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An dem Tag als mein Vater wieder zurück nach Daegu zog, rief mich Kim Taehyung an

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An dem Tag als mein Vater wieder zurück nach Daegu zog, rief mich Kim Taehyung an.
Ich packte einer der Kisten, und ließ sie beinahe wieder fallen, weil sie so verdammt schwer war, und drückte mit meiner Schulter auf den Knopf für den Aufzug. Unten angekommen, begrüßte mich die warme Herbstsonne und mein Vater, der zwar müde wirkte, aber über das ganze Gesicht strahlte. Es ging nach Hause.
Als ich den Karton abgelegt hatte, zog mich mein Vater in eine Umarmung. Seine Brust vibrierte, als er anfing zu lachen. "Nicht traurig sein, kleines Mädchen."
"Ich bin nicht traurig.", entgegnete ich bloß, aber trotzdem spürte ich einen kleinen Stich.
Es würde seltsam sein, ohne einen Rückhalt, ohne eine helfende Hand, (die wichtigste, mein Vater würde mich niemals im Stich lassen) ohne einem Elternteil, alleine in Seoul zu leben. Er würde nicht mehr schnell vorbeikommen können, wenn ich Hilfe oder einen elternlichen Rat brauchte.
Ich würde zum ersten mal, vollkommen auf mich alleine gestellt sein.
Behutsam tätschelte mein Vater meinen Kopf und deutete auf den beladenen Truck. "Na komm, wenn wir damit fertig sind, gönnen wir uns einen Kuchen."

Das kleine Café in dem wir uns befanden war das Café, in dem ich damals auf Taehyung und Yoongi gewartet hatte, als sie ihre Audition gehabt hatten. Es lag schon so lange zurück, dass es sich beinahe wie ein verblasster Traum anfühlte.
Wieder hier zu sein fühlte sich seltsam an. Und so wie damals, wartete ich auf Taehyung.
"Du wirst doch mal öfter vorbeikommen."
Ich verdrehte grinsend meine Augen und stach meine Gabel in den cremigen Schokoladenkuchen vor mir.
"Daegu ist immer noch meine Heimat."
"Aber ich weiß auch, dass du kein großer Fan von unserer Heimat bist."
Weil zu viele Erinnerungen daran hingen. Ich hatte so hart daran gearbeitet von dort zu verschwinden, Taehyung zu vergessen, Daegu zu vergessen, aber jetzt kam es mir übertrieben vor.
Einige Erinnerungen waren schmerzhaft, aber ich hatte auch schöne, wunderschöne, Zeiten gehabt.
"Mach dir keine Sorgen, Papa. Ich werde euch bei meinen nächsten Ferien besuchen."
"Das hoff ich doch."
Gerade als ich einen Schluck von meinem Tee nehmen wollte, fing mein Handy an Wannabe von den Spice Girls wiederzugeben. Panisch grabschte ich nach meinem Handy, warf meinem Dad ein entschuldigendes lächeln zu und rutschte von meinem Stuhl, um nach draußen zu huschen. "Hallo.", sagte ich atemlos, als ich es endlich fertig gebracht hatte abzunehmen. Niemand antwortete mir. Nur ein leises Ein und Ausatmen war zu hören. Ich runzelte die Stirn. "Hallo?", wiederholte ich. Wieder keine Antwort. Ich nahm kurz das Handy von meinem Ohr, um die Nummer zu sehen, aber die Ziffern waren mir völlig fremd. Meine Finger fingen an zu zittern. "Taehyung?", flüsterte ich.
Nichts. Und er legte auf.
Ich presste das Handy gegen mein pochendes Herz. Es schlug so hoffnungsvoll gegen meine Brust. Klar, er hatte nichts gesagt, aber er hatte angerufen. Und ich war mir so sicher gewesen, dass er es nicht tun würde. Wie all die Jahre zuvor wartete ich in diesem Café und wie all die Jahre zuvor hatte ich eine Nachricht von Kim Taehyung erhalten.

Jup, bts hat mal wieder mein herz gebrochen mit ihrer Musik.

daydream.-kim.taehyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt