*Kapitel 22*

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Am nächsten Morgen hing der Himmel über der Bayrischen Hauptstadt tief. Die dichte dunkel graue Wolkendecke gab einem das Gefühl das es jeden Moment anfangen konnte zu Regnen. Dementsprechend hielt sich unser drang auf zu stehen ziemlich in Grenzen.

"Du?" Fing ich an, bekam aber nur ein gegrummeltes "Mhm" zur Antwort. "Ich sollte mal wieder zuhause vorbei schauen" "Sind doch zu hause" murrte Manu und sah mich verschlafen an. "Ich meinte eigentlich das zuhause bei meinen Eltern" kicherte ich. "Kannst du doch auch nachher machen!" "Du willst mich nicht gehen lassen, hab ich das Gefühl" sagte ich und kuschelte mich in die vertrauen Arme nur um fünf Minuten später auf zu stehen. "Du bist blöd" maulte Manu wie ein kleines Kind als ich im Bad verschwand. "Ich liebe dich auch" rief ich lachend und band meine Haare hoch.
Vor mich hin summend stieg ich unter die Dusche und drehte das Wasser auf. Ich war so in meine Gedanken vertieft das ich garnicht realisierte wie jemand das Bad betrat. Erst als sich ein muskulöses Paar Arme um meinen Körper schlang zuckte ich erschrocken zusammen.
"Du hättest mich wenigstens vorwarnen können" murrte ich beleidigt, was er nur mit einem Lachen quotierte.

"Jetzt muss ich aber los!" Sagte ich und griff nach meiner Jacke. Manu stand in der Küche und nickte. "Ich liebe dich" sagte ich und drückte dir einen Kuss auf die Wange. Print verzog ich lachend das Gesicht. "Du musst dich Rasieren! Du pikst" kicherte ich und drehte mich um. "Ich liebe dich auch" rief er mir lachend hinter her bevor die Tür ins Schloss fiel.

Mit Kopfhörern auf den Ohren lief ich durch die verregnete Stadt. Es hatte einen unglaublich beruhigenden Faktor und ich liebte den Geruch den ein Sommerregen hinterließ. Auf den Straßen und Gehwegen hatten sich große Pfützen gesammelt und überall herrschte ein geschäftigestreiben. Für einen Augenblick schloss ich meine Augen und sog die frische  Luft wie ein trockener Schwamm in mich auf. Mit einem glücklichem und vermutlich ziemlich verliebten Lächeln schlenderte ich durch München.

"Und wie war euer Urlaub?" fragte Mama kaum war ich durch die Haustür gekommen. Es hatte wieder angefangen zu Regenten und dem entsprechend war ich auch von oben bis unten nass. "Schön! Wir hatten ein traumhaftes Wetter und die erste Wochen hatten wir eine Segel Jacht gemietet und es war einfach umwerfend! Und die Ruhe hat mir echt gut getan!" Erzählte ich und Wilhelme dabei meine Rapunzelmähne in ein Handtuch. "Sag mal Maus? Ihr seit jetzt seit drei Monaten zusammen und du wohnst ja quasi schon fast bei ihm. Willst du uns deinen Freund vielleicht mal Vorstellen?" "Äh ja klar" murmelte ich, "wir wollen es nur langsam angehen" Auto,attisch zog meine Mutter eine Augenbraue in die Höhe. "Lisa, Süße! Ihr seit gerade mal drei Monate zusammen, wart schon drei Wochen zusammen im Urlaub, du wohnst quasi bei ihm und ganz offensichtlich hat er das 'unmögliche' geschaft und dir die Türen zum XXX eröffnet. Du kannst mir nicht wirklich verkaufen das ihr es 'langsam' angehen lasst" protestierte meine Mutter obwohl es schon fast einer Stantpauke glich. "Er ist älter als ich" flüsterte ich leise und wurde gefühlt einen Kopf kleiner. "Davon bin ich jetzt mal ausgegangen" lachte meine Mutter. Zumindest bis sie meinen Blick sah. "Wie alt?" fragte sie und zog fragend die Augenbraue in die Höhe. "26?" nuschelte ich leise und kurzfristig entglitten meiner Mutter die Gesichtszüge aber bevor sie irgend etwas sagen konnte meldete sich mein Vater zu Wort. "7 Jahre? Der Type ist 7 Jahre älter als du! Und du hältst es noch nicht einmal für notwendig ihn uns vorzustellen?!" Mit jedem Wort wurde er lauter. . Aber fing ich eingeschüchtert an mich zu verteidigen aber mein Vater unterbrach mich unwirsch. Nein Elisabeth! Das war das letzte Mal das du diesen Mann gesehen hast! Hast du mich verstanden? brüllte er schon fast. Im selben Moment sprang ich auf und funkelte ihn wütend an. Das dabei das Wasserglas, das ich zuvor in der Hand gehalten hatte, auf dem Bodenzersprang ignorierte ich geflissentlich. Ich bin 19 Jahre alt und alt genug um selbst zu entscheiden mit wem ich mich treffe! Und hast du schon mal daran gedacht warum ich ihn dir nicht vorgestellt habe? Weil es klar war wie du reagierst! Schließlich darf ja jeder glücklich sein nur ICH nicht! schrie ich und stapft sauer und enttäuscht an ihm vorbei bevor ich die Haustür hinter mir ins schloss rauschen lies. Dabei wischte ich mir die Tränen von den Wangen nur damit sofort neue nach kamen. Ich haste solche Streitereien!

Fast zwei Stunden lang lief ich planlos durch München und versuchte dabei meinen Kopf frei zu bekommen. Der Streit mit meinen Eltern machte mir dabei immer noch zu schaffen. Ich wollte nur noch nach Hause zu Manu, den wenigstens bei ihm wusste ich, dass ich ihm vertrauen konnte. Die Gedanken an Manu zauberte mir ein Lächeln aufs Gesicht. Da aber der Weg zu Manus Wohnung doch länger war als ich dachte betrat ich auf halben Weg einen Zeitungskiosk und wollte mir eigentlich nur was zum Trinken kaufen. Aber als ich mit einer Wasserflasche bewaffnet in der Warteschlange vor der Kasse stand fiel mein Blick auf die Klatschzeitungen im Zeitungsständer. Typisch zum Start der Bundesliga zierten irgendwelche Fußballspieler oder eben ihre Frauen und Freundinnen die Titelseiten. Nachdenklich suchte ich die Titelblätter nach mit bekannten Gesichtern, wie Thomas, Lisa, Cathy oder Mats, und ich fand ein bekanntes Gesicht. Ein Gesicht mit dem ich nicht gerechnet hatte! Ich zog die Deutsche Klatsch-Zeitung aus ihrer Halterung. Der Großteil des  Titelblatts zierte ein Foto von Manu in einem neon grünen Fußballtrikot. Darunter stand in Fetten weißen Lettern: "Die deutsche Nummer 1 wieder vergeben?"

Mit flattrigen Fingern suchte ich den dazugehörigen Artikel aber bevor ich fündig wurde sprach mich die ältere Dame hinter der Kasse an. Ich zahlte Wasser und Zeitung und verlies gerade zu fluchtartig den Kiosk. Vollkommen durch den Wind lief ich zurück zu Manus Wohnung und traute mich dabei nicht die Zeitung zu öffnen, um die sich meine Rechte Hand krampfhaft geschlossen hatte. Irgendwann, um genau zu seindirekt vor Manus Wohnungstür, setzte ich mich auf die Treppenstufen und suchte mit rasendem Herzen nach dem Artikel. In erster Linie hatte ich eine nahezu panische Angst vor diesem Artikel, eine panische Angst vor der Wahrheit. Und wie sollte es nicht anders sein bestätigte sich meine Vorahnung. Nicht nur das Manuel Nationalspieler war sondern auch die Tatsache das irgendwelche Paparazzi Fotos von unserem Urlaub geschossen hatten. Damit zerbrach irgendwie mein Bild von dieser Beziehung. Den seit Jahren wünschte ich mir nicht mehr als aus dieser Welt rauszukommen. Ich wollte einfach nur ein normales Leben ohne irgendwelche Profifußballer und Trainer. Ich hatte gehofft mit Manu endlich da rauszukommen aber wie sollte es anders sein musste mir unbedingt einen Profispieler den Kopf verdrehen.

„Was ist los?" fragte Manu noch bevor die Tür ins schlos gefallen ist. Er lehnte mit dem Rücken an der Küchenzeile und sah mich fragend an. Ohne ein Wort knallte ich die Zeitschrift auf die Küchenzeile und wand mich zum Fenster um. Gerade eben staute sich in mir eine unglaubliche Wut an. Eine Wut auf Manu, meinen Vater, Thomas und vermutlich am meisten auf mich selbst.
Während ich stumm aus dem Fenster auf die Straße unter mir starte hörte ich wie Manu die Zeitung vom Tresen nahm und anfing zu Blättern. Ein paar Minuten später entwich ihm ein Seufzen. „Schatz?" fing Manu an. „Was?" fragte ich hör bar sauer und fuhr herum aber er sagte nichts mehr. „Warum?... Warum zur Hölle hast du es nie gesagt? Gefühlte hundertmal hab ich dich gefragt was du beruflich machst und nie, wirklich nie, bist du irgendwie darauf eingegangen! Wolltest du es mir überhaupt irgendwann sagen? Oder bin ich nur eine Übergangslösung bis was Besseres kommt?" Ich redete mich richtig in rasche und er fuhr sich müde oder genervt durchs Gesicht. „Lisa, ich...", finge er an, „es tut mir leid! Ich wollte es dir ja sagen, aber..." Unwirsch unterbrach ich ihn. „Aber Was?" „Ach verdammt, Elisabeth! Es ist jetzt nicht so als ob du es mir einfach gemacht hättest! Seit ich dich kenne hast du ziemlich klar gemacht wie wenig du von Profifußballern hältst und wie 'schlimm' es für dich wäre eine Spielerfrau zu sein! Obwohl du diese Aussage nie begründet hast! Und außerdem bin ich eigentlich davon ausgegangen das du nur blst! Schließlich kennst du jede verdammte Regel im Fußball und keinen Fußballer! Klingt irgendwie nicht glaubwürdig, oder?" Auch Manuel wurde immer lauter. „Ach komm schon! Ich hab dir erzählt das mein Vater Fußballtrainer ist! Ist doch Klar das ich die ganzen bekannten Regeln kenn!" Konterte ich Sauer. „Aber keinen einzigen Spieler?" „Ach ist der gnädige her Nationalspieler jetzt beleidigt weil man ihn nicht kennt?" Fuhr ich ihn an, klang dabei vermutlich ziemlich zickig, und genau in diesem Moment war meine rechte Hand und mein Mundwerk schneller als mein Kopf und mein Herz. Meine Hand traf mit voller Wucht seine Wange. „Sei froh das ich es nicht wusste sonst wäre ich nie mit dir ausgegangen!" Mit diesem Worten drehte ich mich um. Kurz bevor ich die Wohnung aber verlassen konnte rief er mir etwas hinter her was mich ziemlich schmerzhaft auf dem Boden der Tatsachen beförderte. „Du bist das letzte, Elisabeth! Und hier aufkreuzten musst du auch nicht mehr! Denn du bist nicht anders als die ganzen anderen Schlam*en, die ich vor dir im Bett hatte, armselig, verlogen und billig!" Mit diesen Worten krachte die Wohnungstür hinter mir ins Schloss.

Ms. Keeper? - Never! Or? (Manuel Neuer FF) #wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt