begleiten?" fragte sie höflich. Hamish räusperte sich.

,,Gewiss doch!" Er hielt ihr den Arm hin und sie hakte sich bei ihm ein. Auf dem Weg durchs Schloss redeten sie noch über einiges... Eigentlich hauptsächlich über Shakespeare und Fechten. Als Caya dann hinter den Türen ihres Gemachs verschwunden war atmete sie erleichtert auf. Gott sei dank war sie der Situation dort unten noch entkommen!

So ein Schwein!

Hidden Princess (HP/Rumtreiber FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt