Kapitel 23.

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Seokjin

Warum ich Taehyung jetzt doch als Praktikant eingestellt hatte konnte ich mir selber nicht beantworten.
Ich wusste was er Jungkook angetan hatte, doch nach seiner kleinen Beichte viel es mir schwer ihn einfach wieder wegzuschicken.
Was er getan hatte war mehr als falsch gewesen, doch jeder Mensch sollte eine zweite Chance bekommen, auch Kim Taehyung.
Seine Aufgabe war es nun mir zu beweisen, dass es kein Fehler war ihm diese Chance zu geben.
Natürlich war dieser Gedanke ziemlich naiv gewesen, aber wer weis, vielleicht wollte das Schicksal es einfach so.
Dass er und Jungkook sich wieder sehen und sich dann aussprechen können.

Doch ihn vorerst in die Kinder Station einzuteilen, war besser als ihn direkt zu Jungkook zu schicken, der sich  nämlich bei den Jugendlichen befand.
Wenn Taehyung jetzt schon hier war, sollte Jungkook wenigstens die Zeit bekommen, sich auf Taehyung vorzubereiten.
Nicht das er später durchs plötzliche Wiedersehen total unter Schock stehen würde.

Ich richtete mich langsam auf und fuhr mit meinem Finger den Terminplaner entlang.
Diese Woche hatte ich das erste mal seit Jahren wieder Spätschicht.
Es kam selten vor, dass ich Abends arbeiten musste, da ich meistens eh nur am gucken war, wie es meinem Patienten ging.
Tagsüber, nach meiner Schicht, ging ich trotzdem nie nach Hause.
Ich war es eifach noch nicht gewohnt alleine zu sein nach all den Jahren.

Auf einen der vielen neonpinken Felder kam mein Finger schließlich zum stehen.
Warum verfolgte mich dieser Name?
Egal was ich gerade am machen war, egal wo ich mich gerade befand, egal an was ich gerade dachte.
Er schien überall und nirgends zu sein.
Wie ein Schatten verfolgte er mich nun schon seit seinem ersten Tag hier.
Doch ich war unfähig diesen zu fangen und aus meinen Gedanken zu verbannen.

Aber auch wenn ich ihn vielleicht hätte vergessen können, wäre es nur für eine kurze Zeit gewesen, da er morgen früh sowieso wieder eine Therapiestunde bei mir hatte.
Also war die Frage nicht warum er mich verfolgte, sondern wie lange er mich noch verfolgen würde.

Ich atmete hörbar aus als ich schließlich meinen Finger von Namjoons Namen wegzog und mit schnellen Schritten mein Büro verließ.
Die Zeit war den Tag über schnell vergangen, so das ich selbst die Abenddämmerung nicht mehr mitbekommen hatte.

Die Klinik lag jetzt komplett im Dunklen und nur das grüne Licht der "Exit" Schilder ließ den Flur, in dem ich mich befand, etwas erhellen.
Abgesehen von meinen Schritten, die sich wie ein verlorenes Echo durch die Gänge zogen, war alles Still und friedlich.
Keine Menschenseele trieb sich auf meinem Weg umher und auch hinter den Metalltüren schien alles leise zu bleiben.
Es war nicht gruselig, doch trotzdem zog sich etwas in mir zusammen.
Die Stille war bedrückend und ließ mich nur langsam voran kommen, so als würde sie mich versuchen wieder zurück zu ziehen.

Doch trotz der Tatsache, dass sich meine Füße wie Blei anfühlten, setzte ich meinen Weg weiter fort, bis ich schließlich vor dem Pausenraum von Hoseok und Yoongi stehen blieb.
Ein blick in das Zimmer verriet mir, dass sich niemand in diesem befand, weshalb ich einfach hinein spazierte.
An Hand eines Zeitplans, der links neben der Tür befestigt war, konnte ich sehen das die beiden diese Woche nicht für Abends eingeteilt waren. 
Stattdessen hatten drei andere deren Schicht übernommen, die sich jetzt wohl irgendwo in diesem Gebäude aufhielten.

Planlos, und mit meinem Kopf mal wieder nur bei einer Person, lief ich also den ganzen Weg zurück und blieb schließlich vor Namjoons Flur stehen.

Ich spielte mit dem Gedanken kurz nach ihm zu schauen, doch war mir dessen nicht sicher.
Namjoon war einfach ein Magnet der mich auf magische Art und Weise anzog.
Doch ich musste mir im Klaren darüber sein, das er gefährlich war, weshalb ich schließlich auch beschloss einfach weiter zu laufen.

Plötzlich blieb ich abrupt stehen, als aus dem Flur, vor dem ich noch wenige Sekunden stand, ein Lauter schrei die Stille zerriss.

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Echt vielen Dank für 1 tausend reads, das ist so krass.
Am Anfang hätte ich mir das nicht erträumen lassen.
Ich weis für viele ist das wahrscheinlich nur eine kleine Zahl, aber für mich ist das ein riesen Fortschritt.
Also nochmal vielen lieben Dank euch allen❤️

~(Übrigens wird es jetzt wahrscheinlich etwas spannender werden🌚)~

Crazy in love|NamJin| PAUSIERT Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt