17

293 11 4
                                    

Ich las immer und immer wieder den Brief, und mir flossen stumme Tränen die Wange runter. Mein Bruder müsste jetzt 7 Jahre alt sein. Ich hab den Brief gestern gefunden, und habe kaum geschlafen. "Was liest du da?" Andrew's Stimme holte mich wieder aus meinen Gedanken und ich schreckte kurz auf. Ich steckte den Brief schnell in meine Tasche in der Schürze und wischte mir die Tränen weg. "Ein Buch." Log ich. Ich weiß nicht ob ich ihn die Sache mit meinem Vater schon sagen soll. Er sah zu mir runter und fragte: "du weinst bei einem Buch?" Ich merkte das er das lustig fand, denn er konnte sich kein kleines Lachen verkneifen. "E-es war ein ziemlich trauriges Buch." Gab ich zurück. "Wenn du meinst. Hey der Mann ist wieder da, der der dir das ganze Trinkgeld gibt." Ich nickte und blickte mich im Laden um. Der Mann saß dieses Mal nur mit dem Kind an einen der hinteren Tische. Ich nahm mir den kleinen Notizblock den wir für die Bestellungen nutzten und ging auf sie zu.
"Hallo. Was wollen sie?"
"Einen Kaffee und..." der Mann sah zu dem Kind. "Ein Apfelkuchen bitte." Ergänzte der Junge. Lächelnd nickte ich und ging an die Theke.

Ich ließ den Kaffee kochen, und in der Zwischenzeit schnitt ein Stück vom Apfelkuchen ab und platzierte ihn auf ein Teller. Als ich mit beiden fertig war, servierte ich beides auf deren Tisch. Schon wieder kam die Neugier, und ich wollte wissen wer der Mann ist. Ich wollte gerade gehen, drehte mich dann aber um. "Entschuldigung? ehm...ich möchte wirklich nicht unhöflich sein aber, ich würde gerne wissen wer sie sind." Ein kleiner Funke Hoffnung, das der Mann mein Vater sein könnte war entstanden. Das klingt lächerlich, aber ich hatte einfach Hoffnung darauf meinen Vater wieder zu sehen. "Ich bin Dean McCall." Er hielt mir freundlich die Hand entgegen, und meine Hoffnung auf einen Vater war erloschen. Ich sah etwas traurig aus, fing mich dann aber wieder und schüttelte freundlich seine Hand.

Ich lief in die Küche hinter Theke und mir flossen wieder Tränen, nach ein paar Minuten beruhigte ich mich aber. In dem Moment betrat Andrew die Küche "Taylor alles in Ordnung?" Er sah besorgt aus. Ich schüttelte den Kopf und er nahm mich in eine tröstende Umarmung. Ich beschloss ihm doch von meinem Vater zu erzählen, was ich auch sofort tat.

"Dein "Buch" war also ein Brief deines Vaters?" Nickend stimmte ich ihm zu und gab ihm den Brief. Er las ihn sich durch und sah ebenfalls traurig aus. "Taylor, tut mir leid."
"Muss es nicht, du kannst immerhin nichts dafür. Und Andrew ich möchte kein Mitleid ok?" Er nickte und ich ging wieder an die Theke, und bemerkte das Jeff da saß. Ich lächelte ihm zu und umarmte ihn. Er gab mir ein Kuss auf meinen Scheitel und setzte sich. "Seit wann bist du hier?"
"Nicht lange, ich bin vor ein paar Minuten erst gekommen. Cara und Adam müssten auch bald kommen." Entgegnete er.

~Jeff
******
Ich spürte immer wieder blicke auf uns gerichtet. Taylor war gerade dabei einen Kunden an der Theke zu bedienen, und ich sah mich im Laden um. Mein Blick hielt bei einem Mann mit dunklen Haaren und blauen Augen. Er sah mich und Taylor die ganze Zeit an, und telefonierte nebenbei. Als er merkte das ich ihn ebenfalls ansah, sah er weg. Ich sah wieder zu Taylor, die sich ebenfalls wieder mir zuwendete. Sie schob mir ein Brief rüber, und man sah ihr Trauer an. Verwirrt nahm ich den Brief, und las ihn mir durch. Beim lesen öffnete sich mein Mund leicht. Ich sah sie an "ein Brief meines Vaters." Sie presste ihre Lippen zusammen und sprach weiter. "Ich hab einen kleinen Bruder." Sagte sie leise mit leichter Freude in der Stimme.
In dem Moment wusste ich nicht wirklich was ich sagen soll, und nahm einfach ihre Hand und verschränkte ihre Finger mit meinen. Ich sah ihr in die Augen und lächelte ihr zu, welches sie erwiderte.
Taylor's Handy klingelte kurz und sie sah auf ihr Handy.
"Cara und Adam können nicht kommen, sie hätten beinahe ein Unfall gebaut, und sind gerade mit dem anderen Fahrer am diskutieren wer die Schuld hat. Sie hat die Polizei gerufen und meint es könnte lange dauern, weshalb es sich nicht lohnen würde zu kommen." Ich wollte gerade was sagen, als der Mann kam und Taylor bezahlte. Er legte ebenfalls einen Fünfziger dazu. "Dein Trinkgeld." Der Mann lächelte. "Aber das ist-"
"Passend." Unterbrach der Mann Taylor. Er verließ den Laden und ich sah Taylor fragend an. "Der Mann gibt mir seit dem er das erste mal hier ist so viel Trinkgeld. Ich hab ihm gefragt wer er ist in der Hoffnung, er könnte mein Vater sein...ist er aber nicht." Ich wusste nicht wirklich was ich davon halten soll. Ein fremder Mann verhält sich bei meiner Freundin wie ein Pädophiler?

Ich stand auf und versuchte den Mann einzuholen, wenn er nicht schon weg ist. Hinter mir hörte ich noch Taylor's Stimme, die fragt wo ich hin gehe. Das ignorierte ich aber.
Ich erreichte den Mann noch knapp, er stieg gerade in sein Auto. "Hey!" Rief ich ihn, und er reagierte sofort und stieg aus. Er sah mich verwirrt an. "Wer sind sie, und was wollen sie von Taylor? Lassen sie sie in Ruhe, verstanden?" Es war mir im Moment egal wie unhöflich ich war, ich wollte nur das er meine Fragen beantwortete.
Er lachte kurz. "Du hast das alles wohl ziemlich falsch verstanden. Du willst sicher eine Erklärung, aber dafür musst du mir versprechen es niemanden zu sagen. Und mit niemand meine ich auch niemand. Auch nicht Taylor." Erwartend sah ich ihn an, und er sprach.

An alle die dachten, der Mann sei ihr Vater...falsch! 😝
Viel Spaß dabei, beim weiter überlegen wer der Mann sein könnte.
Dankeschön für tausend reads. 🙏

Jeff Atkins ff (abgebrochen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt