S.H.I.E.L.D

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So stellte es sich heraus, dass ich während dem 2. Weltkrieg in Amerika sass und aus der Distanz auf Europa blickte und von dort half. Eigentlich hätte ich es auch sein lassen können, jedoch fühlte ich mich dazu verpflichtet, da ich auch auf dieser Welt lebte und das Böse zerstört werden musste. Vor allem wenn das Böse Hydra hiess.
Nach dem 2. Weltkrieg blieb ich in Amerika, ging aber für eine Vernissage in Stuttgart gerne nach Deutschland zurück.
Es waren jetzt über 60 Jahre vergangen, seit dem der Krieg vorbei gewesen war und die Wirtschaft hatte sich eigentlich fast vollständig erholt.

So kam es, dass ich in einem schwarzen, bodenlangen Abendkleid, das nicht viel von meinem Körper betonte auf einem Hocker an der Bar sass, mit einem Glas Hochprozentigem in der Hand. Eigentlich verabscheute ich ja dieses Gesöff, aber heute war ein besonderer Tag.
Ich sass also dort, mit dem Blick auf die Treppe gerichtet, als auf einmal ein junger schwarzhaariger Mann in schwarzem Anzug, einem Schal mit grünem und goldenem Muster und einem Gehstock in der Hand die Treppe herunter schlenderte. Als ich ihn so sah, musste ich an Loki, meinen Loki denken. Doch der konnte nicht hier sein. Da spielte sicher der Alkohol mit.
In Zwischenzeit war jenes Lokidouble auf der untersten Stufe angelangt. Dort wirbelte er seinen vermeintlichen  Gehstock in der Luft umher und schlug den Mann, der neben ihm stand nieder.

Ich sog die Luft stark hörbar ein. Meine dunkle Seite fand diesen Mann unglaublich anziehend, die Gefahr, die er ausstrahlte hielt mich in Atem. Jedoch war meine gute Seite nicht genügend geschwächt, um ihm vollständig zu verfallen.
Denn als er mit einem Gerät auf den Veranstalter der Ausstellung zulief und ihm jenes Metallteil in die Augenhöhle rammte, war ich eine der Ersten, die nach draussen stürmten. Es war nicht so, dass ich nichts mehr auf dem Kerbholz hatte, aber ich wollte auf alle Nummer sicher gehen. Denn ich hatte mit der Zeit ein Gespür für riskante Situationen gefunden, das sich mit einer leichten Übelkeit bemerkbar machte.
Nur dieses mal war mir dank des zusätzlichen Alkohols speiübel. Wenig später rannten fast alle Gäste durch die verhältnismässigen viel zu kleinen Türen und fanden sich auf dem Vorplatz ein.
Unschlüssig stand ich da, während ich zusah, wie jener Mann ebenfalls das Gebäude verliess.
Doch anstelle seines schwarzen Anzugs, dem ihm eigentlich recht gut stand, materialisierte sich eine grün- schwarze Rüstung und ein goldener Helm mit Hörnern auf seinem Kopf. Zuerst dachte, ich würde halluzinieren, es konnte, durfte nicht Loki sein. Wenig später vervielfältigte er sich und stand auf einer Mauer , die den Platz fast vollständig umgab.

„Kniet nieder“, rief er. „Kniet nieder vor mir ihr Menschen.“

Während er dies sagte hob er sein Zepter an und rammte es in den Boden. Blaue Leuchtstrahlen schossen umher und die Leute begannen vor ihm niederzuknien. Ich stand immer noch unschlüssig da, während er mich wütend anstarrte. Er wusste wirklich nicht, wer ich war. Du hast auch sein Gedächtnis gelöscht. Was erwartest du da?

„ Knie vor mir du mickriger Mensch. Ihr seid nur da, um uns Göttern zu gehorchen“, rief er mir zu.

„Mich nennst du einen Menschen, Loki aus Asgard. Ich würde das überdenken. Und vor dir niederknien werde ich auch nicht. Du bist nicht besser, als ich“, rief ich ihm zornig zu.

Als Antwort schoss er einen blauen Energiestrahl auf mich ab. Zum Schutz kreuzte ich meine Unterarme vor meinem Körper und ein Schutzwall aus Eis entstand, der mich vor ihm bewahrte und mir genug Zeit verschaffte, um zu fliehen. Ich hörte noch, wie jemand laut Musik abspielte und war dann schon durch mein Portal nach New York geschritten.

Es dunkelte langsam ein und ich sass mit einer Teetasse in der Hand und mit einer Trainerhose und einem Top bekleidet auf dem Sofa und dachte über Stuttgart nach. Ich hatte nicht gerechnet, dass ich ihn noch einmal in meinem Leben sehen würde. Doch wieso hatte er diese Show heute abgezogen? So kannte ich ihn nicht.

„Du Trottel weisst, wieso er so reagiert hat“, meldete sich mein dunkles Gewissen. Ich hatte es erst bemerkt, als ich beschlossen hatte, dass ich mich eher benehmen sollte, um nicht zu fest aufzufallen.

Eine Geschichte von Eis und Feuer (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt