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Yaay ich hab es auch mal wieder geschafft upzudaten /*0*/ Sorry, dass so lang nichts kam, aber die Motivation und Ideen waren irgendwie nicht so wirklich vorhanden.. Naja, hier jedenfalls ENDLICH ein neues Kapitel, hoffe es gefällt euch!

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Puck

Oh man, wenn Blicke töten könnten... Dann wäre ich sowieso schon lange nicht mehr am Leben, aber Blondie legte nochmal einen drauf. Wahrscheinlich hatte er mich schon mindestens ein Dutzend Mal gedanklich erdolcht. Das war ja fast schon schlimmer als mit Eisbubi, und das soll schon was heißen.

Wir liefen schon eine Weile durch den wilden Wald, immer hinter dem Fellball her, der uns zum Zwischenraum führte. Naja, auch wenn man das nicht wirklich so nennen kann, wenn der „Führer" alle dreißig Sekunden im Unterholz verschwindet. Dann hieß es einfach, versuchen möglichst weiter gerade aus gehen und nicht von dem fast unsichtbaren Trampelpfad, der komplett von allerlei Gestrüpp überwuchert war, abkommen. Gerade waren wieder die dreißig Sekunden um, und wir - also Blondie, Kierran und ich mit dem Kätzchen auf dem Arm - stolperten durch besagtes Gestrüpp.

„Wieso müssen wir jetzt nochmal zu dieser Leanan- was auch immer?", meldete sich da mein Halbbruder, der ich mittlerweile wahrscheinlich für alles, was irgendwann mal irgendwie in seinem Leben schiefgegangen war, verantwortlich machte. Im Ernst, ich weiß wirklich nicht, was ich dem getan hab.

„Erstens, sie heißt Leanansidhe. Oder einfach kurz Lea. Zweitens gehen wir zu ihr, weil sie Cat genauso gut helfen kann, wie Meghan. Allerdings kann ich in den Zwischenraum mitkommen, anders als ins Eiserne Reich." Jace wollte mich schon unterbrechen, doch ich redete einfach weiter. „Und, bevor du fragst: Ja, Lea ist ungefähr genauso mächtig wie Titania, Oberon, Mab oder Meghan. Sie hat sich im Zwischenraum ihr eigenes Reich aufgebaut und zieht unter anderem daraus ihre Macht."

Abschätzig musterte Blondie mich, bis sein Blick beim Kätzchen in meinen Armen hängen blieb und sein Blick sofort sanft wurde. Auf einen Schlag wurde mir bewusst, wieso Blondie mich neuerdings so hasste.

Er kann es einfach nicht ab, dass ich seine kleine Schwester liebe und sie mich. Wie konnte ich nur so blöd sein und das nicht bemerken?

Tja, dann sollte er mich doch hassen. Mit der Zeit hatte ich gelernt damit klar zu kommen, dass mich viele Leute nicht soo gut abkönnen.

Wir liefen noch ein Stück bis wir zu dem Steig kamen, der uns in den Zwischenraum führen sollte. Es war ein großer Fels - etwa drei Meter hoch und anderthalb breit.

„Dieser Steig führt in die Menschenwelt, genauer gesagt in den Central Park in New York. Von dort aus werden wir in den Zwischenraum gelangen. Mensch, vielleicht wäre es besser, wenn du vorher deine Waffe wegsteckst, sonst werden wir womöglich noch von der sterblichen Polizei aufgehalten und das wäre schrecklich nervig. Goodfellow, mach dich und die Púca unsichtbar. Prinz, du dich auch." Mehr Erklärung war der Fellball uns seiner Meinung nach wohl nicht schuldig, denn er spazierte einfach durch den Felsen hindurch und war verschwunden.

Blondie schüttelte nur kurz den Kopf, steckte dann sein Schwert-Dings, was er nebenbei bemerkt die ganze Zeit gezückt hatte, weg und ging selbst auf den Fels zu. Kierran und ich hüllten uns noch in Schein, um für Menschenaugen unsichtbar zu sein, dann folgten wir meinem Halbbruder.

Eine Sekunde später traten wir auch schon aus einem identischen Felsen heraus. Diesmal jedoch nicht im Nimmernie sondern in New York. Jace und der Fellball warteten schon, Grim putzte sich und Jace sah nach wie vor ein wenig angepisst aus. Betonung auf wenig...

Kurz darauf liefen also ein grauer Kater, eine Halbfee und zwei vollwertige Feen, von der eine eine Púca trug, durch den Central Park. Davon für die Sterblichen sichtbar war allerdings nur ein grimmig dreinschauender Jugendlicher mit blond-gefärbten Haaren. Besagter versuchte, es zu verbergen, doch ich sah ihm trotzdem an, das er Heimweh hatte. Das Kätzchen verbarg ihren Kopf in meinen Armen, offensichtlich ging es ihr genauso wie Jace.

Eine Weile liefen wir schweigend hinter dem Fellball her. Nachdem wir den Central Park verlassen hatten, durchquerten wir alle möglichen Seitengassen und liefen an riesigen Wolkenkratzern vorbei, die Kierran fasziniert musterte. Irgendwann kamen wir dann zu einer kleinen Holztür in einer engen Nebenstraße, auf die in roter, schon abblätternder Farbe „Betreten auf eigene Gefahr" geschmiert wurde und darunter hing ein Warnschild. Also so ein gelbes Dreieck mit einem Totenkopf drin. Grim blieb auf dem Treppenabsatz vor der Tür sitzen und putzte sich in aller Ruhe. Mein Halbbruder wippte schon ungeduldig mit dem Fuß, als unser Führer endlich bereit war sich uns zuzuwenden und mit uns zu sprechen. Beziehungsweise sprach er gar nicht erst mit uns, er warf mir nur einen vielsagenden Blick zu, wandte sich um und kratzte ein paar Mal an der Tür.

Wir warteten. Ich war kurz davor eine Bemerkung zur Höflichkeit dieser Leute hier abzulassen, als die Tür endlich einen Spalt breit aufging.

„Was'n?"

Der brummig dreinschauende Halbtroll musterte unsere kleine Gruppe, bis sein Blick schließlich beim Fellball hängen blieb. Dieser machte keine Umschweife, sondern spazierte einfach an dem Halbtroll vorbei, als wäre dieser gar nicht da. Wir anderen sahen uns einmal an und folgten ihm dann, ich voraus.

Der Türwächter wollte schon protestieren, doch als er mich noch einmal ansah und erkannte trat er widerwillig zurück und ließ und so durch. Schon praktisch eine wandelnde Legende zu sein...

Sobald wir die Türschwelle übertraten, wurde plötzlich das Gewicht in meinen Armen schwerer. Erstaunt sah ich hinunter und erkannte, dass Cat sich gerade von einer Katze wieder in sich selbst verwandelte! Ich hielt abrupt inne und Jace lief in mich rein. Er fing schon an, mich an zu motzen, als er sah, dass ich keine Katze mehr in den Armen hielt sondern seine Schwester.

„Cat! Wa- Wie? Warum? Hä?", stotterte er vor sich hin.

„Mensch, wenn du auch nur ein einziges Mal weiter als deine Nasenspitze sehen würdest, dann würdest du erkennen, dass die Magie des Zwischenraumes, in dem wir uns jetzt befinden, dafür sorgt, dass jedes Lebewesen das diesen betritt, in seine ursprüngliche Form verwandelt wird.", kam da die Stimme des Fellballs, der aus dem Nichts aufgetaucht war „Damit bezweckt Leanansidhe, dass sich keine Spione von außerhalb hier einschleichen. Wie schafft ihr Menschen das nur, immer alles zu sehen und nichts zu erkennen?"

Ich verdrehte die Augen und bemerkte erst da, dass ich das Kätzchen immer noch umklammert hielt. Unsere Blicke trafen sich, wir beide liefen rot an und ich ließ sie runter. Sie wandte sich von mir ab, lief auf ihren Bruder zu und warf sich ihm in die Arme. Blondie drückte sie an sich.

Ich sah aus dem Augenwinkel wie der Fellball sich umdrehte und davon spazierte, also räusperte ich mich einmal.

„Ich will euch ja euren Moment jetzt nicht versauen oder so, aber der Fellball verschwindet grade und wir wissen nicht, wie groß oder verschachtelt dieses Gangsystem hier ist. Ich glaube wir sollten ihm lieber nach gehen."

Mein Halbbruder ließ das Kätzchen widerwillig los und wir folgten Grimalkin.

Anders als ich gedacht hatte war es nur ein langer, kahler Gang durch den wir gehen mussten. Ab und zu waren Türen an den Seitenwänden, die der Kater allerdings ignorierte. Wir gingen bis zum Ende des Korridors, einer weiteren Tür, die aber weitaus prunkvoller war als die am Eingang. Sie war golden mit vielen Schnörkeln drauf. Dazwischen konnte man unterschiedliche Noten und sogar einige Instrumente erkennen, die in die Tür graviert waren. Ja, das war definitiv der Eingang zur Leanansidhes Domizil.

Ich trat vor und klopfte an die Tür, die nach ein paar Sekunden von selbst aufschwang. Vor uns lag ein prunkvoller Raum, der komplett mit rotem Teppich ausgelegt war. In einer Ecke stand ein Klavier, das leise vor sich hin klimperte. Ich sah mich um und bemerkte, dass irgendetwas nicht stimmte.

Dann hörte ich nur noch, wie die Tür zu schlug, sah, wie der Fellball sich in Nichts auflöste. Dann wurde alles schwarz.


Zwischen den Welten [ALTE VERSION]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt