Vogelfrei/Einschüchterung (Kira)

636 55 0
                                    

Die beschissene Bullentusse hat mir eine Puppe gegeben und ich sollte ihr zeigen, was Elena mit mir gemacht hat. Ich lege die Puppe auf den Tisch und erkläre der Frau, dass Elena nichts gemacht hat. Sie glaubt mir nicht, aber ich versuche sie davon zu überzeugen. Ich erzähle ihr das, was ich noch niemandem außer Elena erzählt habe. Ich erzähle von meiner Mutter, die Alkoholikerin ist, von meinen Geschwistern, um die ich mich kümmern muss und dass Elena mir nur geholfen hat, dass wir Freunde sind, aber mehr auch nicht.

Als die Polizistin und ich nach draußen gehen, sehe ich, wie der Drecksbulle Elena Handschellen anlegt und sie ins Polizeiauto schiebt. "Was soll der Scheiß?", frage ich die Polizistin. Sie schaut mich an und sagt trocken wie Löschpapier: "Frau Graz wurde festgenommen und sie bleibt bis zum Prozess in Untersuchungshaft." Ich bin kurz vorm ausrasten. "Was? Warum?" Die Frau fasst mich an der Schulter an. "Wir haben Zweifel an deiner Aussage, hast du Angst vor ihr?" Ich schütte fassungslos den Kopf. "Nein, ich habe keine Angst vor ihr und sie hat mir auch nichts getan, außerdem stehe ich auf Jungs und sie auch." Die Polizistin nickt verständnisvoll, aber sie hat keine Ahnung wie ich mich fühle. Als ich nach Hause laufe, wird mir klar dass Hannah uns verraten haben muss. Obwohl, was heißt verraten, wir haben ja nichts getan.

Am nächsten Morgen schleppe ich mich genervt und lustlos zur Schule. Ich vermisse Elena und ich habe gar keine Lust, Hannah über den Weg zu laufen, denn wenn ich ihr über den Weg laufe, muss ich sie schlagen.

Im Gefängnis nennt man es Vogelfrei, wenn jemand Mitgefangene verrät. Hannah ist für mich gestorben, sie ist jetzt offiziell Vogelfrei. Da sitzt sie, die kleine Verräterin. "Na du Verräterin, hast du jetzt was du wolltest?", rufe ich ihr zu. Sie schaut betreten auf den Boden.

Ich gehe zu ihr, packe sie am Nacken und schleife sie auf die Toilette, wo ich ihr den Kopf ins Wasser stecke. "Verrät man einfach so andere Leute? Geht man einfach so zu den Drecksbullen und labert irgendeine Scheiße, die nichtmal stimmt?" Ich ziehe ihren Kopf aus der Toilette und sie holt tief Luft. "Ich wollte dich nur beschützen." Ich unterbreche sie. "Einen Scheiß wolltest du! Du denkst dass du mich glücklich machen kannst, aber Elena hat mich tausendmal glücklicher gemacht. Außerdem haben Elena und ich keine Beziehung, sondern wir sind Freunde. Ich bin nämlich immernoch keine Lesbe." Weil ich nicht auf eine bescheuerte Antwort von ihr warten will, tauche ich ihren Kopf kurz unter Wasser und rede weiter. "Du wirst den Bullen sagen, dass du dir das nur ausgedacht hast, weil du krankhaft in mich verliebt bist."

Ich schleife sie nach draußen und lasse sie weinend auf dem Boden sitzen. "Du bist so erbärmlich.", flüstere ich ihr ins Ohr und gehe zum Unterricht. Als meine Englischlehrerin mich fragt, wo Hannah bleibt, antworte ich knapp mit "Keine Ahnung, von mir aus kann die bleiben wo sie ist, ich brauch die nicht." Meine Lehrerin schaut mich verwirrt an. "Wart ihr nicht mal gut befreundet?" Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Nicht mehr." Sie scheint immernoch verwirrt zu sein und wendet sich wieder dem Unterricht zu.

Nach einer Weile kommt Hannah mit nassen Haaren und total verheult in den Unterricht. Die Lehrerin kommt auf sie zu und will ihr helfen, aber Hannah wehrt sich dagegen.

Als sie sich hinsetzen will, ziehe ich ihr den Stuhl weg und sie fällt hin. Die anderen lachen und ich grinse. Die Lehrerin rennt zu ihr und hilft ihr auf. "Warum heben Sie den Müll vom Boden auf?", frage ich. Sie schaut mich böse an. "Hannah ist mit Sicherheit kein Müll. Was ist denn los mit dir? Wenn du das noch einmal machst, gibt es einen Verweis!" Ich verdrehe genervt die Augen und lasse die Verräterin erstmal in Ruhe.

Cigarettes after Sex (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt