Kapitel 15.

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Pov. Bella:

Ich kam noch näher zu ihm.
Seine Augen strahlten so viel Trauer und Verzweiflung aus.
Und jetzt erkannte ich mich wieder.

~Flashback~

Das war eine der schlimmsten Nächte meines Lebens.
Meinem Vater habe ich jetzt Schlaftabletten gegeben.
Er soll nicht noch jemandem etwas antun.

Wie konnte er nur?
Ich weiß einfach nicht, wie es weiter gehen soll.

Ich stieg aus der Dusche und wickelte mir ein Handtuch um meinen Körper.
Jetzt stand ich vor dem Badezimmerspiegel.
Das war ein so schlimmes Erlebnis.
Wie sie geweint hat.
Ich kriege das nicht aus dem Kopf.
Wie kann ich das jemals wieder gut machen?

Hätte ich bloß meinen Vater aufgehalten in die Kneipe zu gehen.
Ich bin so dumm.
Wieso habe ich nicht gemerkt, wie er rausging?
Wieso habe ich es erst später gemerkt?
Ich starrte das Mädchen vor mir an.
Ich erkannte Leere in ihren Augen.
Trauer.

Leere.
Verzweiflung.

Sie ist kaputt.
Einfach kaputt.
Das Mädchen vor mir im Spiegelbild, es ist innerlich zerstört...

~Flashback Ende~

Er hatte diesen Blick.
Anschließend lief ich mit schnelleren Schritten zu ihm und schlang meine Arme um seinen Körper.
Ich umarmte ihn.

Er erwiederte die Umarmung und schluchzte in meine Schulter.
Dieses qualvolle Schluchzen verbreitete in mir so viele unkontrollierte Stimmungen und Gefühle.

Ich weiß zwar nicht was passiert ist, aber es muss schlimm gewesen sein.

Mir lief eine Träne über die Wange.
Vielleicht aus Mitleid, vielleicht aber auch, weil ich mal so leer und kaputt war, oder bin? (⬆)

"Ich wollte das nicht", flüsterte Kyle und zog mich noch näher an sich.

Was ist passiert?
Ich würde es ja jetzt gerne wissen, aber es ist einfach jetzt naja.. egoistisch?

Als wir uns lösten, hatte er seinen Kopf nach links gedreht.
Ich atmete zischend ein.

Uuh, Jawline.
Verdammt sexy.

Bella! Verdammt!
Konzentrier dich!
Ihm geht es scheiße und du bewunderst seine Schönheit!

"T-tut mir leid, Isabella", murmelte er und setzte sich auf sein Bett.
"Wieso entschuldigst du dich?", fragte ich ihn und wischte mir die Träne weg, die mir vorher aus dem Auge entwischt ist.
"Ich weiß nicht. Vielleicht hab ich dich genervt oder so."

Hast du nicht.
Du nervst nie.

Würde ich gerne sagen.

Er schüttelte den Kopf.
"Ich geh kurz an die frische Luft."
Er stand wieder auf und ging auf den Balkon zu. Kyle öffnete die Tür und ging raus.

Was zum fick ist mit ihm los?!

Ich strich mir die Haare nach hinten.

Anstrengend, dieser Kerl.

Dann maschierte ich, meine Gedanken über Kyles Verhalten ignorierend, ins Bad.
Ich schloss die Tür und wollte den Schlüssel umdrehen, aber er klemmte.

KyleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt