Abschied (Kira)

789 65 0
                                    

Ich bin wahnsinnig aufgeregt und ich freue mich total, obwohl ich ein schlechtes Gewissen habe, weil ich die Kleinen mit meiner Mutter alleine lassen muss. Ich höre leise Musik und warte auf Elena. Um fünf Uhr morgens steht Elena mit dem VW Bus vorm Haus. Ich schnappe meine Sporttasche und gehe noch schnell ins Wohnzimmer um mich von meiner Mutter zu verabschieden. "Tschüss Mama." Sie lallt mir ein "Wo willst du denn hin?", entgegen. Ich antworte knapp dass ich nach Berlin fahre, aber sie ist schon wieder eingeschlafen.

Der Abschied von meinen Geschwistern fällt mir schwerer. "Mama, wo willst du denn hin?", nuschelt mir Kate verschlafen entgegen. "Kate, wie oft soll ich dir noch sagen dass ich nicht deine Mama bin, dafür bin ich noch viel zu jung." Sie lächelt mich mit ihrem süßen Kinderlächeln an. "Aber ich bin vier und du bist fünfzehn. Das passt doch." Am liebsten würde ich sie mitnehmen, aber es geht nicht. Ich nehme sie schnell auf den Arm, gebe ihr einen Kuss und lege sie wieder ins Bett. "Ich muss jetzt gehen meine Süße, ich bin bald wieder da." Sie weint. "Nein Mama, bleib hier!" Mir fällt es schwer, aber ich muss gehen. "Tschüss Kate." Jetzt gehe ich zu Brians Bett und gebe ihm einen Kuss, er schläft noch. Ich lege ihm einen Zettel hin, indem ich ihm alles erkläre. Ich habe auch eingekauft und den Kindern Brötchen mit Wurst und Käse gemacht. Essen ist im Kühlschrank. "Kocht bitte nicht, sondern benutzt nur den Backofen und seid vorsichtig." Kate gähnt. "Ja Mama, kein Problem."

Von hier bis Berlin sind es sechshundertvierundzwanzig  Kilometer. Es sind sechshundertvierundzwanzig  Kilometer, die mich von meiner Familie trennen. Einerseits bin ich froh, meine Mutter nicht sehen zu müssen, andererseits mache ich mir Sorgen um meine Geschwister.

Cigarettes after Sex (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt