Ungewollte Begegnung

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Ich blickte zur Badewanne und beschloss spontan ein Bad zu nehmen. Eigentlich gäbe es bald Abendessen. Doch das könnte ich bei Trost ausfallen lassen und erst gehen, wenn alle schon verschwunden waren. Ich drehte den Wasserhahn auf und liess das Wasser laufen. Auf dem Badewannenrand stand wieder ein Glasfläschchen. Dieses nahm ich in die Hand und roch daran. Riecht nach Thymian. Aber wachst das überhaupt hier? Mal Abwechslung, im letzten war Rosenextrakt. Ach, was spielt das für eine Rolle, rein damit.

Mittlerweile war die Wanne zur Hälfte mit Wasser gefüllt und ich zog mein Kleid aus. Dieses Mal auf die altmodische Methode, weil ich zu erschöpft war, um Magie anzuwenden und stieg in die Wanne. Sofort tauchte mein Körper in das heisse Wasser ein und ich liess mich treiben.
Ich genoss das Gefühl, in dieser warmen, nach Thymian duftenden Badewasser. Ich wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, aber als ich meine Augen wieder öffnete war meine Haut aufgeweicht und leicht rötlich. Ich verliess das Bad, wickelte mich in ein Badetuch ein und trocknete mich ab. Mit meinen Händen fuhr ich mir einige Male durch die Haare und schon waren sie trocken.
Immer noch ins Tuch gewickelt verliess ich das Badezimmer und öffnete den Kleiderschrank und zog irgendein Kleid heraus. Es war schwarz und bodenlang und war recht schlicht. Ich zog es an und machte mich auf die Suche nach meinen schwarzen Stiefeln.
Ich sollte mir dringend angewöhnen Ordnung zu haben. Ich suchte sie im ganzen Zimmer, doch fand sie nirgends. Per Zufall ging ich am Bad vorbei und sah meine Schuhe dort am Boden liegen.

„Ah, endlich, jetzt kann ich auf die Suche nach etwas zu essen. Hoffentlich gibt es noch was.“

Ich verliess das Zimmer schnell und beeilte mich, schnell auf dem Flur zu kommen. Ich hatte immer noch Angst, ihm zu begegnen. Ich wusste nicht einmal, was ich eigentlich gesagt hatte, dass er so einen abrupten Abgang gemacht hatte.  Aber es war besser, ihm aus dem Weg zu gehen. Vielleicht würde es bessern. 

Ich bog gerade in den Flur zum Speisesaal ab, als ich mit einer Person zusammenstiess, die ich heute wirklich nicht mehr sehen wollte. Ja, es war LOKI. Wir warfen einander feindselige Blicke zu. Ich vermutete sogar, dass wenn Blicke töten könnten, wir beide auf der Stelle tot umgefallen wären.

„Was willst Du hier?“, schnauzte ich ihn an.

„Wieso so gehässig? Geht es nicht anders?“, antwortete er mir ebenso unfreundlich.

„Ach halt einfach deine Klappe und verschwind in irgendeinem Loch. Oder ich kann für nichts garantieren“, meinte ich grantig.

„Ich ebenfalls nicht“, gab er schlagfertig zurück. Ach, wie ich ihn doch hasste. Bist du dir da ganz sicher? Zuerst fandest du ihn ja ganz passabel. Ach halt die Klappe Gewissen. Du hast dich die letzten hundert Jahre nicht gemeldet, also musst du es jetzt auch nicht tun.

Ich drückte mich an ihm vorbei, in den Speisesaal und bemerkte nicht, wie er mir wehmütig nachsah, denn mein Blick wurde von dem Essen angezogen, das zu meinem Erstaunen noch auf dem Tisch stand. Es war zwar nicht so viel, wie üblich, doch mir reichte es. Gemüse war trotzdem zahlreich vorhanden, jedoch wusste ich von dem meisten die Namen nicht.
Es war mir zwar mal erklärt worden, aber es waren aber so viele neue Begriffe, dass ich mir nicht Alles merken konnte. Jedoch wenn ich alles Gemüse, das ich von Midgard und Drundheim kannte, aufzählen würde, wären sie alle hilflos verloren. Denn auf beiden Welten wuchs eine Vielfalt an Pflanzen.

Mittlerweile hatte ich meinen Teller, den ich wirklich überladen hatte, fast leer gegessen. Ich stand auf, schnappte mir das Geschirr und stellte es zu dem anderen, auf den bedrohlich hohen Geschirrturm, der sich am Ende des Tischs befand. Hoffentlich kracht der jetzt nicht zusammen. Sonst liegen hier Scherben und einmal Scherben am Tag reicht mir völlig.
Zum Glück schwankte der Turm nur wenig und blieb zum Glück stabil stehen.

Ich verliess den Speisesaal und gelangte ohne Zwischenfall wohlbehalten in mein Zimmer. Das heisst, ich musste weder Thor, noch Loki begegnen. Dafür traf ich eine Schar von Dienern, die aber ehrfürchtig mit eingezogenem Kopf an mir vorbeihuschten. Aber es war auch sinnlos mit ihnen ein Gespräch aufzubauen. Diener gaben immer nur kurz und knapp Antwort und diese lautete meistens nur: „Ja Mylady, nein Mylady.“ Das war dann auch alles. Diese Erfahrung hatte ich schon als kleines Kind gemacht, als ich eine Dienerin mal etwas gefragt habe.

In meinem Zimmer fiel ich fast sofort in mein Bett. Doch zuerst zog ich mir noch meine Schuhe aus und stellte sie ordentlich, jedenfalls so ordentlich, wie ich es vermochte neben mein Bett. Dann nahm ich etwas Anlauf und hüpfte ins Bett. Jedoch hatte ich mich etwas verkalkuliert und landete nicht auf meiner Matratze, sondern daneben. Der Anlauf hat nämlich dafür gesorgt, dass ich zwar kurz mit der Matratze in Kontakt kam, doch die Sprungkraft, die ich hatte bewirkte, dass ich weiter geschleudert wurde und das war der Grund, wieso ich jetzt mit viel Krach auf dem Boden gelandet war. Dies wiederum war der Grund, wieso sich meine Zimmertür öffnete und ein verschlafener Loki eintrat.

„Was ist hier wieder los?“, fragte er scheinbar in die Leere und als er sah, dass ich dort am Boden lag drehte er sich wieder um und verliess das Zimmer, so schnell, wie er gekommen war.

„Dummkopf“, motzte ich. Was hat der nur für ein Problem? Ich würde Frigga irgendwann mal fragen müssen. Ich glaubte nicht, dass er mir von alleine erzählen würde, wieso er auf einmal so abweisend war. Aber darüber konnte ich mir morgen auch genug Gedanken machen und schlief auf dem Boden ein.

Mitten in der Nacht drehte ich mich und stiess meinen Kopf am Bettpfosten an. Dies bewirkte, dass ich aufwachte und zuerst keinen blassen Schimmer hatte, wo ich mich befand. Kriechend langsam kamen die Erinnerungen zurück und ich machte mich daran, eben so langsam in mein Bett zu gelangen.

Heyo ihr da

Ungewollt habe ich einige meiner Eigenschaften Sophie überlassen. Wie zum Beispiel das Ordnung haben. Ich nehme mir jedes Mal vor, aufzuräumen, schaffe aber dadurch nur noch ein grösseres Chaos. Ein Wunder, dass ich überhaupt noch was finde. 😂😂

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Eine Geschichte von Eis und Feuer (Loki FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt