Spießrutenlauf (Kira)

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Gegen vier Uhr morgens weckt Elena mich. "Schatz wach auf, dein Handy klingelt.", flüstert sie verschlafen. Ich nehme den Anruf an. "Was?",  nuschle ich in mein Handy. "Kira, es ist etwas ganz Schlimmes passiert.", flüstert Sascha. Hat er geheult? Seine Stimme hört sich nämlich so komisch an. "Was ist denn los?", frage ich. "Sie weiß dass ich ein Mädchen bin.", flüstert mein bester Freund. "Wie konnte das denn passieren?", frage ich, obwohl ich mir schon denken kann, wie das passiert ist. Sascha erklärt kurz die Situation. "Ach Sascha.. Wir wussten doch dass es früher oder später rauskommt, oder etwa nicht?", frage ich. Sascha seufzt. "Aber ich habe gedacht dass ich noch ein bisschen länger Zeit habe, bevor ich wieder die Schule verlassen und umziehen muss.", flüstert er. "Ich komme morgen früh bei dir vorbei, okay?", frage ich. Sascha flüstert ein "Okay", und legt auf.

Am nächsten Morgen stehe ich bei Sascha vor der Tür. Saschas Mutter öffnet mir, ich glaube sie hat geweint. "Wusstest du dass Sascha mit einem Mädchen zusammen war?", fragt sie leise. Ich nicke. Sascha taucht plötzlich neben ihr auf. "Können wir gehen?", fragt er mich. Ich nicke wieder. Wir schweigen uns die gesamte Busfahrt über an. Plötzlich taucht jemand hinter uns auf. "Da ist ja die kleine dreckige Transe!", ruft Stefan aus unserer Klasse. Er schlägt Sascha mitten ins Gesicht. Ich stehe fassungslos daneben und kann absolut nichts tun. Barbara kommt dazu. "Schlag es tot.", sagt sie kalt und tonlos zu Stefan. Ich bin kurz vorm ausrasten. Ich trete Stefan in den Bauch, danach ziehe ich Barbara an den Haaren und schlage ihren gottverdammten Kopf gegen die Mauer. Sascha liegt regungslos auf dem Boden. Ich setze mich neben ihn und warte, bis er wieder zu Bewusstsein kommt. "Was war das denn?", fragt Sascha verwirrt. Mittlerweile habe ich realisiert, dass wir ganz schön Ärger bekommen werden, also habe ich beschlossen, dass wir abhauen müssen. "Komm mit, wir müssen abhauen.", sage ich. Sascha schaut sich kurz um und steht auf. "Hast du die zwei wegen mir verprügelt?", fragt mein bester Freund. Ich nicke und er umarmt mich. "Das hat noch niemand für mich gemacht. Danke."

Ich nehme seine Hand und gemeinsam laufen wir zur Haltestelle. Wir steigen einfach in irgendeinen Bus und hoffen, dass wir ganz weit weg ein neues Leben anfangen können. Als wir an der Endhaltestelle aussteigen, sind wir am Bahnhof. Wir holen schnell Geld von der Bank und kaufen uns Tickets nach Köln.

Cigarettes after Sex (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt