Alkohol und Zigaretten (Kira)

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Natürlich bin ich gegen Alkohol. Zumindest bei meiner sogenannten Mutter. Aber ich kann nicht mehr. Der scheiß Stress mit meiner Mutter knabbert so sehr an meinen Nerven, dass ich irgendwann dem Verlangen nach Betäubung nachgebe und mir eine Flasche Wein kaufe. Also diesen Billigen Pennerwein aus dem Tetrapak für zwei Euro, die ich auf dem Boden gefunden habe.

Ich laufe nachdenklich durch die Straßen. Eigentlich müsste ich weinen, aber irgendwie geht das nicht mehr. Nach einer Weile stelle ich mir die Frage, warum ich noch am Leben bin.

Auf einem Spielplatz stoppe ich und setze mich auf die Schaukel. Warum ist das Leben so ungerecht? Diese ganze Situation mit unserer Mutter hat keiner von uns Kindern verdient. Warum ist unsere Mutter so durch und durch böse? Ich hasse sie. Für mich ist sie schon lange keine Mutter mehr.

Ich verbringe die ganze Nacht auf dem Spielplatz und komme morgens erst gegen sieben nach Hause, um meine Schulsachen zu holen. Obwohl ich ungefähr eine halbe Stunde zur Schule laufen muss, laufe ich. Irgendwie muss ich den Kopf frei kriegen.

Ich wünsche mir manchmal, das ich in einer ganz normalen Familie lebe. Warum können meine Geschwister und ich nicht in einer ganz normalen Familie aufwachsen, so wie andere Kinder auch?

Vielleicht haben meine Geschwister und ich in unserem letzten Leben jemanden umgebracht oder so, anders kann ich mir nicht erklären, warum ausgerechnet wir in so einer scheiß Situation stecken.

Ich verachte meine Mutter, aber sie war nicht immer so. Sie war früher wirklich mal hübsch und nett, aber seit mein Vater weg ist, ist das Ganze irgendwie außer Kontrolle geraten, also meine Mutter. Dadurch dass mein Vater uns verlassen hat, bin ich viel selbstständiger und erwachsener geworden.

Ich hasse meinen Vater nicht, ihm wurde einfach alles zu viel. Ein bisschen kann ich ihn auch verstehen, ich würde meine Familie eigentlich auch verlassen. Aber da sind ja immernoch Brian und Kate, die beiden kann ich ja schlecht mit unserer alkoholabhängigen und auf den Strich gehenden Mutter allein lassen.

Vor lauter Trauer, Wut und unterdrückter Gefühle, breche ich zusammen und weine. Ich habe es also nicht geschafft stark zu bleiben, eigentlich müsste ich mir dafür jetzt die Pulsadern aufschlitzen, aber ich muss stark bleiben. Ich darf nicht noch mehr abrutschen. Um wieder halbwegs klarzukommen mache ich mein Lieblingslied an.

Cigarettes after Sex (teacherxstudent)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt