Ein königliches Dinner

3.1K 177 23
                                    

Dort sass schon die ganze Königsfamilie beisammen. Ich näherte mich lautlos, eine meiner Angewohnheiten und äusserst praktisch. Ich setzte mich neben Frigga.
Zwar wäre der Platz links von mir auch noch frei gewesen, doch dann hätte ich neben Thor sitzen müssen. Und das wollte ich  aufs dringlichste vermeiden. Ausserdem hatte ich so den restlichen Speisesaal im Auge und würde den fehlenden Prinzen sofort erkennen.

„Wo bleibt Loki?“, wollte Thor wissen.

„Ich bin hungriger, als ein Bilgenschwein. Er soll endlich kommen. Ach was, wir fangen ohne ihn an“, sagte er.

„Ich rate dir das aufs dringlichste sein zu lassen Bruder. Hier bin ich ja schon“, hörte ich jemanden sagen.

Irgendwie kam mir die Stimme bekannt vor. Ich wartete, bis ich die Person erkennen konnte. Als ich dazu fähig war, konnte ich meinen Augen nicht trauen und ihm ging es wohl genauso, denn er fasste sich genau an die Stelle im Gesicht, an der ich ihm eine Ohrfeige verpasst habe.

Doch statt Angst zu haben, weil ich den Prinzen von Asgard geschlagen habe, begann ich lauthals zu lachen. Dafür kassierte ich zwar verwirrte Blicke, aber die Erinnerung war einfach so lustig.

Vor allem kombiniert mit Lokis Geste von vorhin. Ich wusste ja, dass ich hart zuschlagen kann und das hat er ja heute zu spüren bekommen.
Er setzte sich wohl oder übel neben mich. Es gab ja keinen andren Platz, der frei gewesen wäre.

„Was machst du hier?“, raunte er mir zu.
„Gute Mine zum bösen Spiel“, flüsterte ich zurück.

Was ging ihn das an, was ich hier machte? Er war schliesslich nicht König, nur ein verwöhnter Prinzenjunge, der keine Ahnung hatte, wie es war, fast nie beachtet zu werden.

„He, flüstern ist unfair!“, rief Thor aus.

Dieser Kerl ging mir langsam wirklich auf die Nerven. Hoffentlich konnte ich ihm aus dem Weg gehen. Sonst würde ich noch im seiner Nähe wahnsinnig werden.

„Unfair ist es, dass du alles alleine verputzt. Wir anderen wollen auch noch was abkriegen.“

Nun lachte ich noch mehr und konnte mich kaum noch halten. Es war wirklich zu viel für mich. Dazu kam noch der beleidigte Gesichtsausdruck, den mir Thor zuwarf. Jedoch begriff ich nicht, wieso er das tat.

Das restliche Essen verlief eigentlich äusserst normal. Wenn man von Thors Geschmatze mal absah. Hatte dem niemand beigebracht, wie man anständig ass? Und so einer wird König.
Da kam mir in den Sinn, dass ich ja eigentlich indirekt auch Anspruch auf den Thron Asgards hatte. Nun war ich mal dankbar, zur Hälfte aus Asgard zu stammen.
Doch dafür müsste ich mich zu erkennen geben. Und was dann mit mir geschehen würde wusste ich nicht.
Am Schluss würden sie mich Anstelle der Drundheimer hinrichten.
Unter dem Vorwand, ich sei müde, aufgrund der Anstrengungen des heutigen Tages verliess ich den Speisesaal und machte mich auf, mich in mein Schlafzimmer zu begeben.

Dort angekommen setzte ich mich aufs Bett und ordnete meine Gedanken.

Irgendwie wird Loki noch viel geschlagen. Aber ich fand die Situation einfach nur zu komisch. Ich hoffe, ihr verzeiht mir.
Und wenn nicht, ist ja auch egal.

sibirica_1

Eine Geschichte von Eis und Feuer (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt