Alle dachten, ich würde mich irgendwann von seinem Tod erholen. Selbst ich dachte das, doch dies war nicht wahr.
Es wurde alles nur noch schlimmer.
Für mich war es keine Zeit, wo man lächelnd rausgehen und Spaß haben konnte. Denn ich verbrachte die ganze Zeit meistens in meinem Zimmer. Die Jungs waren ratlos und wussten nicht mehr, was sie tun sollten. Sie hatten mir vorgeschlagen, zur Therapie zu gehen. Sie meinten, ich hätte Depressionen. Ich hatte mich geweigert.
Ich aß kaum. Ich hatte bestimmt ungefähr 7 Kilo abgenommen. Die Jungs versuchten ebenfalls mich ständig zu füttern, doch wenn man sehr wenig isst, gewöhnt man sich daran. Ich musste mich ständig übergeben, wenn die Jungs versuchten mir Essen in den Magen zu stopfen.
Trinken tat ich dagegen viel. Alkohol. Jeder weißt, dass man, wenn man Alkohol trinkt, die Probleme vergisst. Doch leider nur für eine begrenzte Zeit. Ich wusste, ich sollte nicht so viel trinken, doch mir schmerzte immer alles, wenn ich nur daran denken musste, dass Harry tot war.
Es gab fast keine Sekunde, wo ich nicht an Harry dachte. Immer sah ich ihn vor mir, mit seinen süßen Locken und süßen Lächeln und mit seinen schönen grünen Augen.
Ich trank also so viel, damit die Erinnerungen alle verschwanden, doch diese kamen immer wieder. Nur Harry nicht. Er kam nie wieder.
Doch nach 6 Monaten, wobei ich nur trank und trank, begannen die Erinnerungen tatsächlich wegzugleiten. Nach und nach verschwanden sie. Ich trank weniger und da ich dann öfters nüchtern war, realisierte ich, dass die Erinnerungen nun das einzige war, was ich von Harry übrig hatte. Nein, ich wollte doch nicht, dass die Erinnerungen verschwanden. Zwar tat es weh, an ihn zu denken, doch ich wollte noch überhaupt an ihn denken können.
Ich dachte über alle Sachen nach, die ich und Harry zusammen gemacht haben, doch ich wusste, dass die Bilder vor meinen Augen langsam verschwanden. Vielleicht lag es daran, dass ich mehr essen sollte oder vielleicht lag es doch daran, dass Harry nicht mehr da war. Ich wusste es nicht. Ich hatte nur noch die Bilder, doch das war nichts was ich wollte. Ich wollte ihn wirklich wieder sehen.
In einer Art und Weise begann ich Harry zu vergessen. Natürlich gegen meinen Willen. Ich vergaß ihn nicht wirklich, er wurde nur irgendwie mit Zwang aus meinem Kopf rausgezogen.
Man sagt, dass die Zeit Wunden heilt, doch manchmal werden die Wunden nur noch schlimmer.
Ich begann wieder das Haus zu verlassen und mich öfters zu duschen. Aber nicht, weil es mir besser ging, sondern, weil ich zu Orte ging, wo ich und Harry öfters zusammen waren. Ich versuchte einfach die Erinnerungen erhalten zu lassen. Die Fans machten sich auch schon große Sorgen um mich. Öfters traf ich einen Fan auf der Straße, doch sie weinten, wenn sie mich sahen. Anfangs fragte ich mich wieso und ob es wegen Harry war, doch nach der Zeit realisierte ich, dass sie wegen mir weinten. Sie hatten Angst um mich. Okay, ich musste zustimmen, dass ich schrecklich aussah, doch das war mir egal.
Ich umarmte sie und manche fragten mich, ob ich Harry nicht doch liebte. Ich hatte auf diese Frage nie geantwortet, doch ich wusste, dass sie die Antwort bereit wussten.
Nun waren es schon über 10 Monate vergangen, seitdem Harry von uns gegangen war. Alles in mir begann weh zu tun. Jeder Atemzug schmerzte und meine Organe wurden schwer.
Jede Nacht hatte ich Alpträume. Doch wenn jemand versuchte mit mir zu reden, dann antwortete ich auch und lächelte immer. Doch die Jungs wussten alle, dass mein Lächeln nie echt war. Immer gezwungen.
Ich hatte starke Augenringe und meine Augen waren ziemlich rot. Doch ich wollte einfach nicht, dass die Jungs sich allzu viele Sorgen machten.
Ich begann nun wieder nur noch im Bett zu liegen. Meine Eltern und Geschwister kamen manchmal zu Besuch und machten sich Sorgen, doch sie sagten nie was. Ich wusste nur, dass sie sich Sorgen machten, weil ich das ihn ihren Gesichtern sehen konnte. Meine Mutter war immer kurz vorm Weinen, wenn sie mich sah.
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Lost Like You 2 ║Larry Stylinson AU║ ✔
Fanfiction❝Es tut uns wirklich Leid.❞ sagte er. Meine Augen füllte sich erneut mit Tränen. Nein. Das konnte nicht wahr sein. Meine Lunge zog sich zusammen. Ich konnte nicht atmen. Ich fasste mir ans Herz und zitterte: ❝D-das kann nicht sein.❞ Ich fiel auf de...