Coming Home // Levi x Reader x Eren

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(V/N)'s Sicht
Dieses Gefühl ist einfach atemberaubend. Diese Freiheit.

Gott sei Dank geht es Eren besser nachdem er anscheinend zusammengebrochen ist als Levi ihn zum Krankenflügel begleitet hat. Hoffentlich hatte diese Ohnmacht nichts Direktes mit Levi zu tun, denn sowas würde ich ihm nicht verzeihen.

Trotzdem bin ich nicht so wild darauf mit Levi und Eren zu reiten, besonders da es eine wahrscheinlich zweitägige Mission wird und wir uns nicht wieder zusammenschließen werden.

Kurz gesagt: ich werde zwei Tage und eine ganze Nacht mit ihnen allein überleben müssen. Super.

Da hinten sehe ich schon Levi, und von der anderen Seite kommt gerade Eren auf ihn zugeritten. Bis jetzt hat doch alles geklappt. Nur zwei Tage, das schaffen wir schon. Wenns gut geht dann kommen wir alle wieder hier raus.
Ich hebe mich etwas aus dem Sattel und winke ihm fröhlich zu, doch augenblicklich rutsche ich wieder zurück da sein Blick furchteinflößend ist.

Leer und kalt und voller Sorge und geschockt. Einfach furchteinflößend.

Schnell reite ich auf ihn zu, verlangsame dann das Tempo sodass ich genau neben ihm reiten kann.

"(V/N)! Was machst du denn hier?", fragt er schließlich stocksauer.

Überrascht aber auch etwas traurig ziehe ich meinen Kopf in die Schultern.

"Was meinst du?", piepse ich kleinlaut.

"Du solltest doch gar nicht hier sein! Du solltest doch hinter der Mauer in Schutz sein! Es war alles geplant!"

Diese Aussage trifft mich mit aller Wucht. Ich senke meinen Blick. Was... bedeutet das?

Hatte Levi eigentlich geplant mich dort zu lassen? Hat der Commander deswegen meine Position mit Petra getauscht? Durfte ich deswegen Levi nicht sehen bevor die Mission begann?

Es besteht kein Zweifel.

Levi hat mich verraten.

Ich richte einfach meinen Blick auf und schaue ihm kalt in die Augen. Levi verlangt nach einer Antwort.
Die soll er auch bekommen.

"Ich hasse dich."

Levis Augen weiten sich plötzlich, er wirkt ganz blass. Doch meine Augen füllen sich augenblicklich mit Tränen. Er hat mich angelogen. Er hat mich verraten. Er mir nicht vertraut. Er hat mich für unfähig gehalten. Er hat mich verletzt.

"Wie konntest du nur?!", schreie ich ihn an.

Levi scheint plötzlich ganz klein, ganz zerbrechlich. Sein Blick scheint leer, er gleitet auf den Boden während er wahrscheinlich mit gebrochenem Herz förmlich versinkt.

Doch Leid tut er mir nicht.

"Ich wollte dich nur beschützen...", flüstert er trocken.

"Was ist denn hier los?", fragt Eren plötzlich der zu uns geritten ist. Er schaut besorgt zwischen uns hin und her.

Ich habe mich noch nie im Leben so leer gefühlt. So verletzt. Und ich habe schon vieles hinter mir.

Ich schluchze nur noch während ich Levi ansehe. Ich verstehe seine Sorge. Und trotzdem macht es das dieses Mal nicht besser.

Als ich sehe dass Levi nichts anderes hinzufügen möchte reite ich einfach ein Stück vor um ihn jetzt nicht in die Augen blicken zu müssen.

Aus dem Augenwinkel her sehe ich wie Eren mir nach kurzem Zögern folgt.

"Geht es dir gut?", fragt er leise.

Schnell wiche ich mit meinem Handrücken über meine Wangen.

"Ja.", sage ich schnell.

"Bist du dir sicher?"

Ich blicke zu ihm. Natürlich nicht. Ich fühle mich als würde mir mein Herz herausgerissen werden.

"Ja."

Eren nickt.

"Wenn du was brauchst dann bin ich hier. Du kannst mir vertrauen, (V/N). Ich bin doch dein Freund."

Ich lächele schwach.

"Das weiß ich."

Ich seufze.

"Ich brauche im Moment einfach nur etwas Zeit um nachzudenken. Aber das ist jetzt nicht so wichtig. Lass und zuerst auf die Mission konzentrieren. Im Moment können wir uns Ablenkungen nicht erlauben."

Er nickt.

"Na gut."

Genau in diesem Moment schießt eine grüne Rauchgranate in die Luft, die uns informiert dass der Commander die Richtung wechselt. Ich klammere mich an diesen Gedanken, an die Mission, versuche mich nun einfach abzulenken. Und aus irgendeinem Grund macht Eren mir augenblicklich Mut. Wie er mich einfach anlächelt. Er lässt meine Sorgen kurz vergessen. Im Moment ist das genau das was ich brauche.

Levis Sicht
Sie... hasst mich.

Hassen. Das Gegenteil von Lieben.

Ich bin froh dass sie mich jetzt nicht ansehen kann. Ich bin froh dass sie mich jetzt nicht weinen sehen kann. Ich lege meine Hand auf meine Augen und spüre wie die brennenden Tränen meine Wangen runterfließen.

Es ist zu Ende. Ich habe meine Chance verspielt. Schon wieder habe ich sie verloren. Und dieses Mal ist es ganz meine Schuld.

Es schmerzt so sehr. Wieso schmerzt es nur so sehr?

Schnell wische ich meine Augen mit meinem Ärmel trocken, und ich richte meinen Blick wieder zu ihnen.

Jäger.

Will er sie mir wegnehmen? Will er meine (V/N) für sich gewinnen?

Ich habe gerade so eine Wut in mir. Und trotzdem sehe ich wie (V/N) schwach lächelt. Vielleicht ist es mir nicht bestimmt mit ihr zusammen zu sein. Vielleicht ist sie bei Eren in besseren Händen.

Doch aufgeben war noch nie eine Option.

Ich werde sie mir zurückholen. Und wenn ich durch die Hölle schreiten muss.