„Endlich, hier ist es!“, rief ich vor Freude aus.
Ich zog ein rotes, ledernes Buch heraus. Es war um die 500 Jahre alt, also sollte dieses Ereignis eigentlich aufgeführt werden. Ich öffnete das Büchlein und blätterte eine Seite weiter.
Doch ich konnte kein Inhaltsverzeichnis entdecken. So musste ich mich durchs ganze Buch durchkämpfen. Loki stand jetzt dicht neben mir und blickte mir über die Schultern. Wieso tat er das?Irgendwie hatte ich Lust ihm alles zu erzählen, anderseits hatte ich Angst vor seiner Reaktion.
So schmiedete ich einen Plan. Ich wollte meine wahre Geschichte endlich mal jemandem erzählen, jemandem, dem ich vertraute. Doch bei ihm war ich mir nicht sicher.Endlich fand ich den Eintrag. Angriff einer Unbekannten, stand dort.
Ich hielt ihm das Buch hin und deutete ihm, den Artikel zu lesen. Er nahm ihn und überflog die wenigen Zeilen. Er handelte vom Angriff auf Jotunheim, Midgard und Vanaheim. Dem Angriff, der von mir verübt worden war.„Was soll ich jetzt mit dem?“, wollte er wissen.
Ich sah ihn enttäuscht an. Eigentlich hatte ich erwartet, dass er begreift, was ich ihm zeigen wollte. Doch das tat er nicht.„Warte, ich glaub, ich hab es begriffen. Du bist jene, die hier beschrieben wird. Das Gerede von der Erschaffung von Eis und Feuer, aus dem Nichts. . Das warst du, vor rund 500 Jahren. Dann musst du ja uralt sein.“
Er war doch nicht auf den Kopf gefallen und sah mich mit glühenden Augen an.
„Ja, ich bin Sigrun Haraldsdóttir. Das ist mein wahrer Name, Sophie Black war nur ein Deckname. Exakt bin ich 2057 Jahre alt. Ich altere genauso langsam, wie ihr hier. Du musst mich sicher jetzt hassen“, flüsterte ich ihm zu.
Ich drehte meinen Kopf auf die Seite und starrte zur Tür. Jetzt wurde es Zeit für den ersten Schritt, meines Plans.
Doch dann geschah etwas Unerwartetes. Loki packte mich an den Armen, zog mich zu sich und küsste mich.
Nicht auf die Stirn, oder die Wange, nein, auf den Mund.
Mein Herz begann zu rasen. Ich konnte nicht fassen, was hier geschah. Ich war vollkommen überwältigt. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und so liess ich es zu. Ich wurde von Gefühlen überrannt, die ich noch nie empfunden hatte.
Mir wurde abwechselnd heiss und kalt. Dies geschah noch oft, wenn ich nervös war. Und das war ich zu recht.
Einen Moment später löste er sich von mir und sah mich etwas unsicher an.„Es tut mir leid. Ich weiss nicht, was über mich gekommen ist. Es wäre besser, wenn du jetzt gehst.“
Doch anstatt das Zimmer zu verlassen, ging ich auf ihn zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
„Also um ehrlich zu sein, so schlimm war das gar nicht. Wir könnten es ja wiederholen.“
Ich selber staunte etwas über meine Worte, aber ja, ich mochte ihn wirklich.
„Ausserdem könntest du mir das Zaubern beibringen. Im Geheimen natürlich, wenn du verstehst.“
Loki nickte und packte mich am Arm. Er zog mich in Richtung des Balkons. Dort setzte er sich hin und zog mich neben sich, auf den Boden.
Wir betrachteten zusammen die Sterne und er deutete mit seinem Finger auf verschiedene Punkte am Himmel und nannte mir die Namen der einzelnen Sterne. Einige konnte man sehen und andere waren bloss kleine, winzige, kaum erkennbare Punkte, die sich nur schwach vom Nachthimmel abhoben.Irgendeinmal war ich eingeschlafen und Loki hob mich hoch und trug mich ins Zimmer. Dort zog er mir behutsam die Schuhe aus und legte mich uns Bett. Wenig später legte er sich neben mich und deckte uns zu.
Am nächsten Morgen wurde ich wach, da einige Sonnenstrahlen mir aufs Gesicht fielen. Ich drehte mich auf die Seite, so dass das Licht jetzt auf meine Haare fielen und ich in Lokis Gesicht blickte. Er schlief noch und sah so friedlich aus. Ich hob meine Hand und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ich lächelte vor mich hin.Das war das erste Mal, dass jemand keine Angst vor mir zeigte oder mich für seine Zwecke einsetzen wollte. Ich schlug die Decke zurück, weil ich aufstehen wollte und sah, dass er wieder kein Oberteil trug. Wieso mussten Männer in meiner Nähe stets kein T-Shirt tragen? Das war ein Mysterium.
Ich sah nun meine Kleidung an. Das war auch nicht besser, da ich noch immer meine Sachen von gestern trug. Ich überlegte mir, ob ich drüben etwas Neues holen sollte. Oder ich könnte auch zaubern. Da er ja eh von meiner Begabung wusste, entschied ich mich für die bequemere Variante und schnippte mit meinen Fingern.Ich wurde von leichtem grünen Nebel überzogen und meine Kleidung wechselte sich. Zufrieden blickte ich mein Werk an.
Dieses Mal trug ich wieder ein grünes Kleid, das mit goldenen Fäden durchwoben war. Der Stoff glänzte im Sonnenlicht und warf goldgrüne Schatten an die Wand.
Erneut blickte ich zu Loki herüber und mir wurde seltsam. Ich wusste nicht, wieso. So ging ich auf ihn zu und rüttelte ihn wach.
„He Loki, steh auf, es ist schon hell. Können wir frühstücken gehen. Ich glaub nämlich, dass ich Hunger hab.“
Er drehte sich einige Male im Bett um, bevor er die Augen öffnete. Verschlafen blickte er mich an.
„Du kannst schon mal vorgehen, ich komme irgendwann nach“, sagte er und drehte sich wieder um.
Wohl oder übel verliess ich das Zimmer und ging in das meine. Irgendwie hatte ich doch keinen Hunger. Stattdessen setzte ich mich in eine Ecke des Zimmers und zog die Beine nahe an meinen Körper heran.Heyo ihr da
Vielleicht habt ihr es bemerkt. Auf Wunsch von Mirii166 habe ich die Kapitel etwas verlängert. Ich hoffe du bist zufrieden. Das sind jetzt circa 930 Worte. Es wird aber noch etwas längere Kapitel geben.
💚🖤💚Wenn ihr noch irgendeinen Wunsch habt, den eine meiner Geschichten betrifft, könnt ihr den gerne nennen. Ich bin recht offen und nehme Kritik gerne entgegen. Wie ich damit umgehe ist aber meine Sache. 😊
sibirica_1
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Eine Geschichte von Eis und Feuer (Loki FF)
FanfictionSophie soll auf ihrem Heimatplaneten der Prozess gemacht werden, wegen einem Verbrechen, für das sie ihrer Ansicht nach nicht belangt werden kann. Deshalb beschliesst sie kurzerhand nach Midgard zu fliehen. Ihre Tarnung hält aber nicht so lange wie...