(K)eine Überraschung

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Irgendwie fühlte ich mich hier nicht unbedingt wohl.
Es erinnerte mich zu viel an Drundheim und vor dem hatte ich ja flüchten wollen.

Plötzlich klopfte es an der Türe. Als ich aufstehen wollte, öffnete sie sich schon und ich erblickte erneut Loki, der im Türrahmen stand.

„Du warst nicht beim Frühstück, obwohl du gesagt hast, du wärst hungrig. Ich bin es ja gewohnt, dass man meine Gesellschaft meidet, aber dann kannst du mir das auch ins Gesicht sagen.“

Dieses Mal war ich jene, die ihn verwirrt ansah. Ich wusste nicht, was das sollte.
„Ich will dir nicht aus dem Weg gehen, ich habe mich nur nicht ganz gut gefühlt.“

Ich stand auf und lächelte ihn an.

„Wenn das jetzt geklärt wäre, könntest du jetzt mitkommen. Vater will dich sehen.“
Er packte mich an der Hand und zog mich mit, als hätte er Angst, ich würde wieder verschwinden.

Kurz darauf betraten wir den Thronsaal, doch vom König war nichts zu sehen. Doch wenig später waren Schritte zu hören. Die mussten einer älteren Person gehören, die eine Rüstung trug. Also musste das Odin sein. Meine Vermutung wurde bestätigt und der Allvater betrat den Raum und setzte sich auf seinen Platz.
„Seid gerüsst Lady Sophie. Es freut mich, dass Ihr auf meine Bitte hin erschienen seid. Wie Ihr wisst, möchte ich etwas mit Euch besprechen. Ihr seid nun schon fast mehr, als einen Monat bei uns, in Asgard. Da von Euch keine Gefahr ausgeht, gebe ich Euch hier in Asgard zu bleiben. Ausserdem erhaltet Ihr die selben Rechte, wie die übrigen Bewohner.“
Was sollte ich sagen? Es wäre ja nicht so, dass mir dies alles nicht schon vorher zustand. Aber das durfte niemand erfahren, nicht einmal Loki. Ich wusste nämlich nicht, wie er darauf reagieren würde. Und darauf gespannt war ich ehrlich gesagt überhaupt nicht. So blieb mir nichts Anderes, als mich vor dem Herrscher zu verbeugen und dankbar zu sein, nicht weggeschickt zu werden. 
Ich drehte mich um und verliess zusammen mit meinem Begleiter den Saal. Vor der Tür wollte er mich umarmen, um mir zu gratulieren, als Thor um die Ecke kam und mich anstrahlte. Auf der Stelle verschlechterte sich meine schlechte Mine noch um das Dreifache. Loki erzählte ihm, was passiert war. Thor kam auf mich zu und drückte mich. Ich verzog das Gesicht, so dass er es nicht sehen konnte und als sein Bruder das erblickte, lachte er lauthals.

„Lady Sophie ich wäre der Meinung, wenn wir dies heute Abend gebührend feiern würden. Wir haben eh schon lange nichts mehr feiern können.“

Während er dies sagte, war Fandral hinzugekommen. Als er hörte, was Thor sagte, schlug er ihm auf den Arm und meinte: „Thor bist du blöd? Das sollte eine Überraschung werden. Jetzt weiss sie es.“

Ich jedoch lachte innerlich, denn ich wusste nun, dass ich mich für den Rest des Tages verziehen musste. Wahrscheinlich in die Bibliothek, denn das war ein Raum, den Thor nie betreten würde, zu viel Intelligenz an einem Ort. Ich drehte mich um und stand wenige Minuten später vor dem Eingang zur Bibliothek.

Ich war zwar schon etliche Male hier gewesen, doch ich fand mich immer noch nicht zurecht. Die Bibliothek war einfach zu gross. Ständig entdeckte ich neue Orte, neue Korridore, Büchergestelle. Es war so, als würde sich die ganze Bibliothek ständig umstellen, doch das war unmöglich. Ich irrte etwas ziellos umher, auf der Suche nach einem Ort, den man nicht so schnell entdecken würde.
Nach einer halben Stunde und etlichem Treppensteigen, da sich die Bibliothek über mehrere Etagen erstreckte, kam ich in einem kuppelförmigen Zimmer an, dessen Decke verglast war, so dass man in der Nacht die Sterne erblicken konnte. Ich setzte mich hin und lehnte meinen Oberkörper an die Wand. Ich bemerkte erst jetzt, dass ich völlig ausser Puste war. Treppensteigen war halt doch recht anstrengend, vor allem wenn es eine Wendeltreppe war.

Mittlerweile hatte es zu dämmern begonnen und ich blickte nach oben. Zahlreiche Sterne und Galaxien waren erkennbar. Meine Sitzposition wurde langsam ungemütlich, da mein Hintern eingeschlafen war und zu kribbeln begonnen hatte. So stand ich auf und rückte einige Möbel zu Seite, so dass ich mich auf den Boden legen konnte. Der Anblick war einfach fantastisch. Und mit diesem Gedanken schlief ich schlussendlich auch ein.
Am folgenden Tag wurde ich erneut von der Sonne, die mir ins Gesicht schien geweckt. Nur dieses Mal blieb mir keine andere Wahl, als aufzustehen, da mich die Sonne, egal, wie ich lag blendete, blödes Glasdach. Moment, wo war ich? Einige Sekunden später dämmerte es mir, wo ich mich befand. Ich war ja gestern vor dem Trinkgelage der Andern geflüchtet.
Während ich überlegte, machte sich mein Magen mit lautem Knurren bemerkbar, was auch verständlich war, da ich seit mehr, als siebzehn Stunden das letzte Mal etwas gegessen hatte. Ich stand auf, fuhr mir schnell durch die Haare und hoffte, dass sie nicht zu schlimm abstanden. Doch dann erinnerte ich mich, dass sie dies ja stets taten und so war es mir am Schluss reichlich egal, wie ich aussah.

Ich fand das oben gezeigt Bild recht passend.
Vielleicht stelle ich Thor ein bisschen blöd dar, aber ja. Ich finde Intelligenz wichtiger, als Stärke.

Und Lokis Charakter ist 1000× interessanter.

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Eine Geschichte von Eis und Feuer (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt