Die böse Eifersucht (Frau Graz)

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Meine Schüler lassen wie immer auf sich warten. Um zehn nach acht trudeln sie so langsam ein. Sie müssen Barbara und Stefan stützen. "Was ist denn mit euch passiert?", frage ich erschrocken. Barbara hat eine Platzwunde am Kopf und blutet aus der Nase. Stefan sieht aus, als hätte er sich mehrmals übergeben. "Sascha, diese dämliche Transe und Kira, dieses seltsame lesbische Ding haben uns verprügelt. Ohne Grund sind sie auf uns losgegangen.", erklärt Barbara. "Und dann sind die beiden einfach abgehauen und haben Barbara und Stefan einfach liegen lassen. Die sind so feige!", ruft Nathalie aufgebracht. "Ich kümmere mich darum. Ruft ihr bitte einen Notarzt für Barbara und Stefan. Ich kümmere mich darum, dass Kira und Sascha nicht abhauen können.", sage ich tonlos.

Ich stürme raus zur Raucherecke und zünde mir erstmal eine Zigarette an. Eigentlich wollte ich aufhören, aber diese Situation lässt mir keine andere Wahl. Ich rufe Kira auf ihrem Handy an, aber sie geht nicht ran. Als nächstes organisiere ich einen Vertretungslehrer für meine Klasse. Ich komme wieder in meine Klasse zurück und der Notarzt ist schon da. Er sagt mir, dass er Barbara und Stefan zur Sicherheit mit ins Krankenhaus nehmen will und fragt, ob ich mitkommen kann. Natürlich kann ich mitkommen, immerhin sind es ja meine Schüler und offensichtlich ist es Kiras Schuld, dass es ihnen so schlecht geht. Als die beiden im Krankenwagen sitzen, schauen sie mich mit großen Augen an, was ich nicht bemerke, weil ich mir Sorgen um Kira mache, weil es doch einen Grund haben muss, dass sie einfach so zwei Leute verprügelt und abhaut.

"Was denken Sie?", fragt Barbara. "Ich überlege, wo Kira und Sascha sein könnten und warum sie so was mit euch gemacht haben.", sage ich leise. "Wir haben nichts gemacht, die beiden sind einfach so auf uns los, weil sie wahrscheinlich schlechte Laune hatten.", jammert Stefan. Warum beteuert Stefan so, dass sie nichts gemacht haben und dass Kira und Sascha einfach so auf sie losgegangen sind? Da ist doch irgendwas faul. Als die beiden im Behandlungsraum sind, versuche ich nochmal Kira zu erreichen, aber erfolglos.

Die beiden müssen über Nacht im Krankenhaus bleiben. Ich informiere die Eltern, die auch ziemlich aufgeregt auftauchen. Sie fragen mich, wie zum Teufel sowas passieren konnte, warum ich das nicht verhindert habe und warum solche aggressiven Leute nicht im Jugendknast sind. Ich könnte diese Eltern irgendwo einsperren und nie wieder rauslassen, wie zum Teufel kann man nur so verblödet sein? Ich erkläre ihnen ruhig, dass ich vor der Schule noch keine Aufsichtspflicht habe, dass Reibereien zwischen Jugendlichen ganz normal sind und dass Barbara und Stefan wohl nicht grundlos verletzt wurden.

Damit ist meine Arbeit erledigt. Ich fahre mit dem Bus nach Hause und versuche immer wieder Kira zu erreichen. Am Abend ruft sie mich endlich zurück.

"Kira, was zum Teufel habt ihr da gemacht?"

"Sie wollten Sascha umbringen."

"Was?"

"Barbara zu Stefan gesagt, dass er Sascha totschlagen soll."

"Warum hast du mir nicht erzählt dass Sascha ein Mädchen ist?"

"Was tut das jetzt zur Sache?"

"Wo bist du?"

"Das ist egal."

"Nein, mir ist es nicht egal. Bist du mit Sascha unterwegs?"

"Es sollte dir aber egal sein. Ich wollte dir einfach nur sagen dass es mir gut geht und dass du dir keine Sorgen machen musst. Ich bin jetzt weg und mach dir keine Probleme mehr."

"Wo bist du? Bist du mit Sascha zusammen? Was wird aus uns?"

"Bist du eifersüchtig?"

"Nein."

"Doch das bist du."

"Ja verdammt! Ich bin eifersüchtig, weil du mir nicht gesagt hast dass Sascha ein Mädchen ist. Liebst du sie?"

"Ruf mich nie wieder an. Lass mich in Ruhe. Du bist doch krank."

Kira hat aufgelegt. Ich sitze geschockt auf meiner Couch und starre mein Handy an. Diese absolut dämliche Eifersucht hat alles zerstört. Ich mache mir Sorgen um Kira, aber Sascha ist mir egal. Ich will Kira hier bei mir haben und nicht dass sie irgendwo mit diesem Mädchen rumhängt.

Cigarettes after Sex (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt