28

90 2 1
                                    

Puck

Ich sah Cat in die Augen und versuchte etwas von ihrer Unbeschwertheit und Sorglosigkeit zu finden, doch da war nichts. Nur dieses seltsame rote Glühen und ein ziemlich glasiger Ausdruck, als wäre sie in Trance.

Was war hier los? So kannte ich mein Kätzchen doch gar nicht! Mal nebenbei bemerkt war Besagtes nur noch einen halben Meter von mir entfernt und ich saß hier an ‘nem Baum und grübelte rum.

Ich versuchte es nochmal mit Anschreien. „Halloo? Jemand zu Hause? Cat! Was ist los mit dir? Hör auf und leg meinen Dolch weg! Bitte.“ Mittlerweile war ich echt verzweifelt.

Ich sah der Púca wieder in die Augen und plötzlich hörte ich die Stimme einer gewissen Zickenkönigin in meinen Gedanken.

Ich, Titania, Königin vom Sommerhof, befehle dir, Cat Morgenstern, dich sofort nach Arkadia zu begeben. An deine Stelle wird ein Duplikat treten, das Robin Goodfellow, den Hofnarren und treuen Diener meines Gatten Oberon, töten wird.

Er ist mir schon seit Jahrhunderten ein Dorn im Auge und nun werde ich ihn endlich aus dem Weg schaffen, ohne das Oberon etwas davon mitbekommt...

Nein! Das konnte doch nicht sein, oder? Sie hatte Cat, mein Kätzchen, entführt und durch so eine billige Kopie ersetzt? Und das nur um mich zu töten? Darüber musste ich aber mal ein ernstes Wörtchen mit Oberon sprechen.

Aber erst später denn gerade hatte ich ein wenig dringendere Probleme.

Okay, wie kann ich sie dazu bringen, mich nicht umzubringen... Ich tat - mal wieder - das erste, was mir einfiel. Ich zog Schein aus der Luft, formte ihn zu einer Kugel und schleuderte ihn mit voller Wucht auf die Cat-Kopie, wobei zusätzlich ich mit aller Macht erfolgreich die schwarzen Flecken verdrängte, die sich am Rand meines Blickfeldes breitmachten.

Das Duplikat wurde voll von der Kugel erwischt und zerfiel in Blätter und Zweige. Ich konnte nur hoffen, das Titania davon nichts mitbekommen hatte und dachte, dass ihr Plan geklappt hatte.

Ich sah mich noch einmal kurz um und entschloss dann, weiter zu gehen. Nach dieser Aktion würde ich sowieso nicht mehr schlafen können. Für die nächsten fünf Jahre...

Kierran

Okay, drei Meilen waren doch mehr, als ich gedacht hatte. Wir liefen bestimmt schon den halben Tag und noch immer war weit und breit noch keine Brücke zu sehen.

Hatte Grim sich tatsächlich verschätzt oder waren wir einfach so langsam? Okay, eigentlich verschätzte Grim sich nie - und damit meine ich wirklich nie - und soo langsam waren wir auch nicht.

Also war wohl entweder die Brücke schon weg oder sie wollte nicht gefunden werden, was durchaus möglich war, ich meine, wir waren hier im wilden Wald. Hoffentlich letzteres.

Ich ließ meine Gedanken schweifen, während wir gingen. Wie ging es wohl Puck? Hatte er diese lange Reise überhaupt überlebt mit seinem Bein? Wobei, er konnte eigentlich nicht gestorben sein, immerhin war er Robin Goodfellow. Ich hörte schon quasi seine ironische Stimm. „Ich? Sterben? Hat dir das denn keiner gesagt, Prinzlein? Ich bin Robin Goodfellow.“

Unwillkürlich musste ich grinsen und lief prompt in Jace rein, der stehen geblieben war.

Ich sah ihn fragend an und er deutete mit dem Kopf in Richtung Fluss. Vor uns lag eine schmale, mehr schlecht als recht zusammen gewerkelte Brücke. Heißt: Sie bestand aus einem Lianen Geflecht, das von Stützpfeilern aus Holz getragen wurde. Mit dem reißenden Fluss darunter sah das Ganze nicht sonderlich zuverlässig aus, aber da mussten wir wohl durch, oder besser gesagt drüber, sonst müssten wir schwimmen.

„Okay “, nickte ich, „gehen wir.“

So balancierten ein Schattenjäger und ich im Halbdunkel - denn mittlerweile war es Abend geworden - auf einem Netz aus Kletterpflanzen über einem tosenden Fluss hinter einer Katze her.

Das hätte ich mir vor etwas mehr als einer Woche nicht mal erträumen können. Was in so kurzer Zeit alles passieren konnte.

Nach einiger Zeit kamen wir unversehrt auf der anderen Seite an. In Arkadia.

Sogar bei Nacht sah man die satten grünen Wiesen, die bunten Wildblumen und, in einiger Entfernung, einen riesigen Hügel hinter dem kleinen Wald aufragen, in dem wir uns befanden.

Wir entschlossen, unser Lager hier aufzubauen, denn wir waren alle kaputt genug von dieser langen Reise, sogar der Kater sah ein wenig entkräftet aus.

**********

Yay ein neues Kapitel :D

Sorry, beim letzten hab ich das Nachwort iwie vergessen :'D Ich und meine Schusseligkeit wieder xD

So langsam kommt die Story jetzt ins Rollen wenn alle am Sommerhof aufeinander treffen :D (nichts verraten @einhornregenbogen ;P)

Ich bin im Moment wieder so ein bisschen in Schreiblaune deswegen kommt hoffentlich in nächsterZeit mal öfter ein Kapitel - wenn ich die Zeit dazu finde :)

Bis (hoffentlich) bald dann mal ;*

Zwischen den Welten [ALTE VERSION]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt