Ich zupfte mein Sandwich auseinander, mein Appetit war nach dem Gespräch mit Taehyung vergangen, und tippte gelangweilt auf meinem Handy herum. Ich wartete auf die tägliche Dosis Bilder, die Sunny mir aus Deutschland schickte, aber heute blieben sie seltsamerweise aus. Zum tausendstenmal an diesem Tag klickte ich auf Yugyeoms Chat und starrte deprimiert die Zeile an, worin stand wann er zuletzt online gewesen war. Vor genau zehn Minuten. Ich biss mir auf die Lippe und stieß einen deprimierten Seufzer hervor. "Hey Danbi!" Ich ließ mein Handy vor Schreck fallen und linste nach oben. "Mein Gott, hast du mich erschreckt.", stieß ich hervor und legte meine Hand auf mein wild pochendes Herz. Taehyung grinste mir verschmitzt entgegen und legte sein Essenstablett neben meines. Misstraurisch beäugte ich ihn. Vorhin im Klassenzimmer hatte ich nur etwas vor mich hin genuschelt und war dann aus dem Zimmer geflüchtet. "Verfolgst du mich?", fragte ich und hob meine Augenbraue. Taehyung zuckte mit seinen Schultern, schob seinen Löffel in den Mund und fing an zu kauen. "Ich wollte mit dir reden." Ja, das hatte ich auch gemerkt, nur hatte ich sehr wenig Lust darauf. "Hmm.", machte ich bloß und stützte desinteressiert meine Wange auf meine Hand ab. "Was willst du denn sagen?" So unhöflich wollte ich dann doch nicht sein. Immerhin war er doch ein ganz netter Kerl. Er schien kurz zu überlegen, dann stützte er seine Wange an seiner Hand ab und öffnete schließlich seinen Mund. "Hmm.", machte er bloß. "Hmm?", erwiederte ich verwirrt. "Willst du mir helfen?" Diese Frage kam mir ziemlich seltsam vor. "Kommt drauf an."
"Gut. Ich sehe das als ja." Ich sah wieder auf seine Hand, dann fing ich an zu lachen. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass er mich nach geahmt hatte. In dem Moment wusste ich, dass Kim Taehyung mehr als schwer in Ordnung war.