Kapitel 11.

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Hoseok

Mit Yoongi im Schlepptau betraten wir schließlich das kleine Zimmer, in dem sich Namjoon aufhielt.
Etwas unsicher steuerte ich den kleinen Tisch an der Wand an.
Ich stellte das Tablett vorsichtig drauf und drehte mich zu der, in der Ecke sitzenden Person um.
Namjoon saß auf den kalten Betonboden und hatte ein Bein lässig angewinkelt.
Sein Kopf lehnte an der Wand und seine Augen folgten jeder meiner Bewegungen.

Da stand ich nun, unfähig irgendwas zu sagen, da mich die Gegenwart der beiden gerade völlig aus der Bahn schmiss.
"Ja also, wie gehts es dir denn Namjoon?" War schließlich mein Endergebnis nach Zehn Minuten schweigen.
Namjoon zog nur fragend eine Augenbraue hoch und im Augenwinkel konnte ich sehen, wie Yoongi mit dem Kopf schüttelte.
Gut, Neustart.
"Namjoon, deine Therapie wird morgen beginnen, Yoongi wird dich um Vier Uhr zu Jin bringen," erklärte ich.
Bei der Erwähnung von Jins namen, konnte ich sehen, auch wenn nur für einen kleinen Moment, wie etwas in Namjoons Augen aufblitze.

"Naja, auf jedenfall," begann ich und wandte mich wieder den Tabletten zu, die Namjoon nehmen sollte.
Yoongi stand die ganze Zeit über im Türrahmen und beobachtete gespannt das geschehen.
Seine Anwesenheit beruhigte mich irgendwie und gab mir das Gefühl sicher zu sein.
Naja, so sicher man sich eben fühlen konnte, wenn man zusammen mit einem Psychopathen in einem Raum war.

Ich nahm also die Tabletten und ein Glas Wasser und hockte mich neben Namjoon hin.
Dieser nahm ohne Worte die Tabletten aus meiner Hand und schluckte sie einfach so runter.
Ohne eine Miene zu verziehen fuhr er sich anschließend durch die Haare.
Ich stand wieder auf und kratzte mir nachdenklich am Hinterkopf.
"Es ist schon spät, ich denke du solltest dich jetzt lieber ausruhen," sagte ich noch und stand nun neben Yoongi in der Tür.

Nachdem wir den Raum verlassen und Yoongi die Tür ordentlich verriegelt hatte, seufzte er laut auf.
Ich guckte ihn daraufhin nur fragend an.
"Mir hat es nicht gefallen wie er dich angeguckt hat, nur ich darf das."
Was?
Ohne ein weiteres Wort steckte er seine Hände in die Hosentaschen und ging den langen dunklen Gang entlang.
Wahrscheinlich zu seiner Zelle.
Ja, Yoongi war auch ein Patient hier, doch Jin hatte ihn hier eingestellt.
Details, warum und wieso wusste niemand, außer Jin selbst.

Für mich war Yoongi schon seit unserer ersten Begegnung ein Arsch gewesen.
Doch warum sich jetzt so ein komisches Gefühl in mir ausbreitete, wusste ich auch nicht.

Crazy in love|NamJin| PAUSIERT Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt